#158 Nachhaltigkeit im Business: So führst du dein Unternehmen umweltfreundlich zum Erfolg

Shownotes

In dieser Folge erklärt Greta Schindler, Mitgründerin von COCOLI, einer Online-Plattform für gebrauchte Designmöbel, warum ein nachhaltiger Ansatz nicht nur für die Umwelt, sondern auch für den geschäftlichen Erfolg entscheidend ist. Dranbleiben lohn sich, denn sie teilt am Ende 3 Key-Learnings für alle, die ihr Unternehmen mit Weitblick führen wollen.

In dieser Folge erfährst du:

  • welche ersten Schritte können Unternehmen in Betracht ziehen, um effektiv in die Kreislaufwirtschaft einzusteigen,
  • welche Herausforderungen existieren bei einer Transformation zu einem nachhaltigeren Geschäftsmodell und
  • welche Lösungsansätze es dafür gibt.

Über Greta Schindler:

Greta Schindler ist die Gründerin von COCOLI, einem innovativen Online-Marktplatz für hochwertige Secondhand-Möbel und Wohnaccessoires. Ihr Unternehmen legt besonderen Wert auf Nachhaltigkeit und bietet eine Plattform, die es ermöglicht, gebrauchte Möbel mit kleinen Schönheitsfehlern zu kaufen und zu verkaufen, wodurch der ökologische Fußabdruck reduziert wird.

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Transkript anzeigen

00:00:00: Also der erste ist, erst mal zu analysieren, was ist unser CO2-Fußabdruck

00:00:03: als Firma, aber nicht nur in der Produktion, sondern auch im Büro,

00:00:06: im Fassant, im Lager.

00:00:08: Also erst mal messen und dann schauen, was sind die Maßnahmen,

00:00:11: die wir umsetzen können, um kliberneutral zu werden.

00:00:14: "Wässer Gründen", der Podcast von FürGründer.de.

00:00:19: Thema in dieser Folge?

00:00:20: Nachhaltigkeit als Schlüssel zum Unternehmenserfolg.

00:00:24: Mit der Mitgründerin von Kokoli Greta Schindler.

00:00:27: Und hier ist euer Host und für Gründer-Redakteurin Elena Todewa.

00:00:31: Herzlich willkommen zu einer neuen Folge von "Besser Gründen".

00:00:34: Heute dreht sich alles um Nachhaltigkeit.

00:00:37: Deshalb spreche ich mit Greta Schindler,

00:00:39: Mitgründerin von Kokoli,

00:00:41: einer Online-Plattform für gebrauchte Designmöbel.

00:00:44: Greta ist eine visionäre Unternehmerin,

00:00:46: die sich mit Leidenschaft für nachhaltiges Wirtschaften

00:00:49: und innovative Geschäftsmodelle einsetzt.

00:00:51: Wie ihr seht, geht dieser Vorname anscheinend

00:00:54: Hand in Hand mit Nachhaltigkeit.

00:00:56: Mit Greta diskutiere ich heute darüber,

00:00:58: warum mein nachhaltiger Ansatz

00:01:00: nicht nur für die Umwelt,

00:01:01: sondern auch für den geschäftlichen Erfolg entscheidend ist.

00:01:04: Daran bleiben lohnt sich, denn sie teilt am Ende drei Key-Learnings für alle,

00:01:07: die ihr Unternehmen mit weitblick führen wollen.

00:01:09: Hallo Elena, danke schön und auch danke für die nette Intro.

00:01:13: Greta, was ist eigentlich besonders an Kokoli?

00:01:15: Was macht Kokoli anders als andere Möbelshops?

00:01:18: Kokoli steht für Community of Conscious Living.

00:01:21: Es ist also eine Gemeinschaft für bewusstes Leben und Wohnen.

00:01:25: Wir sind ein digitaler Marktbett für Möbel mit kleinen Schönheitswählern.

00:01:28: Das heißt, dass wir Möbel verkaufen,

00:01:30: die nicht mehr als neu auf dem Markt verkauft werden können.

00:01:33: Sei es Ausstellungsstücke oder Riturenmöbel oder B-Wahre-Möbel

00:01:38: oder eben auch Möbel aus zweiter Hand.

00:01:40: Was sind B-Wahre-Möbel?

00:01:42: B-Wahre-Möbel sind Produkte mit kleinen Mängeln

00:01:45: oder Schönheitswählern, Tische, Stühle,

00:01:49: die einen Kratzer abbekommen haben.

00:01:50: Sei es bei der Einlagerung oder beim Transport

00:01:54: und die nicht mehr als neu verkauft werden können,

00:01:56: aber noch funktionell sind.

00:01:58: Was uns anders macht, ist, dass wir alle Möbel

00:02:01: auf den Zustand überprüfen.

00:02:03: Wir wollen den Second Hand Möbelmarkt so einfach machen

00:02:07: wie den First Hand.

00:02:08: Es soll so einfach für jeden sein,

00:02:11: Möbel aus zweiter Hand zu kaufen oder mit Schönheitswählern zu kaufen,

00:02:14: wie wenn er in einen Laden geht, ein neues Möbelstück kauft.

00:02:17: Man soll darauf vertrauen können, dass der Zustand so ist,

00:02:20: wie man sich vorstellt, wenn man das Produkt bestellt.

00:02:23: Das ist auch um den kompletten Kundenservice

00:02:25: und den Versand der Möbel.

00:02:27: Auch die Logistik und die Operations liegen auch bei uns.

00:02:30: Die Firma ging vor zwei Jahren live.

00:02:34: Wir sind ein Start-up aus Berlin

00:02:36: und haben mittlerweile 350.000 Produkte,

00:02:39: Möbelstücke und Design-Assessoires online.

00:02:42: Unser Ziel ist einfach den Möbelmarkt nachhaltiger Zugstalten.

00:02:46: Wir möchten so viel Möbeln wie möglich in zweites Leben geben

00:02:50: und in die Kreislaufwirtschaft einbinden.

00:02:53: Du hast jetzt "Kreislaufwirtschaft" gesagt, richtig?

00:02:55: Könntest du uns erklären, wobei es sich bei diesem Begriff handelt?

00:02:59: Kreislaufwirtschaft basiert auf drei Punkten.

00:03:04: In erster Linie heißt es, die Ressourcen,

00:03:06: die man hat, effizient einzusetzen.

00:03:09: Das kann man auch ganz gut erklären bei dem Thema Möbelmarkt.

00:03:13: Dass man auf erneuerbare Materialien setzt

00:03:16: und auf nachhaltiges Design.

00:03:17: Zum Beispiel Produkte, die einfach zu reparieren sind.

00:03:20: Oder dass es einfach ist, Ersatzteile zu finden.

00:03:23: Das heißt, dass man Produkte reparieren kann.

00:03:26: Damit ist der zweite Punkt, die Lebensdauer der Produkte erhöhen kann.

00:03:29: Zum Beispiel, indem man Produkte secondhand kauft,

00:03:33: also wieder ein zweites Leben schenkt,

00:03:35: Produkte nutzt oder Services nutzt.

00:03:37: Zum Beispiel Ausleihen von Produkten,

00:03:39: anstatt die alle selber zu kaufen,

00:03:41: die dann auch von jemand anders danach benutzt werden können.

00:03:44: Der dritte Punkt ist, dass man aus Nebenprodukten

00:03:47: und Abfallprodukten auch etwas Nützliches noch herstellen kann.

00:03:52: Oder die auch verringert.

00:03:53: Ein gutes Thema ist zum Beispiel eine der Designmarken,

00:03:56: mit denen wir arbeiten, heißt Vaca Valiente aus Spanien.

00:03:59: Das ist eine Möbel oder eine Accessoirefirma,

00:04:02: die arbeiten komplett mit Lederabfällen aus der Modeindustrie

00:04:08: und stellen daraus kleine Brotkörbe und kleine Tischhalter usw.

00:04:14: Also, dass man Abfallprodukte in etwas umwandelt,

00:04:18: das man nutzen kann.

00:04:19: Das sind eigentlich die drei Punkte der Kreislaufwirtschaft.

00:04:22: Wie sieht es mit dem Markt aus?

00:04:23: Könntest du uns ein bisschen schildern, wie der Markt aussieht?

00:04:26: Ja, gerne.

00:04:27: Der Möbelmarkt, das ist wirklich sehr spannend,

00:04:30: das sind um die 640 Milliarden Dollar weltweit,

00:04:33: werden da Umsatz gemacht im Jahr.

00:04:35: Aber nur 4 % davon wirklich aus zweiter Hand.

00:04:39: In Europa generell sind es immerhin 5 %.

00:04:42: Alle Umsätze des Möbelmarkens kommen aus zweiter Hand.

00:04:45: In Deutschland sind es nur 3 %.

00:04:46: Es ist noch wirklich sehr viel Platz zum Wachsen

00:04:49: für die Second Hand-Industrie.

00:04:51: Aber was ich sehr interessant finde, sind andere Vertikale.

00:04:55: Andere Märkte, in denen das schon sehr gewachsen ist,

00:04:57: zum Beispiel in der Fashion.

00:04:59: Es gibt ja heutzutage fast niemanden,

00:05:00: wer nur neue Produkte im Schrank hängen hat.

00:05:03: Oder auch beim Automarkt zum Beispiel.

00:05:05: Es ist heutzutage ganz normal,

00:05:07: ein Second Hand Auto zu kaufen, ein Gebrauchwagen zu kaufen.

00:05:10: Und es gibt natürlich noch ganz viele andere,

00:05:12: wie zum Beispiel der Büchermarkt, etc.

00:05:15: Und wenn man sich mal den Abfall des Möbelmarktes anschaut,

00:05:22: das ist auch wirklich beeindruckend.

00:05:25: Allein in Europa werden 10 Mio. Tonnen Möbel jedes Jahr weggerorfen.

00:05:30: Also die landen auf der Sperrmüll oder auf der Müllkippe.

00:05:33: 10 Mio. Tonnen.

00:05:34: 10 Mio. Tonnen.

00:05:35: Und die Meisen, also die große Anzahl dieser Möbel

00:05:38: sind unter 15 Jahre alt.

00:05:40: Also wir haben eigentlich schon diesen Begriff,

00:05:42: den man so von der Mode kennt, dieses Fast Fashion.

00:05:45: Das ist eigentlich auch schon ein Problem in der Möbelindustrie,

00:05:47: wenn dann das Fast Furniture Problem.

00:05:50: Fast Furniture.

00:05:51: Nun, in Deutschland fand ich auch,

00:05:54: finde ich auch einen sehr interessanten Punkt,

00:05:56: die Deutschen Game und Schnitt 450 Euro pro Jahr

00:05:59: für Einrichtung und Möbel aus.

00:06:01: Also da ist das Wohnmöbel, Büromöbel im Begriffen.

00:06:05: Und das ist um 60 Euro pro Person gestiegen seit 2014.

00:06:09: Also das ist auf jeden Fall ein wachsender Markt.

00:06:12: Und wenn man dann auch Accessoires und Dekorationen dazu nimmt,

00:06:15: dann sind es noch mal 150 Euro, also 600 Euro pro Kopf pro Jahr.

00:06:19: Also das ist wirklich ein sehr interessanter und dynamischer Markt.

00:06:23: Und welche Vorteile bietet die Krasler Wirtschaft für die Kunden?

00:06:26: Ja, also generell jetzt zum Beispiel als Beispiel bei Kokoli,

00:06:30: ist es so, dass der große Vorteil bei uns ist,

00:06:32: die Produkte gibt es schon.

00:06:33: Also du musst nicht erst mal hergestellt werden,

00:06:35: wenn man die bestellt.

00:06:36: Und die müssen auch nicht erst nach Deutschland gebracht werden.

00:06:39: Sondern die Produkte gibt es schon.

00:06:40: Die sind teilweise bei uns im Lager.

00:06:42: Es gibt kurze Lieferwege und auch kurze Lieferzeiten.

00:06:45: Ich kenne Menschen, die teilweise 3 bis 4 Monate

00:06:48: auf ein neues Sofa gewartet haben.

00:06:50: Und bei uns sind die Produkte innerhalb von 7 Tagen im Schnitt da.

00:06:53: Zweitens ist natürlich die Ersparnis.

00:06:54: Bei Produkten mit kleinen Schönheitsfehlern oder B-Ware oder Secondhand

00:06:58: kann man schon einiges sparen.

00:06:59: Bei Kokolis ist es bis zu 70 Prozent.

00:07:02: Und der dritte Punkt ist natürlich, dass man einfach auch nachhaltiger wohnt.

00:07:05: Und was man sich vielleicht nicht so überlegt,

00:07:10: wie viel wir eigentlich pro Person im Jahr an Treibhausgasen

00:07:15: eigentlich herstellen.

00:07:16: Also der sogenannte oder berühmte CO2-Fußabdruck von jedem.

00:07:20: In Deutschland ist der CO2-Fußabdruck

00:07:23: tatsächlich 11.000 Kilo CO2 verursacht jeder Deutsche im Jahr.

00:07:29: Und um diese Treibhausgasen oder diesen Effekt zu verringern,

00:07:34: das kann man schon deutlich machen, wenn man auf Secondhand

00:07:37: nicht unbedingt umsteig 100 Prozent,

00:07:39: aber dann auch diese Secondhand oder B-Ware Produkte im Betracht sieht,

00:07:42: wenn man seine nächste Anschaffung macht.

00:07:44: So ein Beispiel wieder in der Möbelindustrie bei einem Sofa aus zweiter Hand,

00:07:48: bei einem Dreisitzer zum Beispiel,

00:07:51: werden etwa, wenn man ein Secondhand-Produkt kauft

00:07:53: und kein neues dafür produziert werden muss,

00:07:55: werden etwa 100 Kilogramm CO2, also Kohlenstoff,

00:07:59: equivalent reduziert oder gespart.

00:08:03: Und das ist eben die Herstellung, die gespart wurden,

00:08:05: auch die Lieferungen und die Lieferung der,

00:08:07: also die Lieferkette generell.

00:08:09: Und das ist eigentlich schon von diesen 11 Tonnen fast 1 Prozent

00:08:13: der jährlichen Emissionen.

00:08:15: Und wenn man eben das im Kopf hat,

00:08:17: glaube ich, dann macht das wirklich Sinn.

00:08:19: Absolut, ja.

00:08:20: Und welche Vorteile hat es für die Firmen und die Möbelhersteller?

00:08:24: Genau, also die Firmen und Möbelhersteller, die mit uns arbeiten,

00:08:27: die haben natürlich den großen Vorteil,

00:08:29: dass sie im ersten Punkt einen neuen und zuletztlichen Absatzmarkt

00:08:33: mit uns haben.

00:08:34: Also sie können Produkte verkaufen,

00:08:36: die vorher eben keinen Absatz mehr hatten.

00:08:38: Es gibt keine Cannibalisierung,

00:08:39: das heißt, ein Secondhand-Sofa des günstiger ist,

00:08:43: Cannibalisiert dann nicht den Neukauf eines Sofas,

00:08:45: weil es nämlich über nicht über sie selbst verkauft,

00:08:47: sondern über uns.

00:08:49: Sie kriegen quasi ein Nachteilsigkeitspartner mit Kokoli,

00:08:53: der der Firma auch hilft, den Kreislaufwirt einzusteigen.

00:08:57: Und gleichzeitig, wenn man bei uns auf die Website geht,

00:08:59: es gibt sogenannte Shop-in-Shops,

00:09:01: also die Brands haben auch ihre eigenen Shops bei uns auf der Website,

00:09:04: das heißt, sie können gezielt darüber entscheiden,

00:09:07: wie ihre Brand, ihre Marke eben dargestellt wird,

00:09:10: wie das Vording der Produkte ist,

00:09:12: wie die Fotos und Louris platziert werden, etc.

00:09:16: Das heißt, es hilft auch beim Branding

00:09:18: und die Marke wird eben geschützt.

00:09:19: Dieser Podcast wird präsentiert von der KfW-Bankengruppe.

00:09:23: Ob sie gründen

00:09:24: oder in ein bestehendes Unternehmen einsteigen,

00:09:27: Fördermittel der KfW erleichtern ihnen die Existenzgründung

00:09:30: und ihre ersten Jahre der Selbstständigkeit.

00:09:33: Finden sie die passende Förderung

00:09:34: und lassen sie sich von anderen Vollblutunternehmerinnen

00:09:37: und Unternehmern inspirieren.

00:09:39: Unter kfw.de/gründen und kfw.de/nachfolge.

00:09:44: Alle wichtigen Infos dazu

00:09:46: finden sich auch in den Shownotes dieser Folge.

00:09:49: Wir haben zu eben über das Thema Kreislaufwirt gesprochen.

00:09:53: Warum ist diese Ansatz heute

00:09:55: von so großer Bedeutung für Start-ups und Unternehmen?

00:09:58: Ja, gerne. Also die Weichen für Klimaneutralität

00:10:00: werden seit dem Pariser Klimaabkommen 2015 eigentlich schon gelegt.

00:10:04: Und zwar nicht nur für die Industrie,

00:10:05: sondern auch eigentlich für jeden Einzelnen.

00:10:07: Denn wir wissen heute, dass die Treibhausgase,

00:10:09: die wir verursachen, und zwar privat,

00:10:11: aber auch die Firmen natürlich, die die Erde erwärmen.

00:10:14: Ja, und die Erderwärmung, wo dem Pariser Klimaabkommen wurde,

00:10:16: eben beschlossen, dass wir die Erderwärmung

00:10:19: unter der 2-Grad-Obergrenze halten müssen.

00:10:22: Und dafür gibt es eben sehr viele oder sehr hohe Klimaziele,

00:10:26: die gesteckt worden sind.

00:10:27: Und da kann jeder sehr viel dafür tun.

00:10:30: Und wenn man jetzt sich die Start-ups anschaut,

00:10:33: die heute gegründet werden und auch Unternehmen,

00:10:35: die es schon länger gibt, es ist einfach eine Tendenz,

00:10:37: es ist eine globale Bewegung.

00:10:39: Wir müssen nachhaltiger Wirtschaften,

00:10:41: um weiterhin existieren zu können und auch weiterhin relevant zu sein.

00:10:45: Und einfach generell nicht nur auf unsere Umwelt,

00:10:47: sondern auch auf die Menschen, die mit uns arbeiten, zu achten.

00:10:51: Und das wird natürlich nicht nur von guten Willen getrieben,

00:10:56: sondern auch, es gibt auch immer mehr Gesetze,

00:10:59: die uns eben als Start-ups in diese Richtung leiten.

00:11:04: Also es gibt immer mehr Gesetze zur Abfallwirtschaft zum Beispiel.

00:11:08: Es ist zum Beispiel seit 2003 Pflicht,

00:11:11: dass der Elektrofachhandel sachgemäß Elektronik-Geräte

00:11:15: eben entsorgt und auch zurücknimmt.

00:11:17: Das wissen auch schon ganz viele Kunden.

00:11:19: Also innerhalb der EU gibt es dieses Gesetz seit 2003,

00:11:22: wo die Produkte eben zugenommen werden müssen.

00:11:25: Und in einigen Ländern wie zum Beispiel in Frankreich

00:11:27: gibt es das Loire-Achegg seit 2022.

00:11:31: Dort wird schon von den Herstellern von Möbeln zum Beispiel verlangt,

00:11:36: dass sie die Möbel, wenn die ans Ende von ihrem Lebenstück

00:11:39: muss gekommen sind, wieder zurücknehmen müssen.

00:11:42: Also die Hersteller werden auch immer mehr in Verantwortung gezogen

00:11:45: für die Produkte, die sie produzieren.

00:11:47: Und es wird immer wichtiger und es wird auch Gesetz,

00:11:50: sich diesen Sachen anzupassen.

00:11:53: Okay, also ich wiederhole nochmal kurz.

00:11:55: Also wir haben die Richtlinie Waste of Electrical

00:11:57: in Electronic Equipment und Loire-Achegg.

00:12:00: Abgesehen von der Gesetzeslage,

00:12:02: warum ist der Ansatz der Kreislaufwirtschaft für Kunden

00:12:07: und private Personen bzw. für Firmen und Unternehmer jetzt so wichtig?

00:12:13: Also für Kunden und Privatpersonen

00:12:15: es gibt eigentlich keinen drifftigen Grund mehr,

00:12:19: heutzutage neue Produkte zu kaufen in den allermeisten Branchen.

00:12:23: Es existiert eigentlich alles schon in irgendeiner Form.

00:12:26: Und die Technik ist auch heute so gut,

00:12:28: dass man Schönheitsfehler genau erkennen kann,

00:12:31: sich darüber informieren kann.

00:12:32: Man kann sich selber fragen,

00:12:35: kann ich mit einem Kratzer an einem Tisch leben,

00:12:36: der sowieso passieren würde, wenn mein kleines Kind dranstößt?

00:12:40: Also es gibt eigentlich keinen drifftigen Grund mehr,

00:12:43: neu zu kaufen heutzutage.

00:12:44: Plus es hilft auch wirklich dabei,

00:12:48: den eigenen Fußabdruck, also CO2-Fußabdruck zu verringern.

00:12:51: Wir sind 11 Tonnen CO2 im Jahr,

00:12:54: die jeder Deutsche tatsächlich verursacht.

00:12:57: Und mit diesem Switch oder mit dieser Veränderung

00:13:00: zur Kreislaufwirtschaft hin und auch zum Second Hand Markt

00:13:05: kann man eben da einiges sparen.

00:13:07: Und für Firmen und Unternehmer generell,

00:13:09: ich denke, es ist eine globale Bewegung.

00:13:11: Wir müssen nachhaltiger Wirtschaft,

00:13:13: die Ressourcen werden knapp,

00:13:15: und wir müssen auf die Menschen und auf die Umwelt einfach mehr achten.

00:13:18: Und wenn die Firmen eben ihre Produkte

00:13:21: in die Kreislaufwirtschaft geben, ist es natürlich toll,

00:13:23: es ist ein zusätzlicher Absatzmarkt.

00:13:25: Man muss diese Produkte nicht vernichten,

00:13:27: das ist leider ganz, ganz oft der Fall.

00:13:30: Das Produkte, die nicht mehr wie Neuesinn vernichtet werden,

00:13:33: das kennen wir von der Fashion-Industrie,

00:13:35: war eben auch von den Möbeln.

00:13:37: Und es gibt ja auch ganz tolle Vorreiter,

00:13:40: da gibt es ganz tolle Projekte, die da schon gezeigt haben,

00:13:43: wie es geht zum Beispiel der Automarkt.

00:13:44: Ich meine, heutzutage ist es ganz normal,

00:13:47: sich für einen Brauchtwagen zu entscheiden,

00:13:49: muss nicht neu sein.

00:13:50: Der Büchermarkt, wir kennen die Firma Momox,

00:13:52: die schon jahrelang Vorreiter ist beim Second Hand Büchermarkt.

00:13:56: Dann bei Premium und Fashion und Accessual zum Beispiel,

00:13:58: bestia kollektiv hat da den Markt ganz, ganz ausschlaggebend verändert,

00:14:02: aber auch bei Fast Fashion, nicht nur bei Premium Produkten,

00:14:04: wie zum Beispiel Vintage, die Firma, die heute auch jeder kennt.

00:14:07: Und das ist auf jeden Fall ein Modell,

00:14:10: das Second Hand ist bewährt

00:14:12: und wird nicht nur von den Kunden unterstützt,

00:14:16: sondern auch mittlerweile durch Förderungen

00:14:18: und ganz klar für kleine Unternehmen,

00:14:20: für Start-ups, aber auch Unternehmen, die eben Investment brauchen,

00:14:23: wird es mittlerweile auch groß unterstützt von VCs,

00:14:26: die sich auf Impact-Fans konzentrieren, also Impact-Investoren.

00:14:30: Des Weiteren gibt es auch immer mehr Transparenz für die Kunden,

00:14:34: was ich denke, ist ein ganz großer Schritt in die richtige Richtung,

00:14:37: obwohl es noch nicht ganz standardisiert ist.

00:14:40: Also man weiß noch nicht genau, wie transparent ist,

00:14:43: welcher Siegel oder welche Zertifizierung.

00:14:46: Aber gerade in der Möbelbranche gibt es natürlich,

00:14:49: vielleicht eine oder andere, der blaue Engel oder Ökotextstandard 100

00:14:54: oder FSC für die nachhaltige Forstwirtschaft etc.

00:14:59: Wir zum Beispiel als Kokoli bewerben uns momentan für den Siegel von B Corp.

00:15:04: Das ist Benefit Corporation.

00:15:06: Da geht es um Firmen, die nicht nur auf den Profit achten,

00:15:11: sondern auch darum, einen positiven Effekt auf Gesellschaft und Umwelt zu haben.

00:15:15: Und wir bewerben uns gerade intern dazu

00:15:17: und hoffen, dass wir auch bald diese Zertifizierung annehmen können.

00:15:22: Super spannend. Das bedeutet, Kunden haben dadurch einen Einblick darin,

00:15:26: welche Branchen, welche Unternehmen sich wirklich nachhaltig beschäftigen.

00:15:31: Oder Wirtschaften.

00:15:32: Und wir haben jetzt über die Kreislaufwirtschaft an sich gesprochen.

00:15:36: Wie funktionieren Sie?

00:15:37: Was sind die globalen und lokalen Treiber für die Kreislaufwirtschaft?

00:15:40: Also, die Kreislaufwirtschaft wird eigentlich global zum neuen Normalzustand.

00:15:45: Das lineare Modell, das ist davor, gab.

00:15:48: Also, die Firma produziert etwas, der Kunde benutzt es,

00:15:50: nachdem er es benutzt hat, wird es weggeschmissen.

00:15:52: Diese lineare Wirtschaft funktioniert nicht mehr aus verschiedenen Gründen.

00:15:57: Der erste Grund ist die Ressourcenknappheit.

00:16:00: Energie wird immer teurer.

00:16:02: Wir haben nicht mehr die Energie, die wir brauchen würden,

00:16:04: um all das herzustellen, dass die Menschheit heutzutage braucht.

00:16:08: Aber auch Materialienwerke, knapp etc.

00:16:10: Also, die Ressourcenknappheit ist die ganz natürliche Evolution.

00:16:15: Das heißt, die Kreislaufwirtschaft muss hier greifen.

00:16:17: Das lineare Modell funktioniert nicht mehr.

00:16:19: Aber auch die Verbraucherwünsche.

00:16:21: Zum Glück.

00:16:22: Also, man merkt auch immer mehr, wie die Kunden nachhaltige Optionen bevorzugen.

00:16:27: Also, da habe ich auch eine Umfrage,

00:16:30: vor kurzem gelesen von Ernstem Yang.

00:16:32: Die ist zwar schon drei Jahre alt, aber die Umfrage war 67 % der befragten

00:16:39: Konsumentinnen und Konsumenten gaben an,

00:16:42: dass sie bereits in mehr zu bezahlten nachhaltiges Produkt.

00:16:46: Das ist wahrscheinlich heutzutage noch mehr.

00:16:48: Und 59 % haben angegeben,

00:16:52: dass sie schon unverpackte Lebensmittel gekauft haben,

00:16:54: was ich auch ganz toll finde.

00:16:56: Natürlich klingt das von dem Land ab, in dem man wohnt.

00:16:58: Das ist natürlich nicht das Gleiche, wenn man in Deutschland wohnt.

00:17:01: Wo dieser dieses Bewusstsein auch schon seit Jahrzehnten geprägt wird,

00:17:05: dass man nachhaltig leben muss wie in anderen Ländern.

00:17:08: Aber ich denke es ist auf jeden Fall da.

00:17:10: Und die Verbraucherwünsche gehen in diese Richtung.

00:17:13: Und die Unternehmen müssen sich den Verbrauchermünchten anpassen.

00:17:16: Und der dritte Punkt wäre die Digitalisierung.

00:17:19: Also, es wird immer leichter,

00:17:20: auch die Kreislaufwirtschaft oder die Ziele für die Kreislaufwirtschaft

00:17:23: umzusetzen.

00:17:25: Künstliche Intelligenz kann zum Beispiel helfen dabei,

00:17:29: dass man die Benutzung von Strom und Wasser optimiert

00:17:32: bei der Herstellung von Produkten etc.

00:17:34: Also, die Digitalisierung ist auch, glaube ich,

00:17:36: ein ganz natürlicher Treiber für den Ausbau der Kreislaufwirtschaft.

00:17:40: Du hast eben über das sich verändernde Verbraucherverhalten gesprochen.

00:17:44: Wie beeinflusst die Kreislaufwirtschaft eigentlich

00:17:46: das Verbraucherverhalten und den Markt?

00:17:48: Ja, es gibt drei quasi Mitspieler oder oder...

00:17:51: Sollen, die da miteinander interagieren.

00:17:54: Das erste, hast du gerade gesagt, das sind die Verbraucher.

00:17:57: Also die Verbraucher legen immer mehr Wert auf Nachhaltigkeit.

00:18:00: Und die werden immer aktiver.

00:18:02: Sie wollen immer mehr von den Firmen wissen.

00:18:05: Sie suchen Transparenz.

00:18:08: Sie fragen zum Beispiel, also bei uns in der Firma jetzt wird oft gefragt,

00:18:11: nehmt ihr dann die Verpackung wieder mit, wenn ihr das Produkt abgeliefert habt?

00:18:14: Oder die Kunden fragen, was mache ich nach dem Ende des Lebenszyklus eines Produkts?

00:18:21: Bei Kokoli kann man das Produkt, das man über Kokoli gekauft hat, wiederverkaufen.

00:18:24: Aber es ist natürlich auch manchmal braucht man einfach nur einen Ersatzteil dazu.

00:18:28: Und die Verbraucher sind immer mehr daran interessiert und werden immer aktiver.

00:18:33: Die zweite Säule sind die Firmen.

00:18:36: Und die Firmen müssen einfach innovative Designs und Prozesse finden.

00:18:40: Die Verbraucher suchen nach dieser Transparenz.

00:18:42: Firmen müssen transparenter sein.

00:18:44: Sie müssen transparent sein in Bezug auf Produktion, auf Lieferung, Abfallverwertung.

00:18:49: Insgesamt ist das ja auch ein Differenzierungsmerkmal.

00:18:52: Die Circular Economy, also die der Kreislaufwirtschaft,

00:18:55: muss verankert sein in der Unternehmensstrategie, dass sie überhaupt funktionieren kann

00:19:01: und auch von allen interessierten Parteien in der Firma vorangetrieben wird.

00:19:07: Und leider habe ich eine vor kurzem Umfrage gelesen, dass nur 32 Prozent der

00:19:12: befragten Unternehmen sagt, dass Nachhaltigkeit oder Kreislaufwirtschaft

00:19:16: heutzutage in der Unternehmensstrategie verankert ist.

00:19:18: Also da ist auf jeden Fall noch viel Platz zum Wachsen.

00:19:20: Die dritte Säule ist eben Politik und Gesetze.

00:19:23: Ja, also die Kreislaufwirtschaft muss begünstigt werden durch die Politik und durch Gesetze.

00:19:27: Zum Beispiel beim Recycling kennen wir in Deutschland Recycling ist Pflicht bei uns.

00:19:32: Aber auch in der EU haben sich mittlerweile Ökodesinrichtlinien festgesetzt.

00:19:36: Das heißt, die Ökodesinrichtlinien gelten für verschiedene Produktgruppen.

00:19:40: Zum Beispiel sollen sie gegen die Vernichtung von Kleiderüberschüssen

00:19:44: bei der Produktion, bei Kleiderherstellung greifen.

00:19:47: Die sind noch nicht komplett durch.

00:19:48: Die sind jetzt aber momentan schon in der Gesetzesvorlage.

00:19:51: Der Aktstolensplan der EU sagt auch aus, dass ab 2030 nur noch

00:19:57: Kreislauffähige Produkte auf den Markt gebracht werden sollen.

00:20:00: Es ist wie gesagt noch nicht komplett durch dieses Gesetz, aber das ist schon

00:20:04: der erste Anhaltspunkt dafür, in welche Richtung wir gehen.

00:20:06: Und es soll auch ganz konkrete Produktpässe zum Beispiel geben, mit denen man dann

00:20:12: Produkte, nachhaltige Produkte besser vergleichen kann.

00:20:15: Also wie viel Wasser wurde wirklich benutzt bei der Herstellung dieses Produkts?

00:20:18: Und da soll es auch noch einen Reparaturindex geben.

00:20:21: Mir leicht sich ein Produkt von alleine, ohne dass man das einschicken muss, reparieren lässt.

00:20:27: Also es gibt da ganz, ganz viele Richtlinien, die auch von der Politik, aber auch

00:20:32: von der EU, also der lokalen Politik, aber auch von der EU oder auch weltweit

00:20:36: bald in Kraft treten.

00:20:38: Du hast gerade eben davon gesprochen, dass es ganz wichtig ist,

00:20:41: Nachhaltigkeit in der Unternehmensstrategie zu verankern.

00:20:44: Das ist auf jeden Fall mal einen Schritt den Unternehmer gehen können, um effektiv

00:20:48: in die Kreislaufwirtschaft einzusteigen.

00:20:50: Was sind weitere Schritte, die Unternehmen in Betracht ziehen können?

00:20:53: Ja, ich finde das eine sehr, sehr gute Frage, weil es ist doch sehr abstrakt.

00:20:57: Also wie können wir nachhaltiger sein als Projekt?

00:20:59: Aber ich glaube, es gibt da ganz, ganz konkrete Schritte, die man als

00:21:04: Start-up-Founder oder als Unternehmer eben machen kann.

00:21:08: Also der erste ist, würde ich sagen, erst mal zu analysieren, wie viel Emission wir

00:21:13: eigentlich herstellen selbst.

00:21:14: Was ist unser CO2-Fußabdruck als Firma, aber nicht nur als nicht nur in der

00:21:19: Produktion, sondern auch im Büro, im Fassand, im Lager.

00:21:23: Also erst mal messen, welchen Fussabdruck wir als Firma haben und

00:21:28: dann schauen, was sind die Maßnahmen, die wir nehmen können oder die wir

00:21:33: umsetzen können, um klimaneutral zu werden?

00:21:36: Der zweite Punkt sind dann eben klare Ziele.

00:21:38: Wenn wir wissen, wie viel wir emittieren, was sind die Ziele, um zu

00:21:42: klimaneutralität zu gelangen, klare Ziele setzen und ein Zeitraum dazu setzen

00:21:47: und diese Ziele dann auch regelmäßig zu überprüfen.

00:21:49: Also dass sie nicht nur in dem Manifesto einmal stehen, sondern dass sie auch

00:21:53: regelmäßig überprüft werden, sind wir auf dem richtigen Weg, können wir die

00:21:56: anpassen, wir kommen wieder schneller hin.

00:21:59: Und dann noch ein Thema, das wir vorhin schon kurz erwähnt haben, also ganz

00:22:02: wichtig ist, dass die Nachhaltigkeit in den Unternehmenswerten verankert sind.

00:22:06: Also die KPIs der Firmen sollen nicht nur auf Profit bedacht werden.

00:22:11: Ja und bei Kokolis ist es zum Beispiel so, wir haben sowohl unsere Umsatz-KPI's

00:22:16: natürlich um an spezifische Umsatz-KPI's zu kommen, sondern auch

00:22:20: Nachhaltigkeits-KPI's.

00:22:22: Zum Beispiel die Reduktion von CO2, also die Ersparnis von CO2 durch

00:22:27: den Wiederverkauf von Second-Hand-Artikeln und Produkten und die Abfall-Ersparnis

00:22:33: auch, die messen wir auch, die wir durch den Wiederverkauf von B-Wahre

00:22:37: erwirtschaften.

00:22:40: Und die tragt ihr genauso in regelmäßigen Abständen.

00:22:42: Ganz genau, wir tracken das alle drei Monate und zwar nicht nur wir intern,

00:22:46: die Founders, sondern auch mit unseren Investoren und den Stakeholern von der Firma.

00:22:51: Und ich glaube, das ist auch ein guter Übergang zum nächsten Punkt.

00:22:54: Ich glaube, man muss sich als Unternehmer und in den Firmen auch

00:22:58: Interessensträger oder Stakehohle eben suchen, die die gleichen Werte haben.

00:23:02: Also da geht es nicht nur um die Investoren, sondern auch um die

00:23:06: verandten Partner, im Team generell, also dass man eben diese gleichen Werte hat,

00:23:12: dass man die vermitteln kann und das alle in die gleiche Richtung rodern.

00:23:15: Denn ich denke, es kommen oft Momente in der Firma, im Leben einer Firma oder in den

00:23:22: die während des Jahres, wo es einfach auch leichter wäre, Entscheidung zu treffen,

00:23:26: die vielleicht nicht nachhaltig sind, die zum Beispiel günstiger sind, wenn man

00:23:30: einen anderen Weg geht oder die länger dauern, wenn man nachhaltiger gehen muss.

00:23:34: Und dann muss man wirklich auf ein Team zurückblicken und auf Stakeholder

00:23:37: zurückblicken, die einen dann unterstützen, den komplizierteren Weg eben zu gehen.

00:23:41: Kompliziert, aber nachhaltiger.

00:23:43: Und auf Produktseite, klar, Produkte nachhaltiger herstellen, wer Produkte

00:23:49: eben herstellt.

00:23:50: Ich glaube, es ist wichtig, sich zu informieren, zu wissen, was sind die

00:23:53: Neuheiten in der Branche, auf Innovation zu setzen, aber auch mit den Lieferanten,

00:23:58: mit denen man arbeitet, ganz klar Nachweise einzufordern, wie die

00:24:01: Lieferkette funktioniert und das vielleicht noch am besten vertraglich

00:24:05: festhalten, wenn es geht.

00:24:06: Ja, und dann erwähnt er noch die Digitalisierung für die Optimierung.

00:24:11: Also wie kann ich mein Projekt nachhaltig machen mit Digitalisierung?

00:24:13: Die Digitalisierung nutzen, dass die Herstellung nachhaltiger wird, haben wir

00:24:17: vorhin schon mal erwähnt, dass zum Beispiel die optimale Menge an Wasser oder

00:24:20: Energie nur gebraucht wird, dass der Versand nachhaltiger ist, der

00:24:24: Kundenservice auch etc.

00:24:26: Und im Endeffekt mein letzter Punkt wäre transparent zu sein.

00:24:30: Es gibt nicht schlimmer als das sogenannte Greenwashing, dass eben eine

00:24:33: Firma so tot, als wäre sie sehr nachhaltig ist, ist aber ein echt nicht.

00:24:37: Und ich glaube, je transparenter man ist, desto besser.

00:24:38: Man kann den beinahe Meinung nach den Kunden auch wirklich zumuten zu sagen,

00:24:42: wir sind noch nicht dort, wo wir hin wollen, aber wir arbeiten daran.

00:24:46: Das ist den Kunden und auch den Menschen, die sich für deine

00:24:50: Firmen interessieren, lieber als Luhmann zu lesen, denen keine Relation

00:24:54: stehen, die man nicht versteht oder wo man das Gefühl hat, irgendwas stimmt

00:24:58: da nicht. Also die transparent auf der Webseite zum Beispiel.

00:25:01: Es gibt viele Firmen, die zeigen einmal im Jahr ihre Klimabilanz.

00:25:06: Zu was kann man natürlich machen, wenn man, wenn man das schafft, aber

00:25:09: generell transparent zu sein und sich auch und auch in Kommunikation zu

00:25:13: stehen mit den Interessenten der Firma.

00:25:15: Ich glaube, das bezahlt sich wirklich aus.

00:25:17: Ein Thema, das du vorhin erwähnt hast, war die Lieferkette.

00:25:20: In Bezug darauf fällt mir ein, welche Herausforderungen eigentlich damit

00:25:24: existieren, wenn man diesen Schritt wagt, in eine nachhaltige Richtung zu gehen.

00:25:29: Das Geschäft zum Modell nachhaltig zu gestalten.

00:25:31: Vielleicht könntest du mir sagen, welche Herausforderungen du selbst bei

00:25:35: Kokoli hattest und wie du sie gemeistert hast.

00:25:38: Oh ja, wir sind noch daran, sie zu meistern.

00:25:40: Aber ja, also der erste Punkt, den ich in der vorigen Frage erwähnt habe, ist

00:25:45: diese Messung der eigenen Emissionen und der eigenen Nachhaltigkeit.

00:25:49: Und das ist bei einer Firma wie Kokoli, wir sind ein bisschen Retailer.

00:25:53: Wir sind keine Hersteller der Möbel oder der Produkte, die wir verkaufen.

00:25:57: Das heißt, es ist schon relativ komplex, die Lieferketten nachzuvollziehen,

00:26:02: weil jedes Möbelstück oder wir arbeiten mit fast 60 Brands exklusiv momentan

00:26:08: zusammen. Jede der Brands hat eine eigene Lieferkette.

00:26:11: Also zum Beispiel, wenn wir jetzt einen Sofa verkaufen, kann es sein über

00:26:15: eine spezielle deutsche Marke, kann aber sein, das Haul kommt dann für den Rahmen des

00:26:19: Sofas, kommt aus Indonesien.

00:26:21: Die Stoffe werden in oder das Leder über den Italien gegärbt.

00:26:25: Die Wartierung kommt dann aus China.

00:26:27: Die Produkte werden zusammengebaut in Vietnam oder fertig gebaut in Deutschland.

00:26:32: Also es ist wirklich ganz schwierig, diese Lieferketten über Prüfung dann

00:26:35: durchzuführen und vor allem für jemanden wie wir, die wir ja nicht die

00:26:39: Hersteller sind, sondern nur die Weiterverkäufer in Anführungszeichen.

00:26:43: Und dann gibt es nämlich auch noch von verschiedenen in verschiedenen Ländern.

00:26:46: Da gibt es verschiedene Gesetze zur Transparenz.

00:26:48: Also genau wie es in Deutschland eben eingehalten wird werden muss, wie viel

00:26:52: Kilometer das Produkt zurückgelegt hat.

00:26:54: Zum Beispiel ist es in Vietnam oder in China nicht der Fall.

00:26:57: Also das ist ganz schwierig da auch ein Standard zu entwickeln und auch diese

00:27:00: Werte vergleichen zu können.

00:27:02: Anderes Beispiel, diese eigene Nachhaltigkeit zu messen, wenn man in einem

00:27:07: schicken neuen Co-Working ist, wo die Effizienz schon nachgemessen wird oder

00:27:12: schon klimaneutral eben ist, ist es natürlich toll.

00:27:15: Aber wenn man sich ein kleines Office in irgendeiner Garage gemietet hat als

00:27:18: Start-up, ist es natürlich wirklich schwierig dann auch seine eigene

00:27:20: Effizienz messen zu können oder Müllreduzierung,

00:27:23: Energie sparen etc.

00:27:25: Und was ich auch noch eine große Herausforderung finde für Firmen, die

00:27:30: nachhaltiger werden müssen, ist, dass es oft höhere Vorabkosten gibt.

00:27:33: Wenn man sich eben dazu entscheidet, nachhaltiger zu agieren.

00:27:36: Zum Beispiel, wir versenden alle unsere Pakete mit nachhaltigen Versandoptionen,

00:27:41: zum Beispiel mit DHL Go Green oder es gibt auch noch Vergleichbares mit UPS und

00:27:45: DPD.

00:27:46: Aber es ist meistens ein bisschen teurer als den Basic, den Standard

00:27:52: Versand zu benutzen.

00:27:53: Und da haben wir als Firma, haben wir dann erst mal höhere Vorabkosten, weil wir

00:27:58: die dann teilweise auch noch sponsorn, damit unsere Kunden nicht den

00:28:01: kompletten Kosten übernehmen müssen.

00:28:03: Ja. Und das heißt eben für uns, dass wir bei manchen Entscheidungen, die wir treffen,

00:28:07: tatsächlich mehr Geld erst mal ausgeben müssen, einfach um unseren Werten

00:28:12: eben freue zu bleiben.

00:28:13: Und das ist leider immer noch so.

00:28:15: Und da muss man oft auch kreativ sein, um in anderen Kostenpunkten dann zu

00:28:19: sparen und weiterhin bei den Wettbewerbern eben mithalten zu können.

00:28:22: Anderes Thema ist die Verpackung.

00:28:24: Also bei uns wird oft gefragt, viele Kunden fragen, ja super, dass ihr so

00:28:28: nachhaltig seid, weil ihr Secondhand Produkte verkauft.

00:28:31: Aber wie sieht es aus mit dem Versand und wie sieht es aus mit der Verpackung?

00:28:34: Weil eben doch viele Produkte, um um Heil anzukommen, müssen eben

00:28:40: doch noch mit Plastik verpackt werden.

00:28:43: Wir haben jeden zum Beispiel bei allen Produkten, die bei uns im Lager sind,

00:28:47: schon bei den Two Man Handling versand, also bei allen Produkten, die mehr als

00:28:50: eine Person brauchen, zum Beispiel große Sessel, so fast große Tische, bieten wir

00:28:55: schon die Option an, das Produkt, also die Verpackung wieder mitzunehmen.

00:28:59: Die ist auch immer recycelt und wird dann, wenn sie noch intakt ist, wieder

00:29:03: weiter recycelt.

00:29:04: Wir machen momentan auch Tests, verschiedene Produkte in Decken zu wickeln, die wir

00:29:09: dann wieder mitnehmen können.

00:29:10: Aber es ist halt einfach noch nicht genug ausgebaut, sodass man das quer durch

00:29:14: Deutschland machen kann und dass dann effizient die Decke von A nach B zurück

00:29:18: geht, um dann den nächsten Versand zu nutzen.

00:29:22: Also es ist wirklich noch nicht, wir sind noch nicht da, aber wir werden, wir

00:29:25: arbeiten da auch jedes Jahr dran, um eben ja klimafreundlich und klimaneutraler

00:29:30: auch im Versand und in den Verpackung eben zu sein.

00:29:34: Und wir benutzen auch bei allen B-Wahrreprodukten, die bei uns ankommen

00:29:38: von den verschiedenen Brands, benutzen eigentlich immer die Originalverpackung.

00:29:42: Und wenn es wirklich nicht mehr zu retten ist, benutzen wir recycelt

00:29:46: Umverpackungen von anderen, von anderen Produkten.

00:29:49: Wir haben jetzt darüber gesprochen, welche Schritte Unternehmen gehen

00:29:52: können, um effektiv in die Graslaufwirtschaft einzusteigen.

00:29:56: Welche Herausforderungen existieren bei dieser Transformation?

00:30:00: Und im gleichen Art und Zug, welche Lösungsansätze gibt es dazu?

00:30:03: Also erst zur Lieferkettenüberprüfen, ich glaube, ich habe vorhin schon kurz erwähnt,

00:30:07: wir haben es tatsächlich verankert in unseren Verträgen mit den Firmen, den neuen

00:30:12: Verträgen. Das heißt, wir möchten spezielle Siegel von den Firmen, mit denen wir

00:30:16: arbeiten oder Nachweise erhalten.

00:30:19: Das ist für uns ganz wichtig.

00:30:21: Auch bei den Vorabkosten versuchen wir eben dann bei anderen Sachen zu sparen

00:30:27: oder transparent zu sein.

00:30:28: Gerade beim Versand transparent auch verschiedene Versandoptionen, dem Kunden

00:30:33: anzubieten. Das heißt, du kannst mehr sparen oder ist ein bisschen teurer.

00:30:38: Aber dadurch ist es klimafreundlich.

00:30:39: Also wir versuchen, dass dem Kunden auch so transparent wie möglich zu machen.

00:30:43: Muss aber sagen, wir übernehmen immer noch einen Teil der der Versandkosten

00:30:47: jetzt heute für viele Produkte, die wir versenden, weil es einfach sonst zu

00:30:51: hoch ist für den Kunden.

00:30:52: Ja, und dann, ja, wie gesagt, müssen wir an anderen anderen Orten eben sparen.

00:30:57: Wie messt ihr die Nachhaltigkeit?

00:30:58: Also du hast vorhin auch schon von KPI's gesprochen, also bei euch.

00:31:02: Die Nachhaltigkeit messen wir einerseits bei uns im Office.

00:31:05: Ja, also wir schauen, dass wir im Office eben energieeffizient arbeiten.

00:31:09: Das fängt schon ganz bei kleinen Sachen an, zum Beispiel, dass wir jeden Abend

00:31:12: alle Computer ausgeschaltet werden und dass auch die, die,

00:31:16: ich sag mal, die die Screens sich auch automatisch ausschalten.

00:31:21: Das fängt mit schon so ganz kleinen Sachen an.

00:31:23: Und dann eben geht es immer weiter mit der vertraglichen Zusammenarbeit

00:31:28: mit Firmen, die uns eben helfen bei der Messung der Emissionen, wie zum

00:31:32: Beispiel B Corp, was ich vorhin kurz erwähnt habe.

00:31:36: In dem Gespeiter haben wir eine Finanzierungsrunde abgeschlossen

00:31:39: mit Venture Capitals und auch mit Impact Funds.

00:31:43: Das ist bei uns ein wichtiges Thema.

00:31:46: Impact Funds, wie wir ganz am Anfang schon erwähnt haben, messen nicht nur

00:31:50: die Profitability der Firma, sondern eben auch die Nachhaltigkeits-GBI's.

00:31:54: Und in diesem Sinn kann uns also dieser Impact Fund, in dem Fall ist es

00:31:58: Schipto Beer aus Spanien, die können uns sehr ganz toll unterstützen

00:32:02: im Bezug auf die, auf die, auf die Nachhaltigkeit unserer eigenen Firma.

00:32:06: Die können uns helfen bei messen der Emissionen.

00:32:08: Die können uns helfen bei, wie können wir Offsetting machen?

00:32:11: Wie können wir zum Beispiel umsteigen auf

00:32:13: wiederverwendbares Verpackungsmaterial?

00:32:15: Was macht die Konkurrenz?

00:32:17: Die haben natürlich ganz tolle Insights in die komplette Start-up-Welt.

00:32:21: Um zu sehen, wo gibt es die Innovation?

00:32:24: Sprich doch mal mit dieser Person, also solche Sachen, die wir, die wir

00:32:29: vielleicht ohne diese tollen Kontakte nicht erreichen können.

00:32:33: Wow, also wir können sehr viel von euch lernen.

00:32:35: Ich hoffe auch, dass sich unsere Zuhörer und Zuhörerinnen inspiriert fühlen

00:32:40: durch deine Erkenntnisse.

00:32:42: Wie im Intro schon versprochen, gibt es jetzt drei Key-Learnings von dir

00:32:47: für alle, die mit Weitblick Unternehmen führen möchten?

00:32:50: Ja, also ich denke in erster Linie, ein nachhaltiges Geschäftsmodell ist

00:32:56: die Zukunft und es ist ein Differenzierungspunkt.

00:33:00: Das ist mein erstes Key-Learning.

00:33:02: Also wenn du als Firma, als Unternehmer, als Marke in Zukunft relevant sein willst,

00:33:07: ist ein nachhaltiges Geschäftsmodell unausweichlich.

00:33:10: Der Ruf der Brand, deiner Brand oder deiner Firma innovativ zu sein,

00:33:15: kann dir nur helfen, kann die Kunden-Loyalität steigern.

00:33:20: Und wie gesagt, es gibt einfach kaum noch kritriftige Gründe,

00:33:23: in den meisten Branchen neu zu kaufen.

00:33:26: Es ist einfach eine Bewegung, die es hier und ein Trend, der weiter wachsen wird.

00:33:30: Deshalb lohnt es sich auf jeden Fall in die Kreislaufwirtschaft einzusteigen.

00:33:34: Und wie gesagt, es ist ein Differenzierungspunkt gegenüber deiner Konkurrenz.

00:33:39: Und der zweite Punkt oder Key-Learning, würde ich sagen, ist es ganz, ganz wichtig,

00:33:44: sich gleichgesinnte Leute oder Menschen ins Boot zu holen,

00:33:46: in allem, was dein Unternehmen betrifft.

00:33:49: Also Menschen, die dieselbe Überzeugung haben, die dieselben Werte haben,

00:33:53: die dir dann helfen, bei wichtigen Entscheidungen nicht vom Weg abzukommen.

00:33:58: Wie gesagt, von der Finanzierung mit Impact-Fans über die Interesse der Stakeholder,

00:34:03: die Partner, mit denen du arbeitest, die Menschen, die du einstellst.

00:34:06: Dass einfach die KPIs übereinstimmen, dass sie festgelegt werden

00:34:10: und dass sie transparent von allen Menschen in deinem Unternehmen bekannt sind,

00:34:16: dass die Menschen wissen, in welche Richtungsgate und dass alle in dieselbe Richtung rudern,

00:34:19: um nochmal aufs Boot zurückzukommen und vorhin.

00:34:22: Schön, ja.

00:34:23: Und das 3. Key-Learning einfach so sagen,

00:34:26: hab keine Angst vor dem Startstruhr.

00:34:28: Die Sachen ändern sich, es ist gut, sich hohe Ziele zu setzen.

00:34:31: Auch wenn es momentan noch nicht ganz klar ist, wie die Gesetzeslage ist,

00:34:35: wie schnell Nachhaltigkeit umgesetzt werden muss.

00:34:38: Es lohnt sich, auf jeden Fall hohe Ziele zu haben, transparent zu sein, authentisch zu sein

00:34:43: und auch gezielt mit innovativen Denkungen, Handeln darauf hinzuarbeiten.

00:34:48: Einfach die Branche zum Vorreiter zu machen und deine eigene Branche,

00:34:52: die du arbeitest, zu verbessern.

00:34:54: Oh, Mensch, Greta, Unternehmen und Unternehmerinnen, wie du, geben mir echt Hoffnung, wenn ich zukommt.

00:34:59: Vielen Dank, dass du heute mit dabei warst.

00:35:01: Danke, Lena. Ich habe mich so gefreut.

00:35:03: Vielen herzlichen Dank.

00:35:04: Vielen Dank auch an euch, liebe Zuhörer und Zuhörerinnen, dass ihr heute wieder

00:35:08: bei "Bessergründen" eingeschaltet habt.

00:35:10: Ich hoffe, ihr konntet aus meinem Gespräch mit Greta wertvolle Erkenntnisse für euer

00:35:14: Genes nachhaltiges Wirtschaften mitnehmen, bis bald, wenn es wieder heißt, "Bessergründen".

00:35:18: Das war "Bessergründen", der Podcast von FürGründer.de.

00:35:23: Weitere Folgen mit spannenden Gästen findest du auf FürGründer.de/podcast

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00:35:39: Copyright WDR 2021

00:35:41: Bis zum nächsten Mal.

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