#171 Insolvenz als Chance: So gelang SIRPLUS der Neustart

Shownotes

Als Geschäftsführer oder Geschäftsführerin musst du in Krisenzeiten auch sehr harte und schwere Entscheidungen treffen – dazu kann auch die Anmeldung einer Insolvenz gehören. Dies muss jedoch nicht das Ende eures Start-ups sein – wie schon besprochen in unserer Folge mit einem Fachanwalt für Insolvenz und Sanierungsrecht.

Raphael Fellmer, der mit seinem Start-up Sirplus genau diese Situation durchgemacht hat, spricht in dieser Folge über die Gründe für die Insolvenz, den konkreten Prozess und die Pläne für den Neustart.

In dieser Folge erfährst du:

  • wie sich eine Insolvenz vermeiden lässt,
  • wie ein Insolvenzverfahren abläuft und
  • Raphaels Learnings aus dieser Erfahrung.

Über Raphael Fellmer:

Raphael ist Mitbegründer von SIRPLUS, einem Berliner Impact Startup, das überschüssige Lebensmittel rettet und über einen Online-Shop deutschlandweit vertreibt. Außerdem ist er Mitbegründer von foodsharing, einer Bewegung von über 110.000 Freiwilligen, die in Österreich, der Schweiz und Deutschland Lebensmittel retten.Nachdem SIRPLUS Anfang 2024 Insolvenz anmelden musste, arbeitet Raphael an einem Neustart des Unternehmens mit einem überarbeiteten Konzept und einem neuen Geschäftspartner.

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Transkript anzeigen

00:00:00: was ich mir gar nicht hätte vorstellen können,

00:00:02: aber so diese radikalen Schnitte,

00:00:04: indem man eben als brutaler Chirurg auftritt

00:00:08: und den Patienten sich anschaut, in dem Fall, das Start-up.

00:00:10: Und sagt, tja, also, sorry, aber also dieser Arm hier

00:00:15: und dieses Bein, das ist zum aktuellen Zeitpunkt einfach nicht rettbar.

00:00:19: Ist halt erst mal echt etwas, wo du sagst,

00:00:22: das möchte ich niemanden wünschen, dass er das durchmacht oder sie.

00:00:26: "Besser gründen", der Podcast von FürGründer.de.

00:00:30: Thema in dieser Folge.

00:00:32: Insolvenz muss nicht das Ende sein.

00:00:34: Möglichkeiten in der Krise mit Serplatzgründer Rafael Felmer.

00:00:38: Und hier ist euer Haust und FürGründer-Chefredakteur René Klein.

00:00:42: Hi, vielen Dank, dass ihr wieder mit dabei seid

00:00:44: im Podcast von FürGründer.de.

00:00:46: In Krisenzeiten müsst ihr auch sehr hart und schwerer Entscheidungen treffen.

00:00:50: Dazu kann auch die Anmeldung einer Insolvenz gehören.

00:00:53: Doch dies muss nicht das Ende eurer Start-up sein.

00:00:56: Das hab ich ja vor einiger Zeit hier im Podcast

00:00:58: auch mit einem Fachanwalt für Insolvenz und Sanierungsrecht besprochen.

00:01:02: Heute ist Rafael Felmer zu Gast,

00:01:04: der mit seinem Start-up Serplatz genau diese Situation durchgemacht hat.

00:01:07: Nach sieben Jahren muss er im Januar 2024 Insolvenz anmelden.

00:01:11: Und im Mai konnte er dann den Neustart verkünden.

00:01:14: Ich spreche mit Rafael über die Gründe für die Insolvenz,

00:01:17: die Schritte durch den Insolvenzprozess

00:01:19: und die Pläne für den Neustart.

00:01:21: Servus, lieber René und schön, euch alle da draußen lauschend zu wissen.

00:01:27: Hoffentlich kann ich euch ein bisschen inspirieren,

00:01:31: nicht aufgeben, egal für was ihr brennt.

00:01:35: Ganz zu Beginn greife ich das direkt auf mit dem Brennen.

00:01:41: Erkläre doch bitte mal für alle, die jetzt zuhören,

00:01:43: was deine Vision ist und was Serb das macht.

00:01:46: Das ist eine schöne Frage.

00:01:48: Ich bin Berliner seit 40 Jahren hier im Staat.

00:01:51: Ich hatte schon mit sieben Jahren die Vision,

00:01:54: eine Welt zu schaffen, in der alle Menschen genügend zu essen haben.

00:01:57: Weil es mir so unvorstellbar krank vorkam,

00:02:00: dass wir Menschen haben auf der Erde, die täglich verhungern.

00:02:03: Und zwar nicht nur Erwachsener, sondern auch Kinder.

00:02:06: Das sind Millionen Menschen jedes Jahr.

00:02:08: Das ist für mich immer noch unvorstellbar.

00:02:11: Ich glaube, dass das sowohl ethisch als auch ökologisch

00:02:14: einfach die größte Herausforderung ist.

00:02:17: Also das Thema Lebensmittelverschwendung.

00:02:19: Weil wir schmeißen in Europa

00:02:20: circa die Hälfte aller Lebensmittel,

00:02:23: die wir hier importieren oder produzieren, weg.

00:02:25: Lassen sie verkommen entlang der Wertschöpfungskette.

00:02:28: Oder die Hälfte wird bei uns zu Hause entsorgt.

00:02:31: Das sind 300 Euro pro Nase in Deutschland pro Jahr.

00:02:35: Und wir könnten mit allen Lebensmitteln,

00:02:37: die wir weltweit verschwenden, alle hungenden dreimal ernähren.

00:02:41: Das sind 2,5 Milliarden Tonnen Lebensmittel,

00:02:43: die vernichtet werden jedes Jahr.

00:02:46: Ja, das heißt, das war für mich irgendwie so ein Thema,

00:02:49: dass Zero Hunger, Zero Waste gehört, ganz eng zusammen.

00:02:53: Und das ethisch-ökologisch eben

00:02:55: das Schwergewichtsthema überhaupt in unserer Zeit.

00:02:57: Ich hab dann fünfmal im Geldstreik gelebt,

00:02:59: Bewusstsein geschaffen, Markus Lanz, SternTV,

00:03:02: Geilio mehrmals durfte ich da auftreten,

00:03:05: hab ein Buch geschrieben und hab dann

00:03:07: die mittlerweile größte freiwilligen Bewegung Europas schaffen können.

00:03:11: Die Food Sharing heißt, wo 600.000 Menschen jetzt ärrendamtlich

00:03:15: die Tafel im Kleinen ergänzen.

00:03:17: Hab dann nach meinen 5,5 Jahren, wo ich kein Geld angenommen hab,

00:03:20: kein Geld ausgegeben hab, viel Bewusstsein schaffen,

00:03:23: konnte mich entschlossen, als Unternehmer zu versuchen.

00:03:27: Und da einfach den Menschen auch zu Hause eine Möglichkeit zu geben,

00:03:31: ganz bequem mitzurettet, erst überleden.

00:03:34: Die mussten wir alle schließen vor drei Jahren.

00:03:36: Und dann, ja, seit eigentlich schon seit fünf Jahren online eben,

00:03:40: hatten da auch schon über 140.000 Menschen, die mitgerettet haben.

00:03:44: Und retten überschüssiges, vor allem von Produzenten, Großhändlern.

00:03:48: Und dann, der Hauptgrund ist einfach eine zu kurze Mindesthaltbarkeitsdauer,

00:03:54: bis die erreicht wird.

00:03:55: Die Produkte halten sich natürlich noch länger,

00:03:57: aber der Handel nimmt die einfach nicht mehr an,

00:04:00: schon in der Regel, wenn die nur noch 50 Prozent Restlaufzeit haben.

00:04:03: Und dafür brenn ich, Achtsamkeit für Mittel zum Leben,

00:04:06: für die Lebensmittel zu schaffen.

00:04:08: Und allen Menschen da auch die Möglichkeit zu geben.

00:04:10: Zumindest erst mal in Deutschland, bald auch in Österreich,

00:04:13: um eine große, ganz einfach Lebensmittel zu retten

00:04:16: und gleichzeitig Geld zu sparen

00:04:17: und das von zu Hause ab 45 Euro versand kostenfrei.

00:04:20: Danke, Rafael, für die Einblicke.

00:04:22: Und auch vielen Dank dafür, dass du so bereit bist,

00:04:25: offen über dieses Thema Insolvenz zu sprechen,

00:04:27: was zusammen mit diesem Stigma-Scheitern durchaus etwas sein kann,

00:04:33: wo man erst mal Berührungsängste hat.

00:04:37: Deshalb zunächst die Frage,

00:04:39: wie waren die vergangenen Monate für dich?

00:04:42: Was hat dir auch geholfen, Zuversicht und Kraft zu halten

00:04:46: oder neu zu gewinnen?

00:04:47: Also, das war schon, hat angefangen eigentlich

00:04:50: mit der geplatzten Finanzierungsrunde,

00:04:52: 20. Dezember hatten wir notar.

00:04:55: Es hat leider nicht geklappt,

00:04:56: obwohl wir 700.000 Euro Commitment hatten

00:04:58: fürs First Closing von der Series A.

00:05:01: Auch nochmal ein gutes Commitment für das Second Closing.

00:05:05: Also, ja, Sterne standen eigentlich alle auf Grün.

00:05:08: Dann gab es da aber verschiedene Gründe,

00:05:11: warum die leider nicht geklappt hatten.

00:05:13: Wir hatten auch allen gesagt, die 700.000 Euro Commitment hatten.

00:05:17: Es wird 'ne Million.

00:05:18: Und ja, da wusste ich schon, okay,

00:05:21: jetzt über die Feiertage und noch ein bisschen im neuen Jahr

00:05:24: die ersten Tage ein paar Hunderttausend zu raisen.

00:05:28: Wir sind jetzt gewachsen auch im letzten Jahr,

00:05:30: aber wir hatten jetzt nicht so Hyperscale,

00:05:32: hunderte Prozent Wachstum, sondern hat im letzten Jahr

00:05:34: 3,6 Millionen Euro Umsatz gemacht.

00:05:37: Knapp 20 Prozent mehr als im Jahr zuvor.

00:05:40: Ja, und das war dann sehr, sehr hart,

00:05:43: weil wir einfach auch sehr viele Menschen hatten

00:05:46: und, würde auch immer noch sagen, haben die einfach surplusens

00:05:49: Herz geschlossen haben und da aber nicht nur

00:05:51: mit so 'ner Verbundenheit mit dem Unternehmen

00:05:54: und unserer Vision von Zero Hunger sich engagiert haben,

00:05:56: sondern auch investiert haben.

00:05:58: Also, wir hatten Leute bei Weebindy investiert,

00:06:01: hat in dem Fall nur 'nen Darlehen uns gegeben haben,

00:06:04: zwischen 100 und 25.000 Euro.

00:06:07: Wir hatten aber auch fast 700 Leute, die über Companisto

00:06:10: in der Crowd-Investing-Kampagne investiert hatten,

00:06:13: auch so zwischen 250 und bis zu 50.000 Euro.

00:06:17: Dann hatten wir aber auch Dutzende Investoren,

00:06:20: Investorinnen, die direkt am Capptable saßen,

00:06:23: die auch in den letzten sieben Jahren investiert haben,

00:06:25: haben ungefähr 10 Millionen Euro knapp aufgenommen,

00:06:28: an Fremdkapital unterschiedlichster Art und Weise

00:06:32: in diesen sieben Jahren surplus GmbH-Reise.

00:06:35: Ja, und dann hatten wir einfach hunderte Menschen

00:06:37: im Team mitgearbeitet, haben die mitgewirkt,

00:06:39: haben unsere Partnerfirmen und waren natürlich auch

00:06:41: auf 'ne Rechnung und da einfach so dann so zu wissen,

00:06:44: okay, ich hab eigentlich alles versucht,

00:06:46: ich hab gekämpft, Vin Löwe, mein Team hat alles gegeben,

00:06:49: wir haben es aber nicht geschafft, wir haben die Kosten massiv eingespart,

00:06:52: sind in externes Lager gegangen und haben viel umgestellt

00:06:56: und viel gemacht, aber es war nicht genug

00:06:58: und dann einfach so zu wissen, okay, es ist jetzt die Zeit gekommen,

00:07:02: wo es wahrscheinlich, wenn nicht ein Wunder passiert,

00:07:05: ein paar Wochen, ich einfach den Antrag stellen muss zur Insolvenz

00:07:10: und das war ja brutal, war aber auch irgendwie

00:07:13: schon auch befreiend, muss ich sagen.

00:07:16: Also es war wie so ein dameugles Schwert, was so da war

00:07:20: und ich hab dann zumindestens vom Herzen auch so abschließen können,

00:07:25: um zu sagen, okay, ich hab ja alles wirklich versucht,

00:07:28: ich bin die extra Meile gegangen,

00:07:30: ich hab vier Tage letztes Jahr Urlaub genommen,

00:07:32: war nicht, wo meine Frau herrs auf Mallorca mit den Kindern im Sommer

00:07:36: und hab einfach mega hart gehasselt

00:07:38: und hab auch sehr viel versucht, Leute angeschrieben,

00:07:42: mit Leuten gesprochen, auch Veranstaltungen gewesen und alles

00:07:44: und konnte dann so mit diesem Gefühl, okay,

00:07:48: ich hab nichts unversucht gelassen, auch mit dem Gefühl von,

00:07:54: okay, ich weiß nicht, warum es jetzt nicht sein sollte,

00:07:57: Gorillas und Gettja haben sich zurückgezogen,

00:07:59: und das war ein sehr starker, das ist letztes Jahr auch in die Insolvenz

00:08:03: gegangen, also viele e-commerce, Startups,

00:08:05: quick-commerce, normal quick, also einfach ist ja schon schnell

00:08:09: innerhalb von ein paar Tagen irgendwas in Deutschland zu bekommen.

00:08:12: Das heißt, ich hab dann auch irgendwie so gespürt, okay,

00:08:16: vielleicht sollte es einfach nicht sein

00:08:18: und hatte aber in mir immer noch diese Flamme,

00:08:20: hey, wir müssen beide dieses Thema bespielen.

00:08:23: Foodways ist etwas, wo wir alle Teil von sind

00:08:25: und können auch alle Teil der Lösung sein

00:08:28: und krasses Durchatmen auch nachdem der Insolvenzantrag

00:08:31: gestellt wurde.

00:08:33: Mhm.

00:08:34: Darauf kommen wir dann gleich noch mal

00:08:36: auch vielleicht so diese ganz konkreten Schritte,

00:08:38: wie man sich das so vorstellen kann, wo muss man hingehen,

00:08:40: wie macht man das dann eigentlich?

00:08:42: Da hast du ja schon angesprochen,

00:08:44: bei euch ist kurz vor Jahresende eine Finanzierungsrunde geplatzt,

00:08:49: das heißt, das war dann so der letzte Punkt im Prinzip,

00:08:53: wo es dann auch klar war, okay, jetzt wird es auch schwer

00:08:57: da nicht überschuldet zu sein,

00:08:59: bzw. die Verbindlichkeiten, die man hat, nicht bedienen zu können.

00:09:03: Mhm.

00:09:04: Und dann hast du ja auch schon gesagt,

00:09:06: ihr habt vorhin schon versucht, Kosten zu sparen,

00:09:08: das heißt, die Situation, das ihr gesehen habt,

00:09:11: wir sind finanziell noch nicht so,

00:09:14: dass wir uns hier aus eigener Kraft tragen müssen.

00:09:17: Können.

00:09:18: Die Umsätze wachsen, wachsen aber noch nicht schnell genug,

00:09:21: wir sparen jetzt Kosten.

00:09:23: Was habt ihr noch versucht, um gegenzusteuern?

00:09:26: Weil das ist ja im Prinzip eigentlich der beste Weg,

00:09:29: um erst mal die Insolvenz zu vermeiden.

00:09:31: Mhm.

00:09:32: Also wir haben auch eine erfahrene Co-CEO geholt,

00:09:38: die einfach so das wirtschaftliche, das Handwerk,

00:09:42: Scale-Up noch viel besser kennt,

00:09:44: aber auch natürlich mehr in der Situation reinkam,

00:09:48: wo wir jetzt nicht die Taschen gefüllt hatten,

00:09:51: gerade eine fette Runde geraisst, wo man sagen kann,

00:09:53: hey, let's rock and roll und checker,

00:09:55: sondern auch schon, ja, wir haben jetzt hier nicht so ein großes Budget.

00:09:59: Wir müssen jetzt gucken mit dem, was da ist,

00:10:01: wie wir das bestmöglich umsetzen.

00:10:03: Das heißt, schon mehr so Richtung organisch geplant.

00:10:06: Also wir hatten einfach auch Ausgaben,

00:10:08: jeden Monat für Mitarbeiter natürlich, Lagerhalle.

00:10:11: Und wir haben aber auch für die Ware, die wir gerettet haben,

00:10:15: Haufen Geld gezahlt.

00:10:17: Das heißt, es sei eigentlich Müll gewesen oder Lebensmittel

00:10:21: und auch andere Produkte,

00:10:23: die jetzt einfach nicht mehr normal verkäuflich waren

00:10:25: und haben dann da ziemlich viel Geld einfach noch gelassen.

00:10:30: Und da waren schon eure Überlegungen da,

00:10:32: wie kann man da irgendwie noch mehr

00:10:34: in eine partnerschaftliche Beziehung gehen

00:10:36: mit den Produzenten, von denen wir hauptsächlich retten

00:10:39: und vielleicht mehr so eine Win-Win-Win-Situation schaffen,

00:10:42: anstatt einfach zu sagen, ja, guck mal,

00:10:44: ihr spartet den Sohnskosten, wir zahlen euch noch Geld,

00:10:47: ihr schickt uns Ware, wir bezahlen die Rechnung.

00:10:50: Geht auch, aber da eben noch viel mehr partnerschaftlich,

00:10:53: so wie wir es auch auf verschiedensten anderen Kooperationsebenen

00:10:56: bei Saplers immer gemacht haben.

00:10:58: Und selbst bei Foodshaken habe ich das vorher schon

00:11:00: ganz stark etabliert.

00:11:02: Also eine Professionalisierung zum einen,

00:11:05: eine Externalisierung, also auch wirklich zu sagen,

00:11:07: was können wir einfach nicht so gut, wo sind die Kosten relativ hoch

00:11:11: und wo kann man da sich Leute holen, die halt Millionenpakete pro Jahr

00:11:16: verschicken, externe Lagerlogistiker,

00:11:18: 3PL heißt nicht in der Fachsprache, Third Party Digistics.

00:11:21: Das haben wir sogar umgesetzt bekommen.

00:11:25: Aber es hat dann nicht gereicht, weil natürlich,

00:11:28: dass sich auch nur die Finanzierungsrunde,

00:11:31: die war schon auch notwendig.

00:11:33: Also es war jetzt nicht nur, ja, wir brauchen ein bisschen

00:11:35: Wachstumsfinanzierung, sondern es war schon, hey,

00:11:38: wir haben halt noch einen Burn gehabt und der musste gecovert werden

00:11:41: und die war schon verlängert.

00:11:43: Also wir hatten eigentlich den Notator, wie schon vorher gehabt,

00:11:47: hatten dabei noch nicht die Runde zusammen,

00:11:49: haben wir das halt noch mal verlängert.

00:11:52: Und es wurde einfach nicht.

00:11:54: Und wenn ich jetzt noch mal so Rückblickend draufschauen würde,

00:11:57: glaube ich, was ich mir gar nicht hätte vorstellen können,

00:12:01: aber so diese radikalen Schnitte zu machen.

00:12:04: Also man kann immer sagen, ja, hier und da so ein bisschen Kosten,

00:12:07: reduzieren, noch mal alles anschauen.

00:12:10: Was steht da eigentlich drin in der monatlichen Betriebsauskabennliste?

00:12:14: Also, da gibt es vielleicht Dinge, die man einfach streichen kann

00:12:17: und auch noch mal zu gucken.

00:12:18: Natürlich ist jeder Einzelne Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen

00:12:21: ein wichtiger Bestandteil.

00:12:23: Aber okay, wenn wir jetzt gerade nicht schaffen,

00:12:25: das Geld einzunehmen, wie könnten wir das denn schaffen,

00:12:28: einfach die Kosten massiv zu reduzieren?

00:12:30: Also mit Lager, Ausdosen, das ist schon mal ein Schritt.

00:12:33: Aber da auch zu sagen, ja, vielleicht können wir uns gerade auch nicht,

00:12:37: waren immer noch über 20 Leute.

00:12:40: Wir können uns das einfach gerade nicht leisten.

00:12:42: Der Kapitalmarkt ist sowieso schwierig, was Finanzierung anbelangt

00:12:46: in den letzten Jahren seit Corona.

00:12:48: E-Commerce, Food noch schlimmer oder schwieriger.

00:12:52: Also da dann auch zu sagen, okay,

00:12:55: vielleicht muss man wirklich auch mal Sachen loslassen.

00:12:58: Wir haben jetzt zum Beispiel in einem neuen Zerblas,

00:13:00: wo wir später darauf zu sprechen kommen.

00:13:02: Wir haben kein Obstengemüse mehr im Angebot.

00:13:05: Also auch so radikale Schritte zu sagen,

00:13:07: ja, jeder Mensch sollte immer Obstengemüse essen,

00:13:10: aber wir kriegen das einfach betriebswirtschaftlich nicht abgedeckt.

00:13:14: Und es ist auch Operational Pain und auch versandmäßig

00:13:17: für die Kundinnen, wenn es an der Packstation kommt, schwierig.

00:13:20: Weil die Frische natürlich dann auch irgendwann drunter leidet.

00:13:23: Und da einfach so, also brutale Entscheidungen treffen.

00:13:27: So brutal, wie ich mir das nicht hätte vorstellen können,

00:13:31: so wie wir jetzt zur Plas neu gestartet haben.

00:13:33: Und da, glaube ich, kann ich nur allen Leuten da draußen Mut machen,

00:13:37: um zu sagen, okay, stellt euch vor, euer Baby,

00:13:41: eure Firma, euer Start-up, was er immer euch am Herzen legt,

00:13:44: wo ihr vielleicht schon, wie ich jetzt über ein Jahr siebt,

00:13:47: einfach mega krass reingebuttert habt an Zeiten Energie

00:13:50: und meine Familie vernachlässigt habt,

00:13:52: mein Team vernachlässigt habt, die Community, die Vision letztendlich.

00:13:56: Wie könnte man ohne Insolvenz auch noch einen Weg finden,

00:14:01: indem man eben als brutaler Chirurg auftritt

00:14:04: und den Patienten sich anschaut, in dem Fall das Start-up,

00:14:07: und sagt, sorry, aber dieser Arm hier und dieses Bein,

00:14:13: das ist zum aktuellen Zeitpunkt einfach nicht rettbar.

00:14:17: Da können wir jetzt nicht so ein bisschen hier in C abknippen,

00:14:20: sondern da muss einfach komplett die Beine amportiert werden.

00:14:23: Dafür gibt es aber dann die Wahrscheinlichkeit,

00:14:26: dass der Patient als Ganzes, in dem Fall ja auch meistens

00:14:29: Mission-driven-Purpose-Vision-Unternehmer, Gründerin,

00:14:35: dann eben sagen, gut, ich muss einfach noch mal stärker zurückfahren

00:14:39: und sagen, jetzt gibt es gerade keine Beine, aber es gibt ja ein Rollstuhl,

00:14:43: irgendwann gibt es dann auch die Technik oder es gibt halt eine Prothese

00:14:46: und irgendwann kann man sich da auch wieder rantasten.

00:14:49: Aber wenn ich jetzt nicht die Beine hier amportiere,

00:14:52: stirbt der Patient. Und wenn der Patient tot ist,

00:14:54: dann gibt es so eine Chance, wie wir es jetzt geschafft haben,

00:14:57: dass es nicht gegeben plus es ist tierisch unangenehm,

00:15:00: ist hochgradig anstrengend mental und einfach auch für,

00:15:05: ich glaube, wir wollen alle nur was Gutes tun auf der Erde und in Insovenz.

00:15:09: Ist halt erstmal echt etwas, wo du sagst,

00:15:13: das möchte ich niemanden wünschen, dass er das durchmacht oder sie.

00:15:17: Dieser Podcast wird präsentiert von der KfW-Bankengruppe.

00:15:21: Ob sie gründen oder in ein bestehendes Unternehmen einsteigen,

00:15:24: Fördermittel der KfW erleichtern ihnen die Existenzgründung

00:15:28: und ihre ersten Jahre der Selbstständigkeit.

00:15:30: Finden sie die passende Förderung

00:15:32: und lassen sie sich von anderen Vollblutunternehmerinnen

00:15:35: und Unternehmern inspirieren.

00:15:37: Unter kfw.de/gründen und kfw.de/nachfolge.

00:15:41: Alle wichtigen Infos dazu finden sich auch in den Shownotes dieser Folge.

00:15:47: Danke für diesen Hinweis, ich glaube, das ist noch mal ein ganz wichtiger Punkt

00:15:51: und ist man tatsächlich diese Entwicklung,

00:15:54: die im Insovenzprozess oder Verfahren auftreten kann,

00:15:57: einfach schon mal vorwegnimmt und wirklich radikal,

00:16:00: auch neu oder umdenkt und sagt,

00:16:03: was können wir jetzt abschneiden, damit wir tatsächlich das Überleben hinbekommen?

00:16:09: Dann hast du ja gesagt, du musst es dann im Prinzip im Januar

00:16:13: den Weg antreten, zum Insovenzverfahren, zum Gerichten,

00:16:17: einen Antrag einreichen.

00:16:18: Vielleicht kannst du da mal ganz kurz auf diese Schritte eingehen,

00:16:22: wie läuft das in der Praxis konkret ab?

00:16:25: Wum meldest du dich, was musst du ausfüllen,

00:16:28: was muss man da beachten?

00:16:29: Mhm, genau, also erzähle ich gerne und gerne dann aber auch noch mehr,

00:16:34: wie kann man das noch vermeiden,

00:16:36: also noch mehr auf dieses Chirurgthema eingehen.

00:16:39: Aber klar ist das auch eine spannende technische Komponente,

00:16:42: die vielleicht irgendwann für irgendjemand relevant sein wird.

00:16:47: Ich hoffe es aber nicht, deswegen da nur ein kleiner Fokus drauf,

00:16:50: aber letztendlich ja immer schon auch, wenn man spürt,

00:16:53: okay, der Cash reicht jetzt nicht mehr für ein halbes Jahr,

00:16:56: sondern nur noch für ein paar Monate,

00:16:58: um die Verbindlichkeiten gehälter Sozialabgaben und Co.

00:17:01: einfach leisten zu können,

00:17:04: dann sich wirklich auch schon da anwältlich beraten lassen.

00:17:08: Also, und da gibt es halt spezielle Anwälte für,

00:17:11: das sind dann meistens ja Insolvenzfachanwälte oder so,

00:17:16: die da dann eben auch das noch besser abschätzen können,

00:17:19: also wann ist denn da überhaupt die Deadline,

00:17:21: wann muss man das machen, was kann man vielleicht auch vorher machen.

00:17:25: Ich kenne mich da jetzt auch nicht so aus,

00:17:27: weil mein erstes Mal, und möchte es auch nie wieder haben,

00:17:30: aber dass da auch schon gewisse Dinge gibt,

00:17:33: die man im Vorhinein noch machen kann.

00:17:35: Also wie zum Beispiel, ich habe mir letztes Jahr dann

00:17:38: nicht mal ein Gehalt ausgezahlt oder so, weil ich dachte,

00:17:41: ja, dann vielleicht schaffen wir es dann damit.

00:17:44: Also, ja, hat meiner Familie nicht geholfen,

00:17:46: Insolvenzgeld habe ich bis heute noch nicht bekommen.

00:17:49: Ich bin bald von mir und ich bin Hauptverdiener zu Hause.

00:17:52: Hätte es nicht gebraucht, dass man das dann im Nachhinein

00:17:54: natürlich dann sich nicht mehr holen kann.

00:17:57: Hat mir auch dann erst später jemand in der Insolvenz erzählt,

00:18:00: so, und dass man sich da manchmal auch selbst einfach sehr masakriert oder so.

00:18:04: Das hilft dann aber nicht, außer dass du vielleicht unruhiger schläfst

00:18:08: oder zu Hause auch noch Probleme hast,

00:18:10: weil natürlich sind wir schon in Deutschland, muss man sagen.

00:18:13: Und darüber bin ich sehr dankbar.

00:18:15: Das ist ein Land, das viele Probleme hat,

00:18:18: wo manche Leute auch unzufrieden sind und gewisse Parteien wählen,

00:18:22: die vielleicht nicht das ganze nachhaltige und soziale

00:18:27: so im Vordergrund stehen haben.

00:18:29: Aber wir haben es geschafft irgendwie,

00:18:32: ein Staat aufzubauen, der Menschen hilft, wenn sie kein Job haben.

00:18:37: Er hilft aber auch Unternehmen, wenn sie in den Insolvenz kommen,

00:18:40: dass der Insolvenzverwalter auch wirklich entscheiden kann

00:18:44: und sagen kann, ich möchte dem Unternehmen eine Chance geben,

00:18:48: ich beantrage Insolvenzgeld.

00:18:50: Insolvenzgeld heißt in Deutschland,

00:18:52: dass wenn der Insolvenzverwalter sagt, deine Bude hier,

00:18:56: da sehe ich noch Chance, dass man das irgendwie verkauft bekommt,

00:19:00: im Ganzen oder in Teilen, dann zahlt der Staat bis zu drei Monate

00:19:05: das Gehalt weiter, der Mitarbeitenden.

00:19:07: Und in dieser Zeit kann man eben gucken, was kann man noch retten?

00:19:11: Also, es ist quasi wie so ein Rettungsschirm,

00:19:14: weil wenn nach dem Insolvenzantrag alle einfach über Bord springen,

00:19:18: dann kann man mit Sicherheit fast gar nichts mehr retten.

00:19:21: Weil es funktioniert ja auch gar nichts mehr.

00:19:23: Das muss ich schon sagen, das ging auch relativ umkompliziert.

00:19:27: Es gab schon im Hintergrund,

00:19:28: muss dann vorfinanziert werden von einer Sparkasse,

00:19:31: weil der Staat natürlich noch länger braucht.

00:19:34: Aber im Grunde genommen ist es eben schon krasstes Netz,

00:19:37: was es gibt so.

00:19:39: Das ist dann auf dem Geheilsniveau, ist natürlich auch eine Decklung,

00:19:42: aber das hatten wir jetzt nicht so, die so hohen Gehält.

00:19:46: Und dann, ja, irgendwann muss man halt mit diesem Anwalt,

00:19:50: kann man sich dann auch beraten lassen,

00:19:52: ja, wann ist denn jetzt der Zeitpunkt?

00:19:54: Natürlich war das auch bei mir so, ja,

00:19:56: hätte am liebsten noch weitergekämpft,

00:19:58: aber irgendwann gibt es halt eine Pflicht auch.

00:20:01: Also, das heißt, wenn man drei Wochen noch abdecken kann,

00:20:04: die nächsten drei Wochen an Kosten, die man hat,

00:20:07: und Rechnungen und alles Mögliche,

00:20:09: dann ist man noch nicht in dieser Frist drin.

00:20:12: Aber wenn man das nicht mehr kann,

00:20:15: muss man jetzt auch dann zum Amtsgericht gehen.

00:20:17: Also, das heißt, dass es dann nicht mehr so ist,

00:20:20: na ja, mal gucken und dann zeig ich mal einen mal die Sozialabgaben nicht.

00:20:23: Kann man machen, ist dann aber ja so Richtung Inservenzverschleppung.

00:20:27: Also, das heißt, das würde ich auch niemand empfehlen,

00:20:30: dazu sagen, als Geschäftsführer ist man seinen Gesellschaft darinnen,

00:20:35: muss man den dienen.

00:20:37: Aber es gibt irgendwann einen Zeitpunkt,

00:20:39: weil das bedeutet ja oft auch dann eine Nivellierung der Anteile,

00:20:43: die dann halt nichts mehr wert.

00:20:45: Irgendwann muss man halt umschiften und sagen,

00:20:47: jetzt arbeitet man für die Gläubiger

00:20:49: und man darf keinen neuen Produkte kaufen,

00:20:52: neuer Leistungen oder so weiter, Anforderungen, etc.

00:20:55: Das heißt, dass dann die Rolle auch so ein bisschen switched

00:20:58: vom Geschäftsführer für die Gesellschaft darin hin

00:21:00: zu den Gläubigerinnen.

00:21:02: Und ja, und dann muss man ein bisschen Glück haben.

00:21:06: Der Anwalt, der reicht es dann ein

00:21:08: und die Richter, der kann Empfehlung geben.

00:21:10: Also so, hey, guck mal bei der Bude oder so,

00:21:14: wir hatten jetzt BBL Law, die haben schon öfter mit Startups gearbeitet,

00:21:19: dann kann der Anwalt da der Richterin Empfehlung geben

00:21:22: und sagen, guck mal, vielleicht würde diese Inservenzverwalter Bude,

00:21:26: ist dann auch nicht ganz lieb, vielleicht könnten die das machen,

00:21:29: weil die ja ganz gut Erfahrung schon damit haben mit Startups.

00:21:32: Also, es ist ja auch was anderes als ein Handwerkerbetrieb oder so,

00:21:35: oder irgendeinen krassen Produktionsbetrieb.

00:21:38: Also, es ist ein ganz unterschiedlicher, was es da für Fachbereiche gibt,

00:21:42: weil am Ende geht es natürlich darum,

00:21:43: dass man dann schon in dieser vorläufigen Inservenz,

00:21:46: die eben maximal drei Morde sein kann,

00:21:49: versucht, die Firma als Ganzes oder in Teilen zu retten.

00:21:53: Und da hilft es natürlich auch,

00:21:55: wenn der Inservenzverwalter oder Verwalterin,

00:21:58: aber ich hab eigentlich bis jetzt immer nur Männer kennengelernt,

00:22:01: die das machen, dann auch alleine oder mit ihrem Team,

00:22:05: oder bei uns, wir hatten sogar noch eine externe M&A-Firma,

00:22:08: die dann den Auftrag bekommen hat, zu sagen,

00:22:11: okay, jetzt schaut mal, wer könnte denn interessiert sein

00:22:14: an den Assets oder der kompletten Firma?

00:22:16: Und deswegen so läuft es dann, und dann kommt der halt vorbei,

00:22:20: in dem Fall digital, spricht mit dem ganzen Team,

00:22:22: erklärt dir auf, weil natürlich Tausende Fragen von allen da sind,

00:22:26: also nicht nur für mich als Geschäftsführer,

00:22:29: sondern die ganze Belegschaft, die meisten haben es noch nie erlebt

00:22:32: und wissen gar nicht, was jetzt wie passiert,

00:22:34: da gibt es noch Geld und was gibt es für Chancen und so.

00:22:37: Und dann geht es so so im bürokratischen Lauf.

00:22:40: Und wir haben dann halt versucht, da auch eine Präsentation

00:22:43: mit Gesprächen und so weiter an potenzielle Käuferinnen ranzutreten.

00:22:48: Es hat aber bei uns leider nicht geklappt.

00:22:51: Das ist, glaube ich, ein ganz wichtiger Punkt da drinnen,

00:22:54: neben den wichtigen Punkten allgemein und wie man da auch vorgeht.

00:22:57: Du hast ja gesagt, es gibt das Inservenzgeld,

00:22:59: und das zahlt eben das Gehalt, das gilt auch für die Geschäftsführer.

00:23:04: Ich hatte vorhin schon die Frage auf der Zunge,

00:23:06: ob ihr im Prinzip oder du dann im speziellen,

00:23:09: um auch die Liquiditätssituation des Unternehmens zu verbessern,

00:23:13: dein eigenes Gehalt reduziert hast oder ausgesetzt hast.

00:23:16: Das habe ich eben gesagt, ja, es kann man machen auch

00:23:19: mit großer Opferbereitschaft, hat aber dann die Konsequenz,

00:23:22: dass man selbst beim Inservenzgeld dann leer ausgehen kann.

00:23:25: Ja und nein, also ich kenne auch Unternehmer,

00:23:28: die sagen, die ziehen sich einfach immer nur,

00:23:30: oder die CEO ist jetzt Geschäftsführer,

00:23:33: die ziehen sich einfach immer nur die Dividende quasi,

00:23:36: dass was erwirtschaftet wurde, raus, was eben im Plus ist,

00:23:39: kann man auch so machen.

00:23:41: Das ist mein erstes Unternehmen gewesen, die Serbplast GmbH,

00:23:44: und ich hatte da einfach ein Gehalt, was bei 2.000 Euro angefangen hat,

00:23:48: wir haben es dann pöpö gesteigert.

00:23:50: Und das war dann so, dass ich eben dachte,

00:23:53: ja, damit kann ich was Gutes tun.

00:23:55: Am Ende hat es jetzt aber den Brei nicht fett gemacht,

00:23:58: so zu sagen, ich verzichte auf mein Gehalt.

00:24:00: Das Inservenzgeld, das bekommt jeder Geschäftsführer,

00:24:06: so mein Wissenstand, der oder die nicht machthabender Gesellschafter ist.

00:24:11: Also wenn du mehr als 50% hast oder eine Klausel in irgendeinem Vertrag

00:24:14: drin hast, wenn du ein machthabender Gesellschafter

00:24:17: und Geschäftsführer gleichzeitig bist,

00:24:19: dann entscheidet die deutsche Rentenversicherung

00:24:22: in der Clearing-Stelle eben, nee, der ist Machthaben,

00:24:26: und dadurch hat dann der machthabende Gesellschafter

00:24:28: auch keinen Anspruch auf Inservenzgeld.

00:24:30: Weil ich aber natürlich durch die verschiedenen Runden,

00:24:33: die wir gedreht haben, hatte ich schon lange nicht mehr

00:24:36: über 50% der Anteile und war dementsprechend berechtigt,

00:24:39: aber auch da wieder bürokratisch sind wir schon in Deutschland.

00:24:43: Das hat halt auch erst mal, ich weiß nicht, zweieinhalb Monate gedauert,

00:24:46: bis die deutsche Rentenversicherung das Go gegeben hat.

00:24:49: Aha, der Herr Felmer, der ist nicht in der machthabenden

00:24:54: Gesellschafter-Position in seinem Unternehmen.

00:24:58: Und dann, jetzt ist es mittlerweile Juni,

00:25:02: das Geld ist immer noch nicht da, weil dann die Arbeitsagentur

00:25:05: das dann auch annehmen muss und bis das dann irgendwann ausgezahlt wird,

00:25:09: also da ist die Vorfinanzierung schon wirklich ein Segen gewesen

00:25:13: für alle anderen Mitarbeiter,

00:25:15: aber die haben ja auch nicht so einen Stress mit dieser Position,

00:25:18: machthabender Gesellschafter-Struktur und so.

00:25:20: Ja, das heißt, es kann aber tatsächlich auch ein Problem sein,

00:25:23: wenn du vorher selbst auf Gehalt, also dein eigenes Gehalt

00:25:27: runter setzen würdest, weil auch welcher Basis kalkulieren die denn,

00:25:30: was dem Geschäftsführer quasi dann zusteht?

00:25:33: Schauen Sie sich die letzten zwölf Monate an?

00:25:35: Ich glaube, es sind die letzten zwölf Monate.

00:25:38: Das heißt, ja, das ist etwas, wo man dann, wenn man sagt,

00:25:42: jetzt keine Ahnung, Unternehmen ist in Schieflage.

00:25:45: Und man sagt, ja, man geht jetzt runter auf die Hälfte vom Gehalt,

00:25:48: also dann hat man damit zumindestens das deutlich reduziert,

00:25:53: was dann durchs Inservenzgeld kommt.

00:25:55: Und ich glaube eben jetzt aus meiner Erfahrung,

00:25:58: das ist dann vielleicht so was, so wie ich es auch gemacht habe,

00:26:01: so, hey, ich liebe das Unternehmen, ich liebe die Menschen,

00:26:04: die sich dafür eingesetzt haben mit Geld und Energie und Zeit

00:26:07: und mehr geht da in die Selbstkastdion rein.

00:26:10: Aber es wäre, glaube ich, sinnvoller gewesen,

00:26:13: anstatt auf Gehalt zu verzichten, zu sagen,

00:26:16: okay, ich muss jetzt diesen bittersten Weg gehen.

00:26:19: Jedes Mal, hat das vielleicht auch schon mal

00:26:21: und die meisten Menschen, die irgendwie gegründet haben

00:26:24: und in Positionen sind, man muss halt auch mal Menschen kündigen.

00:26:28: Und jetzt in dem Fall gar nicht, weil man sagt,

00:26:30: ja, die Leistung stimmt nicht, oder ich bin unzufrieden,

00:26:33: oder sonst irgendwas so, einfach zu sagen, okay, ich hab diesen Patienten

00:26:37: und ich muss jetzt gucken, dass diesen ganzen Businessarm,

00:26:40: und dann wirklich beim Patient, wie er den ganzen Arm einfach abpackt,

00:26:44: und sagt, ja, der ist auf dem Weg profitabel zu werden,

00:26:47: ja, aber ist er heute nicht ab damit, weg damit,

00:26:50: also einfrieren quasi, so wie in "Hyper Nation",

00:26:53: heißt ja nicht, dass diese ganzen Prozesse, die getätigt wurden,

00:26:56: alles, was da aufgebaut wurde, dass man das jetzt in die Tonne kloppt,

00:26:59: sondern man lässt es halt erst mal im Ordner,

00:27:02: schafft aber da natürlich dann einfach

00:27:04: im Unternehmen finanziellen Freiraum.

00:27:06: Wenn man sagt, guck mal, da gehen gerade 20K jeden Monat rein

00:27:09: für die Position und keine Ahnung, was da vielleicht für Software

00:27:13: oder was da immer man gebraucht.

00:27:15: Und bei manchen Unternehmen sind es ja auch 200.000,

00:27:18: bei manchen sind es Millionen, die man halt abschneiden kann.

00:27:21: Und das ist erst mal bitte, bitte weh, und das ist unschön,

00:27:24: aber hilft. Und so eben da auch reinzugehen, zu sagen,

00:27:26: okay, das muss auch nicht immer nur 0 und 1 sein,

00:27:29: also ein ganzes Unternehmen, ist zweit abzuhacken.

00:27:32: So, vielleicht muss man auch manchmal sagen,

00:27:34: wir müssen jetzt hier einfach auf Mega-Sparflamme runterfahren.

00:27:38: Und uns erst mal langsam erholen, und dann, ja,

00:27:41: sind die Mitarbeiter leider weg,

00:27:43: dann holt man sich halt wieder, muss man sich neu aufbauen.

00:27:46: Und das ist aber aus meiner Perspektive,

00:27:49: wer das, hätte ich lieber diesen Weg eingeschlagen,

00:27:53: anstatt zu sagen, okay, ich weiß überhaupt nicht,

00:27:56: ob überhaupt es weitergeht.

00:27:57: Und jetzt hoffe ich, dass wir das Surplus,

00:27:59: wie wir es jetzt aufgestellt haben,

00:28:02: dann auch zum wirtschaftlichen Erfolg bringen können,

00:28:04: weil sonst bin ich ja in der gleichen Situation wieder irgendwann.

00:28:08: Das heißt, Assap, so schnell wie es geht, auch im Break-even kommen.

00:28:12: Aber ja, dass das eben Dinge sind, die möchte ich eben ersparen.

00:28:16: Und wer halt in leitenden Positionen ist im Unternehmen,

00:28:19: ob klein oder groß,

00:28:21: der muss halt auch manchmal echt harte Entscheidungen treffen.

00:28:24: Wenn man dafür nicht der Typ ist,

00:28:26: dann sollte man sich gar nicht erst in so eine Position reinmanivrieren

00:28:30: und sagen, nee, das bin ich einfach nicht, das möchte ich nicht.

00:28:33: Aber das gehört halt auch mal dazu.

00:28:35: Manchmal ist es einmalig, manchmal ist es öfter.

00:28:37: Und dass das einfach ein Weg ist, der in der Regel irgendwann kommt.

00:28:42: So, kann ja auch mal zehn Jahre gut laufen im Unternehmen.

00:28:45: Und dann haben die was verschlafen

00:28:47: und auf einmal müssen Köpfe rollen,

00:28:49: jetzt im harten übertragenen Sinne,

00:28:52: nämlich einfach Stellen abgebaut werden.

00:28:54: Bei euch, das ist ja gesagt,

00:28:56: der hat dann relativ guten Fit mit dem Partner, der dann reingekommen ist.

00:29:01: Und für das Insovensverfahren verantwortlich war.

00:29:04: Und das Thema Kommunikation.

00:29:07: Da hast du gesagt, da waren schon viele Fragen bei den Mitarbeitenden.

00:29:11: Auch Investoren sicherlich, wie bist du mit diesem Thema Kommunikation?

00:29:15: Und was ist da aus deiner Sicht wichtig?

00:29:18: Also, Transparenz, ganz klar.

00:29:21: Also auch jetzt nicht erst, wenn man dann einen Insovensantrag eingereicht hat,

00:29:25: sondern natürlich bestmöglich das Team mitnehmen.

00:29:28: Und dass es auch vielleicht eine Entscheidung sein kann zu sagen,

00:29:32: hey, also wenn wir noch eine Chance haben,

00:29:35: dann heißt es eben 80 Prozent der Kosten abbauen.

00:29:37: Weil dann sind wir profitabel.

00:29:39: Dann geht es so.

00:29:40: Und gibt es irgendjemand, der sowieso freiwillig sagt,

00:29:43: ich bin nicht raus, hatte e-Form mal eine Weltreise zu machen

00:29:46: oder einen neuen Job zu suchen oder so.

00:29:48: Das ist also das als immer als Team zu sehen.

00:29:51: Dann aber auch zu gucken,

00:29:52: wie kann man maximal Transparenz da mit Investoren und,

00:29:56: also in Gesellschaft darin, aber auch dem Team,

00:29:59: aber auch bei uns die Community walten lassen.

00:30:02: Und für mich war das dann zum Beispiel klar,

00:30:04: dass ich auch unser Community, die Sublass mitgetragen hat

00:30:07: und begleitet hat, auch zu informieren.

00:30:10: Also auch mein Frust, meine Enttäuschung, meine Trauer,

00:30:13: mein Leid, was ich da auch gespürt hab, auch nach außen zu tragen.

00:30:17: Also ich wollte es jetzt gar nicht so zu Schau stellen,

00:30:20: sondern ich wollte einfach nur am liebsten,

00:30:22: hätte ich mit jedem einzelnen gesprochen,

00:30:24: wo ich eine offene Rechnung hatte, wo ein Mensch investiert hat.

00:30:28: Und ich jetzt leider, ja, dass dann nicht geschafft hab

00:30:31: oder wir nicht geschafft haben, so.

00:30:32: Das geht aber ja nicht.

00:30:34: Und da dann einfach, ja, bin ich auch ziemlich offen rausgegangen,

00:30:37: dass das ein Antrag gestellt wurde.

00:30:39: Hab da sogar einen LinkedIn-Beitrag gemacht,

00:30:42: den über 100.000 Leute gesehen haben,

00:30:45: wo es unglaublich viel Support gab.

00:30:47: Also es tat mir in dem Fall auch sehr, sehr gut,

00:30:50: weil natürlich, ja, ich war auch gefühlt ein bisschen alleine,

00:30:53: wenn du dann so eine Inservenz hast

00:30:55: und das Team löst sich auf.

00:30:57: Und ja, vorher war es jetzt ja auch nicht so,

00:31:00: dass wir im Geld geschwommen sind.

00:31:02: Und dann auch manche sagen, hey, okay, jetzt reicht's mir,

00:31:05: ich muss mal Abstand, Ruhe, oder dann zwar Inservenzgeld beziehen,

00:31:09: aber nicht mehr auf der gleichen Ebene weiterarbeiten

00:31:12: mit dem gleichen Elan wie vorher.

00:31:14: Und ja, dass das einfach mir persönlich einfach sehr gut tat,

00:31:19: diese hunderten Kommentare von Menschen zu lesen,

00:31:24: die mich dann auch persönlich angeschrieben haben,

00:31:26: per E-Mail und Support angeboten haben.

00:31:28: Oder auf LinkedIn oder auf WhatsApp einfach sagen,

00:31:32: hey, Kopf hoch und es geht weiter und du schaffst es.

00:31:35: Und ich glaub an dich und danke für alles, was passiert ist.

00:31:38: Und der Impact ist sowieso geleistet.

00:31:40: Also das ist ja das coole,

00:31:42: wir haben Millionen Kilogramm Lebensmittel gerettet,

00:31:44: wir haben 500.000 Schulmalzeiten mit surplus,

00:31:47: ermöglicht im Buruni dem ärmsten Land der Welt.

00:31:50: Und wir haben einfach, ja, Millionen Menschen,

00:31:53: auch wenigstens erreicht im Kopf oder im Herzen,

00:31:55: auch noch in Unternehmen oder privat,

00:31:57: dieses Thema Lebensmittel, Wertschätzung,

00:32:00: auch höher zu platzieren im Wertekanon.

00:32:02: Und deswegen werden Impact-Business jetzt, ja,

00:32:05: auf jeden Fall eine Wirkung erzielt haben,

00:32:07: auch wenn das finanziell jetzt dann ein Totalausfall war.

00:32:12: Und ja, da auf jeden Fall auch natürlich Calls anzubieten.

00:32:16: Also das haben wir gemacht mit den Standardgesellschaften.

00:32:20: Und ja, das auch vorher schon angekündigt hat, so, hey, ist es gerade echt schwierig.

00:32:26: Und entweder passiert jetzt noch ein Wunder oder ihr helft uns oder irgendwie so,

00:32:30: also dass man da schon nicht erst, wenn dann der Gang zum Amtsgericht erledigt wurde,

00:32:35: in die Kommunikation geht.

00:32:37: Ich bin dann erst mal sehr, sehr ruhig geworden,

00:32:40: habe gar nicht mehr kommuniziert auf Social Media und das tat auch gut.

00:32:44: Und da gab auch jede Menge zu tun.

00:32:46: Also Insolvenz heißt dann nicht, dass der Insolvenz ja weil da alles macht soll.

00:32:49: Man muss, man muss man nicht, aber zumindest war das so mein Gefühl.

00:32:53: Ich möchte auch helfen, dass es noch zu einer Rettung kommt

00:32:56: und da eben in die Gespräche reingehen.

00:32:59: Und dann muss natürlich auch viel bürokratisch erledigt werden und so.

00:33:03: Und über diesen Insolvenz Post bei LinkedIn Anfang Januar

00:33:09: habe ich dann auch am Ende meinen Mitbrunner jetzt gefunden

00:33:12: vom surplus 2.0 oder Lebensmittelretten Echo Plus.

00:33:16: UG heißt die neue Firma, für die wir jetzt 200.000 Euro Investment auch aufgenommen haben,

00:33:22: überwandelt, darlehnt, ist regelgehalte Bestandsinvestorinnen und ein neuer Investor.

00:33:28: Und der hat mich schon vor vier Jahren angeschrieben

00:33:31: und dann in den Austausch gekommen, dann vor einem Jahr wieder

00:33:34: und ich habe dann auch weitergegeben ans Team und gesagt, hey, der Alex ist der Knaller,

00:33:38: was der da macht und da müssen wir da irgendwie kooperieren

00:33:40: oder uns irgendwas abschauen.

00:33:42: Steven hat aber auch viel zu tun.

00:33:44: Ich hatte es dann nicht mehr so gefollow-up und dann kam er wieder auf mich zu.

00:33:48: Meinte, hey, vielleicht können wir ja jetzt irgendwas zusammen machen

00:33:51: und dann haben wir gesprochen und dann gemerkt, wow krass,

00:33:54: wir müssen uns mal sehen, aus zwei Stunden wurden fünf Stunden

00:33:56: und wurde letztendlich zwei Monate Brainstorming draus,

00:34:00: wo wir aber nicht nur in der Luft geblieben sind, so einen Finanzplan gemacht haben,

00:34:03: wirklich geguckt haben, was gibt es für Synergien?

00:34:05: Zwischen Trendrader, GmbH, also seiner Firma, wo er auch gut strappingmäßig,

00:34:09: ohne Investorinnen, über zwei Millionen Euro Umsatz aufgebaut hat,

00:34:13: was gibt es da einfach für Symbiosen und wo ist wirklich 1+1 ist 3?

00:34:19: Und ja, nachdem dann niemand die surplus Assets oder surplus als Ganzes kaufen wollte,

00:34:27: ich selber dafür keine Investorinnen auch begeistern konnte,

00:34:31: dann war dann halt die Eröffnung vom Inservenzverfahren Anfang April.

00:34:35: Und ich habe weitergemacht, also ich habe gesagt,

00:34:37: hey, das kann doch nicht sein, dass das alles, was wir aufgebaut haben,

00:34:40: jetzt zerstört wird und kaputt geht, da ist so viel Liebe reingeflossen.

00:34:45: Und dann kam die erste Investorinnen, ein zweiter und dritter und dann eben vierter

00:34:49: und damit haben wir jetzt auch eben im Superlinen Modell,

00:34:54: das heißt, gerade gibt es zwei FTEs, ich mache eher gerade 80 Stunden

00:34:59: und zwei die 20 Stunden machen und mein Mitgründer macht eben mit seinem Team

00:35:03: das operative Kundinnen-Service, Lager, Logistik, Produktmanagement und so.

00:35:09: Und habe dadurch auch nochmal so mehr Freiheit jetzt mich in dieses Twitch,

00:35:14: YouTube, Livestream, Instagram, Social Media und Influencerinnen,

00:35:20: Sinfluencerinnen in dieses Game reinzufuchsen,

00:35:24: weil da sehe ich einfach ein unglaubliches Potential,

00:35:26: weil es im einen wieder was die Bewusstseins-Thematik anbelangt,

00:35:29: in der Gesellschaft für das Thema noch mehr Aufmerksamkeit zu schaffen

00:35:32: und auf der anderen Seite natürlich eine Brand-Awareness schaffen

00:35:35: und den Leuten auch zu zeigen, hey, wir schaffen ganz viel Aufmerksamkeit,

00:35:38: aber hey, du kannst auch ganz einfach zu Hause mit retten

00:35:41: und noch im Schnitt 30% sparen und teilweise bis zu 90%, also win, win, win.

00:35:48: Das hast du ja gesagt, einerseits wurde versucht,

00:35:50: dass das ein Käufer zu finden für eure Assets,

00:35:52: du hast parallel dich mit deinem jetzigen Co-Grunder ausgetauscht,

00:35:56: dir was könnten wir tun.

00:35:58: Wie wurde dann im Prinzip technisch das Insolvenzverfahren beendet

00:36:03: und das neue Setup hergestellt?

00:36:07: Ja, also es war dann so, dass wir schon auch beide versucht hatten,

00:36:11: Betriebsfortführung mit Investoren in den Gelder voranzutreiben,

00:36:15: es hat aber einfach nicht geklappt.

00:36:17: Und dann, da gab es auch Interessierte,

00:36:20: also es ist nicht so, dass jetzt keiner gesagt hat,

00:36:22: ihr möchtet es sich nicht mehr anschauen,

00:36:24: aber dass die meisten Firmen, Investoren, Leute,

00:36:28: die dann da irgendwie ihr Interesse bekündet hatten,

00:36:30: das war so halb, so mal gucken und mal schauen

00:36:33: und am Ende braucht der Insolvenzverfahren dann konkretes Kaufangebot

00:36:36: und dann ein Kaufvertrag.

00:36:38: So, und als es nicht dazu kam, haben wir gesagt,

00:36:41: okay, da müssen wir jetzt nochmal versuchen,

00:36:43: halt Lina ohne Team, ohne irgendwas,

00:36:46: also in dem Fall auch ohne Kundinnen,

00:36:48: also quasi nur ein kleiner Esset-Deal,

00:36:51: fast 150.000 E-Mail-Adressen schreddern müssen,

00:36:55: weil die einfach nicht gekauft werden konnten,

00:36:58: also die sind wirklich verschwendet worden,

00:37:00: ansonsten Social Media konnten wir retten,

00:37:02: Domain konnten wir retten

00:37:04: und ja, noch Marketingmaterial und ein paar andere Accounts,

00:37:09: also von irgendwelchen Softwaregeschichten.

00:37:11: Und ja, das ging dann alles relativ schnell,

00:37:16: also relativ, wir sind quasi sechs Wochen nach

00:37:19: der Öffnung des Insolvenzverfahren wieder live gegangen,

00:37:22: mit dem Shop, also Shopify den Shop haben wir auch übernommen.

00:37:25: Und das hätte mir natürlich freudig gemacht,

00:37:28: das noch schneller hinzubekommen, aber das ging auch nicht

00:37:31: und dann sind es doch noch ein paar Zahnrädchen,

00:37:33: wir haben auch jetzt noch ein paar Kinderkrankheiten,

00:37:35: weil einfach wieder ein Business, was so auch,

00:37:38: sechs Wochen war das wirklich tot, da konnte man nichts bestellen,

00:37:41: einfach wieder hochfahren, das ist auch nicht das Einfachste.

00:37:44: Und konkret haben wir einfach wirklich gesagt,

00:37:47: okay, wo können wir überall kosten sparen,

00:37:49: wo können wir zusammenarbeiten,

00:37:51: und wie können wir so schnell wie möglich in Break Even kommen,

00:37:53: also eine schwarze Null einfahren,

00:37:55: um da eben jetzt auch gar nicht so einen hohen Kostenapparatus aufzubauen.

00:37:59: Und da hilft er mir schon auch sehr,

00:38:01: also auch wenn ich jetzt alleiniger Geschäftsführer bin,

00:38:04: er ist gar nicht angestellt, aber wir sind natürlich fast

00:38:06: im täglichen Austausch und auch mit längeren Sessions und Offsite

00:38:09: und da hat er auch einen betriebswirtschaftlichen,

00:38:11: sehr guten, gesunden Ansatz,

00:38:13: der zehn Jahre schon sein Unternehmen gesund aufgebaut hat

00:38:16: und skaliert hat, ohne Investoren in Gelder.

00:38:18: Und einfach da Potenzial gesehen hat für sein Business,

00:38:21: für unser Business, das was wir zusammenführen

00:38:24: und auch für die Welt, also er ist auch nachhaltigkeitsinteressierter

00:38:28: und deckt mir gerade da eben großen Teil ab,

00:38:31: um die Dinge, ich mich gar nicht kümmern muss,

00:38:33: was er tut quasi als Dienstleister,

00:38:35: was er mit seiner Firma macht.

00:38:37: Und das fühlt sich gerade sehr, sehr stimmig an

00:38:40: und ich glaube, dass wir da auch zusammen richtig gute Strecke machen können

00:38:43: und viel Impact schaffen werden.

00:38:45: Ihr habt im Konzip eine neue Gesellschaft gegründet

00:38:48: und habt teilweise die Vermögenswerte aus der alten surplus GmbH PC übernommen.

00:38:55: Genau, das GmbH, ja.

00:38:57: Okay, und das Geld, was ihr aufgebracht habt,

00:39:00: ging dann an die übrigen Gläubiger

00:39:02: oder wurde dann ja unter den Gläubigern wahrscheinlich verteilt,

00:39:05: der surplus GmbH.

00:39:07: Das dauert alles ein bisschen länger,

00:39:09: also der Insolvenzverwalter nimmt natürlich das bestmögliche Angebot

00:39:13: von egal wem, also der hätte auch deine Oma sein können,

00:39:16: wenn die jetzt da 100 China auf den Tisch gelegt hätte.

00:39:19: Dann hätte er sagen müssen, ja, Raffael, Herr Felmer, sorry,

00:39:23: aber da gibt es jemand anderes, der bietet mehr so

00:39:25: und weil er niemand surplus geredet hat, war dann auch so,

00:39:28: okay, dann müssen wir das ja machen

00:39:30: und das ist aber ein ganz normales Bieterverfahren,

00:39:33: wo es jetzt keine anderen konkreten Bieter waren.

00:39:36: Das, was die Gläubiger dann noch bekommen, das ist auch nicht viel.

00:39:39: Das braucht noch, weiß ich nicht, wie lange,

00:39:42: aber auf jeden Fall noch, glaube ich, mindestens 2 Monate oder so.

00:39:45: Das heißt, man muss ja erstmal alles aufgenommen werden.

00:39:47: Was gibt es überhaupt für offene Rechnungen?

00:39:49: Wer hat was?

00:39:50: Ist das wirklich berechtigt?

00:39:51: Und was gibt es noch auf der Opus-Liste?

00:39:53: Also die Bittoren, wo kommt noch Geld zu uns?

00:39:56: Und dann muss das alles aufgelistet werden

00:39:59: und dann noch vom Essendil kommt da rein, die Euron

00:40:02: und dann wird das alles verteilt mit einem Prozentschlüssel

00:40:05: und also da bin ich noch nicht mehr oder der Inservenzverwalter

00:40:08: ist dann noch nicht mehr, das ist wirklich ein sehr langer Prozess,

00:40:12: muss man dazu sagen.

00:40:14: Was macht ihr dann jetzt anders als vorher?

00:40:18: Wir machen verschiedene Dinge ganz anders.

00:40:21: Also zum einen gibt es kein Obst und Gemüse mehr,

00:40:23: operational, aber auch margin-technischen,

00:40:26: Pay-n-und-Nachhaltigkeits-Thematik ist halt auch,

00:40:28: ja, solidarische Landwirtschaft, lokaler Bauer

00:40:31: ist das Beste, was man tun kann.

00:40:33: Dann haben wir gesagt, wir machen erst mal überhaupt gar kein

00:40:36: Paid-Ads, also nichts auf Google-Meter, sondern wirklich nur organisch.

00:40:40: Wir haben auch keine Newsletter, die wir irgendwie,

00:40:43: Abonnenten, die wir anschreiben können.

00:40:45: Auch die Abo-Verträge wurden ja eingestampft,

00:40:47: das heißt ja, wir haben jetzt auch nur noch eine Abo-Kiste.

00:40:50: Das ist ja ein subscription-Modell, sagen wir dazu,

00:40:54: womit man sich für zwölf Boxen kommenten kann

00:40:57: oder auch nur für drei oder nur für eine

00:40:59: und jederzeit flexibel kündigen kann.

00:41:02: Das macht es ein bisschen einfacher so, das ist aber auch

00:41:05: eine sehr, sehr schöne Box, also richtig mit Geschenkpapier

00:41:09: drin, mit einem Surplus-Magazin, wo jedes Produkt vorgestellt wird.

00:41:12: Also noch mehr weniger, aber dafür besser.

00:41:15: Würde ich das jetzt mal das subscription-Modell bezeichnen

00:41:19: und mit mehr Hingabe liebe gemacht einfach.

00:41:23: Das geht ab 2029/90 los, also auch ein bisschen teurer

00:41:28: als jetzt unsere Kochbox, die wir vorher hatten,

00:41:31: wo ja Obst und Gemüse drin war, was wir gekillt haben.

00:41:34: Dann haben wir auch gesagt, da B2B, also sind wir jetzt auch

00:41:37: in Gesprächen mit Firmen, die einfach sagen, hey, so,

00:41:39: das Urban Sports Club, wir haben gar nicht alles so Sports-Kanonen,

00:41:42: die darauf Bock haben, sondern Leute wollen eine coole,

00:41:45: schöne Box haben, 50 Euro steuerfreie, das einfach ihren

00:41:48: Mitarbeitern anbieten oder auch als Geburtstagsgeschenk,

00:41:51: gerade bei größeren Konzernen, die einfach sagen, hey,

00:41:53: wir wollen was Besonderes, was Nachhaltiges,

00:41:55: was aber auch schön ist, wo das Auge mit ist,

00:41:58: wo man die Box bekommt oder einfach so mal den Mitarbeitern

00:42:02: in eine Freude machen.

00:42:04: Das ist jetzt auch Teil, also wirklich B2B,

00:42:06: wo wir auch Boxen verkaufen.

00:42:09: Und ansonsten Gamechanger natürlich ganz klare,

00:42:12: kleine Kostenstruktur insgesamt nur zu haben.

00:42:17: Und dazu gehört auch, dass wir gesagt haben,

00:42:19: wir müssen unsere Partnerschaften mit den Unternehmen,

00:42:23: von denen wir Lebensmittel, und wir haben jetzt auch

00:42:25: unser Produktfortfolio erweitert, also Obst und Gemüse weg,

00:42:28: aber dafür Haushalt, Kosmetik, Lifestyle, Wellness-Produkte

00:42:32: mit dazu genommen, weil da hatten wir einfach auch

00:42:35: Überschüsse oder Trendrader.

00:42:37: Und da gibt es auch, also das MHD, heißt ja mindestens

00:42:40: halt bei Biss, das gibt es nicht bei allen Kosmetik,

00:42:43: Wellness und sonst was Produkten, aber auch da gibt es mal

00:42:46: Produktionsfehler, sieht nicht so toll aus, jetzt gibt es

00:42:49: ein neues Produkt mit einer neuen Verpackung, etc.

00:42:52: Da gibt es einiges.

00:42:54: Und das war halt sagen, ja anstatt da jetzt Geld zu bezahlen

00:42:57: für die Produkte bedienen wir unsere Partnerfirmen

00:43:01: mit Marketing.

00:43:02: Das heißt, wir stellen sie unser Community vor.

00:43:04: Und das ist ja eine sehr nachhaltig interessierte Bubble,

00:43:07: in der wir natürlich da sind mit der Surplus-Community,

00:43:10: die ja auch immer weiter wächst, aber zu sagen,

00:43:12: okay, wie können wir denn den Unternehmen helfen,

00:43:14: dass sie auch ihre Zero Waste Policy ganzheitlich umsetzen,

00:43:17: plus dass es dafür auch noch Werbung gibt.

00:43:20: Und da sind wir natürlich mit Surplus der passendste Partnerführer,

00:43:23: weil wir das authentisch seit acht Jahren jetzt machen.

00:43:26: Ich persönlich seit 15 Jahren, also die Gallionsfigur gegen

00:43:30: Food Waste und für Lebensmittel Wertschätzung im deutschsprachigen

00:43:33: Raum bin und da dann eben so zusammen zu arbeiten,

00:43:36: was dann auch zu einer langfristigen, so längerfristigen

00:43:40: Partnerschaft kommt, wo es in beide Richtungen,

00:43:43: wie so ein Barter die geht.

00:43:45: Und das macht richtig Freude, weil es am Ende auch noch mal

00:43:48: eine Beziehung ist, als nur zu sagen, ja, hallo René,

00:43:50: hast du mal was übrig? Ja, ihr hätt ich zwei Paletten.

00:43:53: Ja, cool, schreibe ich dir mal eine Rechnung.

00:43:55: Super, bezahlt bei dieser.

00:43:57: Und so ist es, okay, was können wir euch Gutes tun?

00:43:59: Es sind das Mitarbeiter-Gutscheine für unseren Online-Shop.

00:44:02: Kann man vielleicht euch helfen, indem man euch vorstellt,

00:44:05: wer jetzt auch mit dem Podcast starten,

00:44:08: cooler Gründerinnen davorstellen, den Weg zu der Mission,

00:44:12: zu der auf der sie sind, oder auch denen zu sagen,

00:44:15: hey, wir stellen euch in dem Surplus-Magazin vor,

00:44:18: auf der Website, Social Media oder auch in Kollaboration

00:44:22: auf Social Media was machen.

00:44:24: Also da gibt es unendlich viele Möglichkeiten auch für diese

00:44:27: Partnerfirmen, wie sie sich ins rechte Licht auch durch uns,

00:44:31: was zero Waste ganzheitlich umzusetzen, auch anbelangt.

00:44:35: Spannend.

00:44:37: Du hast ja Eingangs auch noch kurz darauf hingewiesen,

00:44:40: es gibt noch eine Reihe an anderen Dingen,

00:44:42: die du als Learning weitergehen möchtest.

00:44:45: Das ist das wichtige Thema,

00:44:47: manchmal radikale Schnitte zu tun, um noch eine Chance zu haben.

00:44:51: Welche Dinge würdest du noch weitergeben,

00:44:54: an andere Gründerinnen?

00:44:56: Ja, guter Punkt.

00:44:57: In Krisenzeiten, das Ruder noch rumreißen zu können.

00:45:00: In Krisenzeiten, aber auch nicht in Krisenzeiten.

00:45:03: Also ich glaube, ein Aspekt den habe ich jetzt noch gar nicht so erwähnt,

00:45:06: aber das ist super, dass du da nochmal darauf eingehst.

00:45:08: Community.

00:45:09: Egal was jedes Startup eigentlich in der Regel wäre,

00:45:12: irgendwas verkaufen.

00:45:14: Ob das nun Saasmodell ist, ob das nun ein Vibrator ist,

00:45:18: oder irgendeine Dienstleistung, oder wie bei uns

00:45:21: Überschüsse gelebt sind, wie von anderen Brands.

00:45:23: Und es gibt Leute, die so echt starke Ambassadors schon

00:45:26: von Anfang an sind.

00:45:28: Und wenn es Zehen sind bei manchen Firmen, bei uns würde ich jetzt

00:45:30: eher sagen, es sind Tausende Menschen, die Serblers lieben,

00:45:33: die schon teilweise Dutzende Male mitgerettet haben,

00:45:36: die auch teilweise mitbestellt haben.

00:45:38: Und die Werbung machen in ihrem Freundes bekannten

00:45:41: Arbeitskreisen und so.

00:45:43: Und da einfach noch mehr Aufmerksamkeit diesen Menschen zu schenken,

00:45:47: die eigentlich so die Loyalsten sind, die es überhaupt gibt.

00:45:52: Und die kann man auch sich nicht kaufen.

00:45:54: Also ich kann mir nicht irgendwo sagen, ich will mal 100

00:45:57: loyale Community-Members einkaufen.

00:45:59: Es gibt gar keine Plattform für, weil das wächst über die Zeit.

00:46:03: Und diesen Menschen habe ich persönlich und wir mit Serblers

00:46:06: zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt.

00:46:08: Also wir hatten hier einen damaligen Sommerfest, wo wir auch

00:46:10: Leute eingeladen, also Kundinnen eingeladen haben, aber viel zu wenig.

00:46:13: Und wir haben nicht so eine richtige Community-Stelle auch geschaffen.

00:46:18: Also jemand, der sich einfach, ich mache es natürlich so als

00:46:20: Skalirohnsfigur, ja, spreche ich dann und bin da auch, aber dafür

00:46:23: braucht es auch jemand, der mich da unterstützt, oder Serblers

00:46:26: unterstützt, damit wir auch gucken, wie können wir denn die Community

00:46:31: einsparen? Was möchte die überhaupt?

00:46:33: Wir haben zum Beispiel 35 Prozent, haben wir letztes Jahr eine

00:46:36: Umfrage gemacht, der Kundinnen, die wollten andere Kundinnen

00:46:40: kennenlernen. Ja, das ist ja der Hammer.

00:46:42: Das heißt, da gibt es so viele Leute, die haben Bock auf das Thema.

00:46:45: Die wollen vielleicht dann wie eine Tapper-Party machen und wollen

00:46:48: ihre Freundinnen einladen und wollen über das Thema sprechen

00:46:51: und dann natürlich auch über Serblers.

00:46:53: Aber dass man da einfach wirklich egal, in welchem Business ihr da draußen seid,

00:46:57: ich hoffe alle Impact getrieben, schaut euch an, was haben wir

00:47:00: schon für tolle Menschen, die wirklich auf das, was ihr tut, steht

00:47:05: und hinter eurer Mission stehen und da auch so als Ambassador

00:47:09: das Leuchttürme rausgehen möchten und die zu enablen, zu

00:47:13: empowern und dafür gehört eben auch eine Wertschätzung, ein

00:47:16: Wahrnehmen von diesen und mit denen auch in Auszaustreten, um

00:47:19: überhaupt mal zu verstehen, ja, wie können wir euch denn überhaupt

00:47:22: helfen, damit ihr dieses Thema Food Waste noch mehr in eurer

00:47:26: Community, in jeder einzelne Mensch hat ja seine eigene Community

00:47:29: oder ob die große oder klein ist, was kann man dafür Handwerkszeug

00:47:33: mit an mitgeben.

00:47:35: Ich glaube, das ist einfach etwas, was man immer machen sollte,

00:47:38: viel stärker noch auf die eingehen.

00:47:40: Es gibt da jetzt immer mehr der Trend weg von Neukundinnen,

00:47:43: noch mehr zu Bestandskundinnen, wie kann man die halten,

00:47:46: wie kann man die eben auch hoffieren, indem man sagt, hey,

00:47:49: wir machen jetzt mal ein exklusives Event für euch tollen Kunden,

00:47:52: die alle schon mal 10 mal mitgerettet haben.

00:47:54: Ey, das waren bei uns Tausende.

00:47:56: Und da aber einfach noch mehr Fokus drauflegen und das, egal wer

00:48:00: jetzt auch ein neues Business startet, ey, klar, am Anfang ist

00:48:03: alles klein, aber es gibt da Leute, die feiern euch und sagt

00:48:07: denen das nicht nur, sondern schafft mit denen Raum und hört

00:48:11: den Menschen zu.

00:48:13: Ein spannendes Thema darauf, ich hatte ein spannendes Interview auch

00:48:15: mit der Katharina Wolff, die ja das Wirtschaftsmagazin Strive

00:48:19: gegründet hat, speziell Wirtschaftsmagazin für Frauen,

00:48:22: die auch auch vor dem Bootstrap Ansatz gesagt hat, naja,

00:48:25: schaut lieber, dass ihr diese kleine verlässliche Community habt,

00:48:29: die euch wirklich treu sind und die auch wirklich Feedback geben,

00:48:33: die euch viel mehr wertvolle Impulse geben können,

00:48:37: wie wir euch besser entwickeln können, was ihr zusätzlich

00:48:40: machen könnt, beispielsweise, worauf die auch wert liegen,

00:48:43: als eben dieses große Werbekampagne, Instagram, TikTok,

00:48:47: wie auch immer.

00:48:49: Wir wollen euch durchaus mal ausprobieren, die sind aber auch

00:48:52: genauso schnell wieder weg und von denen habt ihr mittelfristig,

00:48:55: langfristig einfach nichts, ihr habt relativ schnell vielleicht

00:48:58: ein bisschen Umsatz generiert, aber ihr kriegt nicht zurück,

00:49:01: weil es sind keine treuen Leser, Nutzer, wie auch immer,

00:49:04: egal auf welcher Ebene ihr habt, also dieses Community Building

00:49:07: wird für den nachhaltigen Erfolg und auch die langfristige Kundenbindung

00:49:13: immer wichtiger.

00:49:15: Was so noch was?

00:49:17: Also dieses wirklich auch zu sagen, hey, ich habe ja Serblers auch

00:49:21: mitgegründet, weil ich liebe Lebensmittel retten, aber ich liebe es

00:49:25: auch mit Menschen zusammen zu sein, die auch Lebensmittel retten.

00:49:28: So. Und das ist ja das gleiche, wie egal was du machst, du brennst

00:49:32: als Gründergründerin für dein Thema und vielleicht hast du

00:49:35: noch so eine Higher Purpose, SDGs, irgendwelche Größeren, die

00:49:39: nicht nur irgendwie ökonomisch sich irgendwie bezahlbar machen,

00:49:42: sondern Startup möchte ja irgendwas verändern, im besten Fall

00:49:45: was Positives schaffen und was Negatives reduzieren.

00:49:49: Und das ist einfach total cool, es auch zu sagen.

00:49:53: Also ich war gefangen hinterm Laptop, die letzten vier Jahre habe ich

00:49:57: letztendlich fast nur noch ausschließlich meine Zeit mit

00:50:01: Investoren, mit Pitchtags, mit Finanzplänen, natürlich auch

00:50:04: Abstimmung, Management und da auch solche Sachen, aber der

00:50:07: Großteil meiner Zeit habe ich letztendlich in diese Geldsuche

00:50:13: stecken müssen und dann natürlich auch von den Menschen, die

00:50:18: dann investiert haben, muss man da auch immer wieder

00:50:20: reporten und für die irgendwas machen und so weiter.

00:50:23: Also das habe ich auch gerne gemacht, aber es war nicht so sinnvoll.

00:50:26: Also es war einfach, hätte ich schon vor acht Jahren gesagt, ich

00:50:29: starte ein Podcast, ich gehe mehrmals die Woche live,

00:50:32: hätten wir die krasseste Brände Community ever gehabt, aber

00:50:36: hat mir auch keiner so richtig gesagt, ich war also im klassischen

00:50:39: Startupdenken genau skalieren und Geld rauf hauen und dann wird es

00:50:42: größer und größer und war aber einfach abgeschnitten vom Team

00:50:46: und von der Community auch und deswegen ja dann noch mehr,

00:50:50: glaube ich, was so mein Resümee ist, ein bisschen mehr Vertrauen.

00:50:54: Wo sind denn eigentlich die Skills?

00:50:56: Vielleicht liegt ja auch im Gründer, dass gar nicht dieses Community

00:50:58: sein, aber vielleicht gibt es jemand im Team, der sagt, hey,

00:51:01: dafür brenn ich und ich möchte mich für die Community einsetzen,

00:51:03: sondern als verlängert, der Arm als Gründer, Gründerin,

00:51:06: trotz und auch mit dabei, aber ich glaube, das ist auch eine

00:51:09: gewisse Wertschätzung, die einfach da sein sollte und deswegen

00:51:13: für mich ja noch mehr, vielleicht auch manchmal die Säge,

00:51:18: ich habe das Gefühl, ich war da am Sägen und hab da die ganze Zeit

00:51:21: rumgehasselt und dann, wann fällt denn dieser Baum,

00:51:24: wann ist denn dieser Series A endlich da und gibt Gas und gibt Gas

00:51:28: und dieses Mal die Säge absetzen, innehalten, Sägeschleifen,

00:51:33: was eben im übertragenen Sinne ist, okay, welche Arme hacke ich

00:51:37: hier ab von meinem Business, weil das läuft halt gerade noch nicht

00:51:40: so und wo ist aber auch vielleicht meine Kernkompetenz,

00:51:44: ist es vielleicht gar nicht da, wo ich, wie jetzt meine, auch ja,

00:51:48: Millionen ge-raised, cool, aber das ist nicht meine Kernkompetenz

00:51:52: und das ist auch nicht die größte Entfaltung meiner Wirkung,

00:51:56: die ich haben kann für die Mission oder die Vision von Zerblass,

00:52:00: aber auch unsere tägliche Mission und sich da auch einfach den Mut

00:52:04: zu nehmen, mal innezuhalten, vielleicht mal ein Retreat zu machen,

00:52:07: vielleicht mal wirklich auch zu reflektieren, auch mal mit Leuten

00:52:11: in Kontakt kommen, die jetzt nicht wie bei mir jetzt immer die Investorinnen

00:52:14: und so, die ja auch in gewissen Schema denken so und vielleicht gar

00:52:19: nicht so so out of the box sein können und sich, ich habe das immer

00:52:23: nicht gemacht, weil ich dachte, ich kann das nicht, weil dann habe ich

00:52:27: ja weniger Zeit zum Geldraisen, also so ein bisschen wie, natürlich braucht

00:52:31: es länger, wenn ich jemanden beibringe zu Fischen, auch wenn ich veganer

00:52:34: nähe und glaube, die Fische sollten weiter rumschwimmen, außer wenn

00:52:37: man auf einer Insel chillt und dann gibt es halt nur Fisch, ja, aber

00:52:40: natürlich braucht es länger Zeit jemand auch beizubringen zu Fischen,

00:52:44: anstatt einfach mal so sagen, ich habe ja hier einen geilen Container,

00:52:47: voller Fische, gebe ich dir mal welche und das dieses auch wirklich

00:52:52: zu gucken, wo ist denn, wie so eine Lupe, wo ist denn da einfach der Brennpunkt,

00:52:57: also wo ist wirklich die Power da und das sich auch zu gönnen, diese

00:53:02: Zeit müssen zu gucken, wie halte ich die Lupe, wie halte ich mich, wie

00:53:06: benehm ich, wie verhalte ich mich und wo gebe ich meine Energie rein, also

00:53:11: wo wässer ich das Feld, wo ich sage, genau hier sind die Samen drin, die

00:53:15: müssen aufgehen und nicht immer nur so, da vielleicht in Feldern aktiv sein,

00:53:19: wo man mit der Saatgei so viel anfangen kann oder nicht so ein Bezug

00:53:23: hat zu der Erde und da einfach noch mehr ins Vertrauen zu kommen, ich habe

00:53:27: das einfach aus Angst auch nicht gemacht und ich habe auch schon mal jemand

00:53:33: erklärt, dass ich so ein bisschen das Gefühl hatte, ich war wie so auf dem

00:53:36: Rollband auf dem Flughafen und bin auf das Rollband aufgestiegen, wo ich dachte,

00:53:40: so, hey, cool, da ist gerade Platz, da kann ich einfach rennen, weil da

00:53:46: niemand war und bin losgerannt und bin aber auf das Rollband aufgestiegen,

00:53:49: was gegen mich gerollt ist. Und das heißt, ich bin immer noch schneller

00:53:52: gerannt und dachte, jetzt komme ich noch mehr voran, aber hätte vielleicht

00:53:56: auch einfach mal dieses Absetzen, Segeschleifen wäre vielleicht einfach

00:53:59: mal wieder auf null Rollen, so wie es jetzt durch eine Insolvenz gekommen

00:54:03: ist, einfach zu sagen, okay, ich steige auf das Rollband auf, was in meine Richtung

00:54:07: rollt und wo ich mehr im Fluss bin und nicht mich so verkrampft und so, ja

00:54:12: eigentlich, ich war außerhalb meiner Komfortzone definitiv, da habe ich auch

00:54:16: alles gegeben, aber vielleicht so ein bisschen ja wie im Kopf voran

00:54:21: und ohne, ja auch ohne so ein Exitmöglichkeit, ich wusste gar nicht, wie ich daraus

00:54:27: kommen sollte, also ich war so gefangen in mir und in diesem Geldstrudel und

00:54:31: immer organisieren, dass dieses Innenhalten Abstand gewinnen und sich das nochmal

00:54:35: überlegen, auch mit anderen Leuten Feedback einzuholen und so, die Zeit habe

00:54:40: ich mir nicht so gegönnt, wie ich das hätte machen sollen, es wäre wahrscheinlich

00:54:44: im Nachhinein auch schlauer gewesen, aber ja, schlauer ist man immer nah,

00:54:47: deswegen kann ich nur sagen, ja, hört auf euer Herz und gönne euch mal eine Pause

00:54:50: Abstand und guckt, dass ihr wirklich, wo ihr sagt, hey, da bist du halt eine 10 von

00:54:55: 10 und geht auf die Bereiche stärken stärken und nicht zu sagen, ich muss das

00:54:59: alles können, weil ich bin eine Gründerin und die komplette Klaviatur

00:55:03: nähe, sondern am Anfang muss man alles machen, klar, und dann aber auch abgeben,

00:55:07: abgeben und sich dann nur noch auf das Möglichst zu konzentrieren, wo das Herz

00:55:12: höher schlägt und die Augen funkeln. Aber auch den Finanzplan nicht aus dem

00:55:16: Blick verlieren, weil am Ende raus eine Finanzverkennungstammtät für das

00:55:21: Unternehmen, definitiv, ich glaube, das sind so diese zwei Seiten der

00:55:26: Medaille, natürlich nicht Dinge tun, die nicht voranbringen oder wo man das

00:55:32: Gefühl hat, man verrennt sich, da durchaus mal innehalten, die Axt schärfen

00:55:37: oder die Säge in deinem Fall und gleichzeitig aber immer trotzdem

00:55:42: diesen Blick haben, weil das hilft ja dann auch, das kann dir dann auch

00:55:46: aufzeigen, okay, jetzt müssen wir mal die Richtung ändern, weil wir haben

00:55:50: ein Problem in 6 bis 12 Monaten und da müssen wir was tun. Und was können wir

00:55:54: denn jetzt wirklich tun? Also das glaube ich auch etwas, wo viele den Kopf

00:55:58: schnell in den Sand stecken, wenn es anfängt, so ein bisschen zu ruckeln und

00:56:02: ach, es wird schon irgendwie und dann ist aber irgendwann der Punkt überschritten,

00:56:06: wo eben gar keine Handlungsfähigkeit mehr besteht, weil irgendwie gar kein Geld mehr

00:56:09: da ist. So, insofern, ich glaube, das ist immer so diese Balance zu halten

00:56:13: und weil dann hast du Handlungsmöglichkeiten.

00:56:18: Voll richtig und gut und natürlich Finanzplan, Zahlen im Auge behalten und da auch

00:56:24: mal wirklich auch da, also wir haben das gemacht, mehrmals wirklich mal

00:56:29: reinzugehen und zu gucken, was geben wir eigentlich jeden Mal aus und für was

00:56:33: und wir haben das gemacht und ich würde jetzt aber im Nachhinein sagen, wir hätten es

00:56:36: noch gründlicher machen können, weil mir jetzt im Nachhinein, wenn ja dann der

00:56:39: Inservenzpot da ist, dann siehst, da habe ich Sachen gesehen, oh, da wurden

00:56:44: Lizenzen gezahlt für Teammitglieder, die waren gar nicht mehr da, so.

00:56:48: Und wo man sagt ja gut, das ist nur eine Sache oder hm, hier haben wir da irgendwie

00:56:51: eine Mitgliedschaft, irgendwas, ja, da kann man eigentlich auch sein lassen.

00:56:55: Erst recht, wenn man halt vor der Situation ist, wie so ein Ballon, der mit Gas gefüllt

00:57:00: ist und der hat jetzt irgendwie ein Lack oder mal keinen Gas mehr, was er immer,

00:57:04: ja, man muss halt wirklich alles über Bord werfen, was jetzt nicht elementarst

00:57:09: ist so und dieses, diesen Blick zu haben, so sich schon hinein zu versetzen, wie als

00:57:13: ob es jetzt 5 vor 12 ist oder 3 vor 12, also 3 Sekunden vor 12, keine Ahnung,

00:57:19: dann ist auf einmal noch mehr möglich. Also es ist so ein bisschen wie vielleicht

00:57:23: wenn man ja in der extremen Lage ist, dann kann der Körper auch nochmal

00:57:29: Energien irgendwie frei holen und durch diese extreme Lage, ich kann euch empfehlen,

00:57:34: das eben nicht so rauszuzögern, bis man in dieser extremen Lage ist,

00:57:37: so ungefähr zu sagen, ja, ich habe da jetzt schon ein paar Geschichten gehört,

00:57:40: das ist einfach dann doof oder die Zeit ist dann doch zu knapp, um wirklich,

00:57:44: das braucht auch alles nicht nur ein paar Tage, sondern es braucht Wochen,

00:57:47: diesen Blick zu schärfen und säge, Erkst, was er immer, da rechtzeitig mit anzufangen

00:57:54: und sich das vielleicht sogar auch so wie als so eine Kultur einzuprägen

00:57:58: und zu sagen, hey, wir schauen immer mal, ist das wirklich alles gerade gesund

00:58:01: oder kann man hier noch was abstellen oder auch mal was wirklich pausieren

00:58:06: erstmal und nicht einfach immer nur sagen, ja, Business as usual und rennen.

00:58:11: Also wenn man, ich bin halt die ganze Zeit gerannt und hatte dann dadurch gar nicht mehr so die Ruhe,

00:58:17: mich eben auch mal so vorgeperspektivemäßig mit dem zu beschäftigen,

00:58:22: was ich und was wir machen und wohin wir rennen.

00:58:25: Rafael, vielen Dank für die Einblicke, dass du uns mitgenommen hast auf deiner Reise

00:58:31: durch die schwierigen Seiten bei Surplus, jetzt auch den Neustart.

00:58:36: Wenn du jetzt nochmal kurz zusammenfassen würdest oder da eine wichtigsten Punkte erfolgreich,

00:58:43: trotzdem so nennt erfolgreich durch die Insolvenz, worauf es zu achten,

00:58:46: was sollten die Leute berücksichtigen, wenn sie diesen Weg gehen müssen.

00:58:51: Manchmal ist es einfach nötig, aber der Weg bietet eben auch Chancen.

00:58:54: Was würdest du ihnen mitgeben?

00:58:56: Dass ne Insolvenz erstmal wie vielleicht auch andere Schicksalsmoment im Leben

00:59:02: vielleicht negativ klingen und sich negativ anfühlen und dass ein harter Schicksalsschlag ist,

00:59:07: aber auch ne Chance ist, so wie jede Krise für uns als Menschheit und für jeden einzelnen Menschen

00:59:13: auch eine Möglichkeit ist, Dinge anders zu machen.

00:59:16: Und das heißt auch da, ich brenne jetzt seit 15 Jahren gegen Foodways und für Lebensmittelrettung

00:59:21: und natürlich kann man gar nichts anderes vorstellen.

00:59:23: Jetzt irgendwie, ja, gibt auch viele andere SDG-Ziele, die ich super spannend finde,

00:59:28: aber wo ich jedem, der da durchgeht, auch wirklich zu gucken,

00:59:32: okay, ist es denn überhaupt das Herzensthema?

00:59:35: Ist es denn überhaupt das Business, was ich überhaupt weitermachen möchte?

00:59:37: Weil es kann ja auch sein, dass man schon seit zwei Jahren mental gesagt hat,

00:59:40: boah, eigentlich ja noch Exit machen und dann will ich aber eigentlich was anderes machen.

00:59:44: Also sich da auch ganz ehrlich miteinander zu setzen, bin ich hier gerade auf dem Weg,

00:59:50: wo ich mich nicht nur finanziell glücklich macht, sondern wo mein Herz verschlägt

00:59:55: und tue ich das mit Menschen, die mich begeistern, von denen ich was lernen kann,

01:00:00: wo ich mich wachsen kann.

01:00:02: Oder ist es vielleicht auch ein Moment zu sagen, okay, es hat nicht geklappt

01:00:06: und scheitern ist definitiv Deutschland irgendwie vielleicht ein bisschen negativ betrachtet

01:00:10: oder so, ich habe so viel gelernt und das kann man ja dann auch beim anderen Business irgendwie anwenden.

01:00:16: Also auf jeden Fall zu sagen, selbst wenn es das Unternehmen selbst nicht mehr gibt,

01:00:21: was jetzt in die Inselvenz gegangen ist, sondern nur noch abgewickelt wird

01:00:24: und es gab auch kein Assity und man hat selber gar nicht die Energie, Kraft, Freude,

01:00:29: das irgendwie noch weiterzuführen, zu retten, eine zweite Chance zu geben.

01:00:32: Dann trotzdem die Learnings mitzunehmen und das auch irgendwo als Verantwortung seht,

01:00:37: so wie Leute, die Geld haben, die sollten damit was Sinnvolles tun,

01:00:40: Leute, die Skills haben, sollten damit was tun für den Planeten, für die Menschen, für die Tiere

01:00:44: und so sind eben auch die Erfahrungen von einem Start-up, was man machen durfte,

01:00:49: konnte aus ein bisschen Eigentum verpflichtet, sag ich mal.

01:00:53: Und so glaube ich, ist es auch, dass dieses Wissen, was man sich angeeignet hat,

01:00:58: das verpflichtet auch irgendwie, das weiterzunutzen,

01:01:01: für etwas im besten Fall noch Impact Drivener oder vor allem etwas, was dem Herzen noch mehr zusagt,

01:01:08: weil ich glaube, dass die Herz-Kopf-Verbindung auch super schön ist, wenn die stimmt

01:01:12: und haben auch viele schon geile Exit gemacht und die haben es einfach nur wegen dem Geld gemacht.

01:01:16: Auch okay, fair enough, aber dann vielleicht aufzuwachen und sagen, okay, jetzt habe ich die ganzen Cache.

01:01:21: Was mache ich jetzt damit?

01:01:22: Edwärmei, ich selber nochmal ein Unternehmen oder ich investiere in die Gründer und Gründerin,

01:01:26: die die Probleme von morgen heute lösen.

01:01:28: Und sich immer wieder zu fragen, wofür bin ich auf der Erde, was mache ich hier eigentlich

01:01:33: und eine Sache, die ich auch noch nicht geteilt habe, aber die mir auch dann in der Inservenz aufging,

01:01:38: ich habe mich ein bisschen verloren und habe auch meine Familie vernachlässigt

01:01:42: und ich habe zwei Kinder, die jetzt fast 13 und 10 und das kann ich nicht mehr wetmachen.

01:01:47: Also die Vergangenheit ist einfach in Anführungsstrichen verkackt.

01:01:50: Ich war da zu wenig da und dann aber jetzt auch da den Wertekanon noch mehr glatt zu ziehen

01:01:55: und zu sagen, das ist mir einfach wichtig, dass wir uns da Zeit nehmen,

01:01:58: dass ich mir Quality Time mit den Kindern und meiner Frau nehme, gönne, schenke

01:02:04: und da auch nochmal durch so eine Inservenz habe ich, habe ich jetzt gelernt,

01:02:10: was ist denn wirklich wichtig im Leben?

01:02:13: Ja, ich glaube das sind so die Punkte, die man auch aus diesen Dingen wirklich mitnehmen kann

01:02:19: und die Inservenz nicht als so ein Endpunkt von irgendwas zu sehen,

01:02:23: weil das, was du vorher gemacht hast, das war ja etwas, wo du Beitrag geleistet hast,

01:02:29: wo du Impact gehabt hast.

01:02:30: Und dann kann es eben passieren, dass irgendwo unternehmerische Reise auch mal zu Ende geht,

01:02:37: zu einem Punkt, das gehört dazu so wie viele Reisen zu Ende gehen früher oder später,

01:02:42: aber man geht auf eine nächste Reise.

01:02:44: Also wir bewegen uns einfach kontinuierlich zwischen Punkten.

01:02:46: Ich glaube, das sollten wir da auch immer berücksichtigen

01:02:50: und es geht einfach zu einem nächsten Punkt weiter

01:02:52: und es bietet die Chance, gewisse Dinge zu adjustieren, unternehmerisch, aber auch familiär.

01:02:57: Ich glaube, das ist ein ganz, ganz wichtiger Punkt.

01:03:00: Und so profitiert man selbst davon.

01:03:03: Von daher, Raphael, dir bei Surplus, euch als Familie, viel Freude weiterhin, viel Erfolg,

01:03:11: auch bei den Dingen, die ihr tut und toi toi toi.

01:03:14: Danke René und danke euch da draußen fürs Herzhören und da dem Raum schenken.

01:03:20: Danke Raphael.

01:03:21: Vielen Dank auch an alle, die zugehört haben.

01:03:24: Ich hoffe, wir konnten aufzeigen, dass trotz mancher Krisenzeiten

01:03:28: vielleicht auch durch eine Insolvenz bei Weitem nicht alles verloren ist,

01:03:32: vor allen Dingen nicht alles verloren ist, was ihr vorher getan habt.

01:03:36: Weil was ihr getan habt, habt ihr geschafft, was ihr geleistet habt, ist da, ist in der Welt

01:03:40: und stellt euch einfach die Frage, wie kann es bestmöglich für euch weitergehen,

01:03:44: für euer Unternehmen, für eure Vision und dann wird es auch.

01:03:48: Wenn ihr Fragen habt zum Podcast oder Themenwünsche,

01:03:50: schreibt uns gerne an podcast@für-gründer.de

01:03:53: und natürlich freuen wir uns auch über eine Bewertung auf einem von der Streaming-Plattform eurer Wahl.

01:03:58: Vielen Dank und bis zum nächsten Mal.

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01:04:05: Weitere Folgen mit spannenden Gästen findest du auf

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01:04:19: podcast@fürgründer.de

01:04:21: Und bis zum nächsten Mal.

01:04:23: [Musik]

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