"Es ist ja nie genug": Startup-CEO verrät Tipps für Erfolg ohne Burnout (mit Jan Elsner #242)
Shownotes
Wie lässt sich ein schnell wachsendes Start-up führen, ohne in Dauerstress oder Burnout zu geraten? Jan Elsner, Mitgründer von Skinuvita, spricht über persönliche Erfahrungen, den langen Weg zur Marktreife eines Medizinprodukts und seine Strategien für gesunde Leistungsfähigkeit – auch in intensiven Phasen.
Das erwartet dich • Die Wege zu schnellem Wachstum ohne Selbstaufgabe • Wie man Burnout-Symptome früh erkennen und gegensteuern kann • Wie Leadership trotz Dauerstress klappt • Wie klare Strukturen Überlastung vorbeugen können • Welche Finanzierungsstrategien, die Ruhe ins Gründerleben bringen können • Welche Rolle Schlaf, Ernährung, Sport und soziale Balance im Leben spielen sollte
Key Takeaways • Dauerstress ist kein Erfolgsbeweis – Pausen steigern langfristig Leistung und Kreativität. • Klare Grenzen zwischen Arbeit und Regeneration sind Führungsaufgabe. • Strukturiertes Arbeiten mit festen Review-Terminen reduziert Chaos und Belastung. • Ein starkes, gut ausgewähltes Gründerteam fängt Belastungsspitzen auf. • Frühzeitige Finanzierungssicherheit schafft den mentalen Freiraum für gesundes Wachstum
Über Jan Elsner Jan Elsner ist Mitgründer und Geschäftsführer von Skinuvita, einem Bremer Medizin-Start-up, das chronisch Hautkranken ärztlich begleitete Phototherapie bequem von zu Hause ermöglicht. Aus seiner eigenen Erfahrung mit Psoriasis entwickelte er gemeinsam mit seinem Team ein zugelassenes Medizinprodukt, das Zeit spart, Kosten senkt und die Lebensqualität erhöht. Skinuvita wurde als Spin-off der Universität Bremen gegründet und mehrfach ausgezeichnet.
Website: skinuvita.de](https://www.skinuvita.de/)) LinkedIn: linkedin.com/in/jelsner/
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Transkript anzeigen
00:00:00: Die Gefahr ist eben, dass es ja nie genug ist.
00:00:02: Man will sich ja selber auch in Zukunft nie vorwerfen müssen,
00:00:05: dass es gefloppt ist, weil man nicht alles gegeben hat.
00:00:07: Und das ist natürlich ein Risiko, deshalb dann immer mehr zu arbeiten.
00:00:11: Und ich glaube, das ist wichtig, damit vernünftig umzugehen.
00:00:15: Typische Symptome ist, dass die Leute pumpig werden,
00:00:16: mit Leuten dann wirklich nicht mehr gut umgehen,
00:00:18: dass nur weil jemand auf seine eigene Gesundheit nicht ach gegeben hat.
00:00:21: Das ist ja auch nicht wirklich verantwortungsvoll.
00:00:30: Willkommen zum Für Gründer.de Podcast.
00:00:34: In unserem Podcast teilen regelmäßig Unternehmer und Unternehmerinnen
00:00:38: ihre Erfahrungen und berichten, wie sie schwierige Situationen gemeistert haben.
00:00:41: In dieser Folge freue ich mich auf Jan Elzner,
00:00:44: der das Medizinstardab Skinovita als Spinnoff aus der Universität Bremen gegründet hat.
00:00:49: Das Stardab konnte bereits zahlreiche Auszeichnungen gewinnen,
00:00:52: was aber noch wichtiger ist, es löst für seine Kunden und Kunden wirklich ein Problem.
00:00:56: Welches Problem das ist und warum er gegründet hat,
00:00:59: erklärt uns Jan gleich selbst.
00:01:01: Außerdem sprechen wir darüber, welche Learnings Jan aus seinen Finanzierungsrunden gezogen hat,
00:01:05: vor welchen Herausforderungen er beim Thema Leadership steht,
00:01:08: vielleicht auch den schmalen Grad zum Burnout und was Jan heute so anders machen würde.
00:01:12: Und wir brechen ein Tabu und sprechen über Gehälter für Gründer.
00:01:15: Hallö Jan.
00:01:16: Hallö René, fragt mich sehr dabei zu sein.
00:01:18: Du repräsentierst ja auch das erste Bremer-Stardab hier im Podcast.
00:01:22: An dieser Stelle vielen Dank an Jan Wessels von Bremen Startups für die Empfehlung.
00:01:25: Das ist so glaube ich ein spannendes Netzwerk, bei dem du auch oft zu Gast warst.
00:01:29: Ja, tatsächlich. Wir haben auch eine gemeinsame Historie
00:01:32: und es ist immer überraschend, wie viel in Bremen tatsächlich auch in der Startup-Szene geht.
00:01:35: Und wir freuen uns sehr jetzt hier das erste Mal natürlich auch mit einem Repräsentanten aus der Szene dabei zu sein.
00:01:40: Und da gibt es noch viele andere spannende Startups zu entdecken.
00:01:42: Jan, dann zu dir und always start with by.
00:01:46: Warum hast du gegründet?
00:01:48: Ja, bei mir ist tatsächlich ein sehr persönlicher Hintergrund.
00:01:52: Mit Scenovita sind wir ja im Bereich der Dermatologie tätig, es geht um chronische Hautkrankheiten.
00:01:56: Ich habe selber eine chronische Hautkrankheit.
00:01:58: Schuppenflechte auf Psoriasis genannt seit meinem dritten Lebensjahr.
00:02:01: Es ist eine erzündliche Hauterkrankung, die immer mal wieder schubweise dann zu sehr trockener, juckender und schuppiger Haut führt.
00:02:11: Und das fühlt sich nicht wirklich gut an.
00:02:12: Und nicht nur auf der körperlichen Ebene, sondern auch auf der psychischen Ebene.
00:02:16: Viele Menschen sind ja noch mit Digmatisierung konfrontiert.
00:02:19: Und das ist also in Therapien wichtig. Das habe ich über viele Jahre hinter mir.
00:02:22: Man denkt ja immer an so eine Hautcreme.
00:02:24: Das ist am Anfang gut, wenn die hilft, aber später braucht es schwerer Geschütze.
00:02:28: Und da hat mir die Fototheapie mal gut geholfen, das ist eine Art Lichtstimulation der Haut.
00:02:32: Aber ich brauchte immer 25 Facharzttermine dafür.
00:02:35: 3 bis laut Leitlinie 6 mal die Woche, aber da finden wir gar keine Arztpraxis.
00:02:39: Und das war ein Riesenproblem für mich, weil ich in der Zeit einfach auf total viele andere Themen verzichten musste.
00:02:44: Und das war so ein Problem, wo uns am Ende gedacht haben, dass verdiene die Leute doch, dass es gelöst wird.
00:02:49: Und wenn es da keine Lösungen gibt, dann entwickeln wir einfach was.
00:02:52: Und so ist Schritt für Schritt dann Skinavita entstanden.
00:02:55: Und das heißt, ganz konkret ist die Lösung jetzt, damit man nicht andauend zum Facharzt gehen muss?
00:03:00: Genau. Das Problem ist nicht die Therapie, sondern das Problem ist, dass die Leute immer zur Therapie fahren müssen.
00:03:07: Die Therapie an sich, so eine Bestrahlung dauert vielleicht 5 Minuten.
00:03:09: Aber wenn man jetzt auf dem Land, wo man eine Stunde hinfahren muss, 20 Minuten wartet,
00:03:12: ist es eine Stunde zurück, dann ist das ein Problem, gerade wenn die Öffnungszeit noch eingeschränkt sind.
00:03:17: Mit Skinavita kann man das Ganze jetzt von zu Hause aus machen und trotzdem ärztlich begleitet.
00:03:20: Wir haben letztendlich ein digitales Therapiesystem entwickelt,
00:03:23: mit einer Therapie-App, einem dermatologischen Therapiemonitor und einem smarten Steuermodul für Therapiegeräte.
00:03:29: Das ermöglicht die Therapiesitzung zu Hause ausdurchzuführen, aber dann eben ärztlich begleitet,
00:03:33: mit einer automatischen Dosisübertragung und einer persönlichen Authentifizierung.
00:03:36: Das heißt, aus 25 Facharzttermin bei dem Ende vielleicht noch einer ganz am Anfang und Therapie verordnet zu bekommen.
00:03:41: Und das ist ein riesen Mehrwert für die Lebensqualität.
00:03:44: Über Ihr Geschäftsmodell sprechen wir gleich noch. Lass uns vielleicht auch mal auf die Anfänge zurück schauen,
00:03:51: weil bei Start-ups geht es sehr häufig um das Thema Geschwindigkeit.
00:03:54: Schnell in den Markt, MVP-Bauen, ETC, wie blickst du denn auf eure Startphase zurück?
00:04:00: Also man lebt natürlich von Geschwindigkeit.
00:04:02: Gerade als Start-up ist das natürlich der Vorteil, den man hat gegenüber bestehenden Unternehmen.
00:04:06: Und ich glaube, Geschwindigkeit ist auch wichtig für die eigene Motivation, dass man schnelle Erfolge hat.
00:04:10: Diese Start-up-Story, man stellt sich das immer so abenteuerlich vor, ist es auch.
00:04:13: Aber es kommt natürlich auch immer auf den Sektor drauf an.
00:04:16: In unserem Fall, wir sind im Gesundheitssektor unterwegs und auch wenn sich das mit App, Therapiemanager, Software relativ einfach anhört,
00:04:24: ist das ganz und gar nicht auch unsere Software musste als Medizinprodukt zugelassen werden.
00:04:29: Das heißt, wir mussten eine klinische Studie durchführen.
00:04:31: Wir brauchten diverse Zulassungswege und auch da ist Geschwindigkeit wichtig,
00:04:35: denn das ist ein Prozess, der sich über Jahre hinsieht.
00:04:37: Man hat trotzdem laufende Personalkosten, eine große Herausforderung.
00:04:40: Aber man hat in der Regel auch nur einen Schuss.
00:04:42: Das heißt, wenn man eine klinische Studie startet, ab wann ist das Produkt reif genug, es reinzubringen?
00:04:46: Ab wann ist man wirklich ready?
00:04:48: Man kann hier nicht mal eben schnell floppen und dann einen kleinen pübediven Start-up-Jonger gesagt hinlegen.
00:04:53: Sondern man braucht wirklich gutes Spiel für das richtige Timing.
00:04:56: Das heißt, ein Gesundheitswesen, ein großer Balanceakt.
00:04:59: Und da kann ich nur empfehlen, mit anderen Foundern zu sprechen, sich auszutauschen und Erfahrungen zu teilen.
00:05:03: Denn, kommt Wert auf Geschwindigkeit zu verzichten, ist ein Risiko, das dauert zu lange, man kommt nie zum Markt.
00:05:08: Und einem, der geht das Geld aus, zu schnell zu machen, ist auch ein Risiko.
00:05:11: Denn dann kann die Studie floppen, dann war es das Ganze auch.
00:05:14: Also dieser kleine Korridor, der ist wichtig zu finden.
00:05:18: Was steht dir denn heute dann?
00:05:20: Ja, wir haben es jetzt hinter uns, es war tatsächlich vier Jahre, ein sehr langer Weg.
00:05:25: Genau, das war die ersten eineinhalb Jahre Produktentwicklung.
00:05:27: Dann eine klinische Evaluation mit vier Studienzentren unter anderem im OKE in Hamburg.
00:05:32: Und dann nochmal ein Jahr für die Medizinprodukte zulassen, wo man eigentlich schon wusste, das Ding hilft Menschen.
00:05:36: Aber dann musst du halt noch die richtigen Behörden draufschauen.
00:05:39: Und die sind nicht die schnellsten und als Start-up ist man auch nicht der größte und wichtigste Kunde.
00:05:44: Das ist auch nochmal so ein Learning.
00:05:45: Das kann Themen ziemlich in die Länge ziehen, aber wir haben es geschafft.
00:05:48: Wir sind jetzt zugelassen seit einem halben Jahr und haben jetzt die ersten Erstatungsverträge.
00:05:53: Wir können gleich nochmal zum Geschäftsmodell mit sechs gesetzlichen Krankenkassen und die ersten Patienten jetzt in Behandlung.
00:05:58: Und das freut uns, dass wir jetzt endlich mal die ersten Früchte der Arbeit sehen können.
00:06:01: Alles andere davor, schön nette Produktfeatures und Studie ist auch nett.
00:06:05: Aber man sieht die Menschen ja nicht wirklich.
00:06:07: Das Ganze ist auch anonym in so einer Studie.
00:06:08: Und jetzt können wir wirklich auch den Infekt der Arbeit sehen, was vornherein immer der Beweggrund war,
00:06:13: aber am Ende dann doch für Jahre gebraucht hat, um da hinzukommen.
00:06:17: Genau. Lass uns nochmal kurz Review passieren.
00:06:20: Also da hast du jetzt gesagt, jetzt sind die ersten Patienten.
00:06:23: Wann hast du das erste Mal die Idee gehabt, was du da so machen könntest oder dass du da irgendwas starten möchtest?
00:06:30: Also über wie viel Zeit sprechen wir hier?
00:06:34: Es gab die Erkenntnis für das Problem und die Idee kam dann zeitversetzt.
00:06:37: Das Problem habe ich vor wahrscheinlich 17, 18 Jahren das erste Mal wahrgenommen, weil ich halt selber die Therapie durchgeführt habe.
00:06:44: Die Idee entstand letztendlich im Rahmen des Studiums.
00:06:47: Ich habe Betriebswirtschaftslehre studiert, hatte damals schon Interesse für Start-up-Themen
00:06:51: und wir hatten einen Uni-Seminar, wo es darum ging, eine eigene Start-up-ID zu entwickeln.
00:06:55: Und das erste, was uns immer gesagt wurde, es geht darum, Probleme zu lösen, identifiziert relevante Probleme
00:07:00: und entwickelt daraus einen Problem-Solution-Fit, also mit einer innovativen Lösung.
00:07:05: Und dort hat mir das Konzept entwickelt, das war 2016, also das ist vor fast 10 Jahren.
00:07:10: Es hat aber eine Zeit gebraucht, bis das Timing richtig war.
00:07:13: Also zwischen 2016 und 2020 ist fast nichts passiert, weil damals digitale Geschäftsmodelle im Gesundheitswesen ganz schwer unterzubringen waren.
00:07:21: Dann kam das digitale Versorgungsgesetz, dann kam eine Pandemie und auf einmal hat sich der Markt komplett verändert.
00:07:25: Und das war das Timing, wo diese Idee, es gab aber noch andere Ideen, wirklich angezogen hat.
00:07:29: Und das heißt, 2020 haben wir wirklich Vollgas gegeben.
00:07:33: Die Idee gab es aber schon länger.
00:07:34: Wahnsinn. Und wie lange so was manchmal in der Schublade liegt und gleichzeitig, glaube ich, so ein wichtiger Aspekt,
00:07:40: mit der richtigen Idee zum richtigen Zeitpunkt irgendwie zu starten.
00:07:44: Auch wenn es dann natürlich bei euch durch die Zulassung, durch die Entwicklung der ganzen Sachen dann nochmal wirklich viele Jahre dauert.
00:07:50: Aber Timing ist super wichtig.
00:07:52: Ja, das ist wieder der Punkt, auch mit diesem Zeitkorridor.
00:07:54: Es gibt auch viele grandioses Start-up, in denen die einfach ein bisschen zu früh sind und sich später dann doch durchsetzen.
00:07:59: Das sieht man immer wieder und auch für uns in Learning.
00:08:02: Ja, Timing ist essential.
00:08:06: Jetzt setzen die ersten Patienten das ein.
00:08:09: Lass uns dann noch auf euer Geschäftsmodell schauen.
00:08:12: Also wer zahlt, wer sind eure Kunden, wie gewinnt ihr die?
00:08:16: Was müsst ihr so tun?
00:08:18: Genau, Geschäftsmodell ist auch eine große Herausforderung im Gesundheitswesen,
00:08:21: weil wenn ich das klassische B2C oder B2B-Modell habe, letztendlich ist es je nach Dösung.
00:08:27: Im deutschen Gesundheitswesen ja üblich mit einer gesetzlichen Krankenversicherung das Krankenkassentherapien bezahlen.
00:08:33: Gerade Therapien, die jetzt nicht mal irgendwie 3, 4, 5 Euro kosten wie vielleicht die ein oder andere Hautgremien,
00:08:37: sondern wirklich relevante Therapieleistung, wohnen ärztliche Leistungen dabei.
00:08:41: Es sind Therapiegeräte, das wir jetzt für zwei, drei Monate zur Verfügung stellen, so für Lizenzen etc.
00:08:46: Und da gibt es auch nicht nur einen Weg, um letztendlich mit gesetzlichen Krankenkassen zusammenzuarbeiten.
00:08:50: Und das war auch eine große Herausforderung.
00:08:52: Für uns war es letztendlich vom Geschäftsmodell der Weg über Selektivverträge zu gehen.
00:08:55: Das heißt, Direktverträge mit einzelnen Krankenkassen, wo letztendlich der Leistungsraum einmal definiert ist.
00:09:00: Und danach haben die Versicherungen dieser Versicherung die Möglichkeit, die Therapie verordnet zu bekommen,
00:09:05: von den Teilnehmenden Ärztinnen und Ärzten, was Ganze wird dann automatisch erstattet.
00:09:09: Es ist auch ein langer Weg, die Seilzügen sind lang, aber trotzdem noch einer der schnelleren Wege im deutschen Gesundheitswesen,
00:09:15: dann anderen war auch mitunter noch wesentlich länger.
00:09:18: Da muss aber ja der Patient auch davon irgendwie mitbekommen und irgendwie zu seinem Arzt sagen,
00:09:24: vielleicht Mensch oder der Arzt kennt diese Therapie, ich habe hier einen neuen Ansatz, wir können das so und so machen.
00:09:30: Wie bekommt ihr das denn?
00:09:31: Weil die Krankenkasse wird jetzt nicht alle Leute anschreiben und sagen, hier habt ihr schon mal gehört davon und davon so.
00:09:36: Also wie kriegt ihr das hin?
00:09:39: Ja, super Punkt.
00:09:40: Also tatsächlich geht es, dass die Krankenkasse Leute anschreiben kann.
00:09:43: Jetzt natürlich bei einer chronischen Hautkrankheit, die werden nicht alle Versicherten anschreiben.
00:09:46: Aber es gibt dann eine wunderbare Gesetzesgrundlage, die es ermöglicht,
00:09:49: auch gezielt Versicherte, die innerhalb der letzten zwei Jahre mit der Krankung XY beim Arzt waren,
00:09:54: eine ideuelle Schreiben zu schicken.
00:09:55: Das für uns natürlich super, weil wir dann die richtige Kombi haben mit einer Person, die die Erkrankung hat,
00:10:00: die bei der richtigen Krankenkasse ist und die wir dann vielleicht noch zu der richtigen Ärztin und den richtigen Arzt schicken können.
00:10:04: Aber genau das Thema der Kommunikation ist zentral und wir sind ja jetzt noch ganz frisch im Markt einstieg
00:10:09: und letztendlich müssen wir auf verschiedene Wege gehen.
00:10:11: Die Krankenkasse ist super, das ist sehr gezielt, aber wir können die Kasse nicht dazu zwingen und was die Kasse definitiv nicht machen kann,
00:10:16: ist diese Kontakte mit uns teilen. Datenschutz, sehr reglementiert im Gesundheitswesen.
00:10:21: Und dann haben wir noch zwei Wege, die gehen.
00:10:22: Das eine ist natürlich mit Betroffenen direkt zu interagieren, überwiegend über digitale Medien,
00:10:27: Suchmaschinen, wird immer viel gesagt, Dr. Google etc., dass man darüber natürlich auf uns aufmerksam wird.
00:10:33: Aber vor allen Dingen haben wir natürlich auch die Ärztinnen und Ärzte,
00:10:35: die tagtäglich Menschen vor sich sitzen haben, die für diese Therapie grundsätzlich geeignet sind.
00:10:40: Das heißt, wir sind sehr viel auf dermatologischen Fachkonferenverganzen unterwegs
00:10:43: und haben da sehr enge Beziehungen auch mit dem Berufsverband und so über die Zeit inzwischen Netzwerk aus,
00:10:47: 180 dermatologinnen und dermatologen aufgebaut, die uns unterstützen und diese Therapie nutzen wollen.
00:10:53: Wir sehen das natürlich in den 500 noch nicht alle geschult.
00:10:55: Aber das ist der Weg, die Ärztinnen und Ärzte quasi jetzt Multiplayer und parallel noch andere Marketingwege, um das Ganze zu verstärken.
00:11:01: Wie viele Krankenkassen braucht ihr denn, um im Prinzip dann auch eine gute Reichweite?
00:11:07: Ja, weil im Prinzip, ich bin jetzt vielleicht der Motologe, dann sitzt da ein Patient vor mir
00:11:11: und der hat aber Krankenkasse X, Y, dann hilft das ja leider nichts, wenn die nicht mit euch im Vertrag abgeschlossen hat.
00:11:17: Absolut, das ist ja auch ein Problem von vielen Plattformgeschäftsmodellen, dass es eine kritische Masse gibt.
00:11:22: Jetzt ist es im Deutschen Gesundheitswesen so, dass die gesetzlichen Krankenkassen, ich glaube wir haben 94 in Deutschland nicht alle gleich groß sind.
00:11:29: Also das macht einen Riesenunterschied, ob man mit einer kleinen BKK zusammenarbeitet oder mit einer Obama.
00:11:35: Wenn du jetzt aber der Motologe bist, ist für dich bundesweit die Marktverteilung und die Marktanteil eigentlich relativ egal,
00:11:42: wird dich es eigentlich relevant, was ist mit den Menschen, die in deiner Sprechstunde sitzen.
00:11:46: Und da ist natürlich maßgeblich in deinem Umkreis, vielleicht 50 Kilometer Radius, was sind da die dominanten Krankenversicherungen?
00:11:52: In der Regel sind es die AOKan, die relativ stark vertreten sind, die sind allerdings nicht bundesweit tätig, weil sie aufgeteilt sind in verschiedenen Regionen
00:12:00: und Dachverband natürlich auch haben und dann gibt es einzelne Krankenkassen, die sehr, sehr groß sind.
00:12:04: Wie zum Beispiel die Warma, die DAK, die Technikerkrankkasse, die überall mehr oder weniger 10% Marktanteil haben.
00:12:10: Der regionale AOK kann aber auch schnell mal 40% Marktanteil haben.
00:12:13: Das heißt, mit einer Kasse hat man dann schon ziemlich die Wahrscheinlichkeit erhöht, also im Prämium sind wir jetzt bei Roundabout 50% Marktanteil und versicherten.
00:12:20: Da ist die Wahrscheinlichkeit schon sehr gut, dass die Person, die jetzt bei dir als der Motologe sitzt, dass dies genügter nutzen kann, ist das endlich wie ein Win-Win-Zwurf.
00:12:28: Ziel natürlich auf 100% zu kommen, aber das krieg ich bei den 500'n, glaube ich, noch nicht hin.
00:12:33: Das dauert wahrscheinlich noch ein bisschen.
00:12:34: Und dann vielleicht letztes Thema, weil du hast ja eigentlich beschrieben, dass ich tendenziell Zeit einspare, auch als Patient.
00:12:42: Das heißt, auch für die Krankenkasse ist das Ganze dann günstiger und auch fürs Gesundheitssystem.
00:12:46: Genau, also es gibt verschiedene Faktoren.
00:12:48: Jetzt als Patient für mich ist natürlich Lebensqualität das Wichtigste.
00:12:51: Also ich kann meine Arbeit nachgehen, das für den Arbeitgeber auch noch mal wichtig.
00:12:55: Ich kann Zeit mit meiner Familie verbringen voran, je nachdem Menschen können halt die Sachen machen, die ihnen im Leben wichtig sind.
00:13:01: Keiner geht gerne zur Therapie und verliert da, wenn man es mal hochrechnet.
00:13:04: Das ist, glaube ich, 30, 40 Stunden nach durchschnittlichen Fahrtwegen.
00:13:08: Das ist Zeit, die man nicht zurückricht.
00:13:09: Wenn man jetzt die Krankenkassenperspektive einnimmt, ist das natürlich auch im Mehrwert,
00:13:12: weil Krankenkassen natürlich auch untereinander in Konkurrenz stehen, wenn man jetzt zum Beispiel Skenevita anbietet.
00:13:18: Das ist man natürlich attraktiver gegenüber gewissen Ziehgruppen.
00:13:20: Gerade jungen Professionels profitieren viel davon.
00:13:22: Das heißt, da geht es einmal um Kundenakquise und Kundenbindung.
00:13:25: Aber vor allen Dingen, und das spielen wir jetzt gerade aktuell auch im Zeitgeist,
00:13:28: ist der Aspekt der Wirtschaftlichkeit sehr wichtig.
00:13:31: Also wir haben extrem Kostenbruch im deutschen Gesundheitswesen.
00:13:33: Es wird in den nächsten Jahren auch nicht besser werden.
00:13:35: Das heißt, es geht um die Frage, was speichte hier als Krankenkasse wirklich ein?
00:13:39: Was ist der wirtschaftliche Effekt?
00:13:40: Da kommt uns zugute, dass, wenn die Lichttherapie oder die Fototherapie vor Ort nicht durchgeführt werden kann,
00:13:46: dass dann natürlich andere Therapien verordnet werden müssen.
00:13:49: Entweder eine Kur vor Ort, also dann wirklich stationär über mehrere Wochen,
00:13:53: oder dann halt spritzen wir das Immunsystem Hemm und die sind sehr, sehr teuer.
00:13:56: Also da reden wir von jährlichen Behandlungskosten zwischen 10.000 und 15.000 Euro als Dauertherapie.
00:14:01: Und dieser Therapien, die am Ende vermieden werden kann,
00:14:05: weil letztendlich niedrigschwelliges Fototherapie-Angebot besteht
00:14:08: und Fototherapie in dem Fall auch am meisten Sinn macht.
00:14:10: Wenn man nur die Hände betroffen sind, ist die Spritze schon ziemlich overkill.
00:14:14: Dann ist das natürlich ein super Business Case auch für die Kasse
00:14:17: und das sozusagen der wirtschaftliche Vorteil dort.
00:14:20: Ah, spannend.
00:14:22: Was waren für euch jetzt, also sicherlich dieser Zeitaspekt,
00:14:26: kann ich mir jetzt sehr gut vorstellen, dass das eine große Herausforderung für euch war.
00:14:31: Wie hält man das dann auch durch?
00:14:34: Finanziell oder aus der Motivation gesundheitlich.
00:14:38: Das, was bei euch die größte Rolle gespielt hat.
00:14:41: Ja, viele Facetten.
00:14:42: Also erst einmal, wenn man jetzt in so einem Hightech- und komplexen Markt unterwegs ist,
00:14:48: führt keinem Weg an einem starken Team vorbei,
00:14:50: dass man sich wirklich gegenseitig ergänzen kann und auch wunderbar unterstützt.
00:14:53: Das ist sehr, sehr wichtig.
00:14:55: Ich bin sehr froh über meine Co-Founderinnen und Co-Founder,
00:14:57: die wirklich über die Jahre, also nicht einmal eine Person,
00:15:00: die das Team verlassen hat, über fünf Jahre, die definitiv nicht einfach waren.
00:15:04: Das ist extrem stark und wichtig.
00:15:06: Nichtsdestotrotz hat man ja auch irgendwie Lebenshaltungskosten etc.
00:15:09: und da kann man natürlich zum Thema Finanzierung, was eine Herausforderung ist,
00:15:12: wenn man vier Jahre lang keine Umsätze generieren kann.
00:15:14: Aber gleichzeitig hat die wirklich einen spannenden Marktouch und ein großes Potenzial hat.
00:15:19: Da können wir gleich mal rein, also angefangen mit Stipendien über Business Angels,
00:15:22: Förderung bis hin zu Venture Capital.
00:15:24: Da ist alles bei uns mit dabei.
00:15:26: Da konnten wir uns erfolgreich durchwurschtigen,
00:15:28: indem man die ein oder anderen Finanzierungsfähigkeit smart miteinander verknüpft.
00:15:32: Und in Sachen Motivation.
00:15:34: Ich glaube, da ist es auch der persönliche Pain-Punkt, den man kennt.
00:15:36: Also natürlich das Umfeld auch.
00:15:38: Aber in meinem Fall, das muss am Markt kommen,
00:15:42: das kann nicht in eine erfolgreiche Studie ist.
00:15:45: Man weiß, das hilft Leuten.
00:15:46: Das kann dann nicht scheitern,
00:15:47: weil die Behörde dann nochmal drei Monate länger brauchen,
00:15:49: um Dokumente zu prüfen, also das ist keine Option, auch kein Plan B.
00:15:55: Es gibt auch Studien, die darlegen, Teams, die im Plan B haben,
00:15:58: verformen schlechter als Teams, die komplett darauf fokussiert sind,
00:16:02: das Ziel zu erreichen.
00:16:03: Und das war für uns immer eine Selbstverständlichkeit,
00:16:05: dass wir das so weit schaffen.
00:16:06: Und hat dann auch geklappt.
00:16:08: Du hast das gerade so schön beschrieben, ne?
00:16:10: Ich bin stolz auf mein Team.
00:16:13: Wir hatten da, es hat super gepasst mit meinen Co-Foundern.
00:16:15: Die spannende Frage, die sich dann aber wahrscheinlich jetzt viele stellen,
00:16:19: ist okay, war das jetzt Zufall aus deiner Sicht?
00:16:21: Habt ihr irgendwas gemacht, was das ein bisschen befeuert hat?
00:16:25: Ja, also ich glaube, es hat verschiedene Ebenen.
00:16:26: Also erst mal ist es wichtig, überhaupt die richtigen Leute zu finden.
00:16:29: Und die kommen nicht von heute auf morgen.
00:16:31: Und wenn man jetzt eine Person sucht,
00:16:33: ich sehe es oft bei anderen Teams, kann ich sagen,
00:16:34: oh, wir brauchen noch einen Betriebswirt.
00:16:36: Und dann ist der der erst mögliche Dame und sagt,
00:16:37: Jo, komm ins Team und du kriegst irgendwie ein Drittel, alle Anteile.
00:16:40: Da würde ich wirklich sehr selektiv sein, wie man reinholt.
00:16:42: Und nicht nur auf der fachlichen Expertise,
00:16:44: sondern letztendlich auch auf der menschlichen Ebene,
00:16:47: weil man extrem viel Zeit miteinander verbringt.
00:16:48: Also viel mehr als mit jährlichen Freundinnen und Freunden.
00:16:51: Das wird im Founderlife immer weniger,
00:16:53: auch allein durchs normale Erwachsenenleben wird das von Natur aus weniger,
00:16:56: sondern es sind Menschen,
00:16:57: mit denen ein Großteil seines Lebens dann über Jahre teilt.
00:17:00: Und dann, was viele Stars nicht machen,
00:17:02: und ich kann nicht verstehen, warum,
00:17:03: vielleicht aus mangendem Wissen,
00:17:05: ist ein Co-Foundervertrag aufzusetzen.
00:17:07: Also jeder, der schon mal eine Finanzierungsfunde gegraced hat,
00:17:10: der Klassiker von dem Estonis zum Beispiel ein Investing-Agriement einzufordern.
00:17:14: Das bedeutet, eine Person hat Anspruch auf gewisse Anteile,
00:17:17: hat auch schon das Stimmrecht,
00:17:18: aber wenn die Person vorzeitig das Unternehmen verlässt,
00:17:20: dann bleibt ein Teil dieser Anteile im Unternehmen.
00:17:23: Das heißt, man hat jetzt nicht eine Person, die 50% Anteile hat,
00:17:25: drei Monate arbeitet das Unternehmen verlässt,
00:17:27: 50% Anteile sind weg,
00:17:29: oder es wurde kein Geld investiert,
00:17:30: und die Person hat eigentlich gar nichts beigetragen.
00:17:32: Das löst man durch Westing Agreements.
00:17:33: In der Regel über vier Jahre Zeitdauer,
00:17:36: man kann noch so einen Cliff rein tun,
00:17:37: sprich, wer im ersten Jahr rausgeht, geht ohne Anteile raus,
00:17:41: man kann noch Sonderregeln machen,
00:17:42: man kann sich im Guten trennen,
00:17:43: das ist ein Gut-Lieber im schlechten Trenn, das ist ein Bad-Lieber.
00:17:46: Das haben wir bei uns gemacht und wurden nie relevant,
00:17:49: ein guter Vertrag, wird nie wieder geöffnet.
00:17:52: Aber ich glaube, es ist auch gut zu wissen,
00:17:53: denn sollte eine Person auch in einem guten Ereignis,
00:17:56: kann ja auch passieren, dass eine Person sich im Ausland verliebt,
00:17:58: oder was weiß ich, was einen anderen Lebensweg einschreiten möchte,
00:18:02: dass man dann das geregelt hat und Anteile frei werden,
00:18:05: die man eine andere Person dann anbieten kann, die die Lücke füllt.
00:18:07: Und das kann ich allen nur empfehlen.
00:18:09: Ja, ja.
00:18:11: Und gerade, wenn man aber so viel Zeit miteinander verbringt
00:18:13: und im Prinzip ja auch vielleicht schwierige Entscheidungen treffen muss,
00:18:18: wie habt ihr es da geschafft, vielleicht gut zu kommunizieren,
00:18:23: was war da auch wichtig vielleicht für die Kommunikation,
00:18:27: dass man selbst, wenn man mal gestritten hat,
00:18:30: da immer wieder zu einem gewissen, guten Verhältnis zurückkehrt.
00:18:33: Ja. Da gibt es ganz gute Methodik.
00:18:35: Also natürlich, was uns geöffnet am Anfang,
00:18:38: sozusagen erst mal mehr oder weniger die Spielregel und die Firmenphilosophie zu definieren,
00:18:41: zu sagen, was man sich wünscht,
00:18:43: dann sehr spannend sind auch diese Persönlichkeits-Tests,
00:18:45: weil verschiedene Persönlichkeitstypen ganz anders miteinander kommunizieren,
00:18:48: also ein sehr detailorientierter, stetiger Mensch,
00:18:51: wird ganz anders kommunizieren und mit denen umgehen,
00:18:53: als eine Person, die auf Kreativität und Kommunikation setzt
00:18:58: und dann wieder im Vergleich zu einer Person, die eher dominant auftritt,
00:19:01: dadurch aber auch sehr selbstbestimmt.
00:19:02: Das ist auch für Entscheidungsfindungen sehr wichtig.
00:19:04: Das heißt, das ist einmal wichtig.
00:19:06: Auf anderer Ebene im laufenden Betrieb gibt es auch Methoden, die einem sehr gut helfen.
00:19:09: Wir arbeiten mit zwei-wöchigen Sprints zum Beispiel,
00:19:12: haben alle zwei Wochen einmal einen Sprint-Review der Arbeitsergebnisse,
00:19:15: danach aber auch immer ein Sprint-Retro,
00:19:18: wo es jetzt endlich dann mehr um Software-Themen geht.
00:19:20: Also wir haben so eine Glad-Med-Sat-Matrix,
00:19:23: wo letztendlich jeder dann berichtet, was hat mich über den Sprint glücklich gemacht,
00:19:26: was fand ich schade, was hat mich aufgeregt.
00:19:29: Ein Läge haben wir noch dazu gemacht, Prozess-Improvments,
00:19:32: also was kann man daraus lernen.
00:19:34: Und alle zwei Wochen besprechen wir das Ganze,
00:19:35: das ist ein Zeitpunkt, der geblockt ist, wo man solche Themen ansprechen kann.
00:19:39: Und das ist alles Mögliche mit dabei.
00:19:40: Und wir haben Aufmerksamkeit dafür und definieren am Ende Maßnahmen, um es besser zu machen.
00:19:44: Und das hat uns sehr gut geholfen.
00:19:46: Kann ich mir gut vorstellen, dass das auch ein, zwei, drei Mal gut funktioniert,
00:19:50: dann wird es irgendwie ein bisschen stressig.
00:19:52: Und dann sage ich, Mensch, wir könnten eigentlich auch was anderes machen.
00:19:54: Lass uns das mal skippen.
00:19:56: Vor allen Dingen so diese Auswertung, wir wollen ja den nächsten Sprint anfangen.
00:19:59: Wie habt ihr es da geschafft, dran zu bleiben?
00:20:01: Wie war das bei euch? Seid ihr wirklich richtig dran geblieben?
00:20:05: Oder gab es auch mal so Zeiten, wo ihr da so ein bisschen schwanken wart?
00:20:09: Also, wir sind jetzt die Sprintnummerierung in Jira, unserem Projektmanagement-Tool.
00:20:13: Ich glaube, wir sind da jetzt bei Sprint 120 angelangt.
00:20:16: Weiß nicht, ob das so chronologisch ist, aber es sind schon sehr, sehr viele Sprints.
00:20:19: Ich glaube, von den 120 Sprints, das wir in Retro nicht gemacht haben,
00:20:23: ist vielleicht ein oder zwei Mal vorgekommen.
00:20:26: Und das ist dann vielleicht so ein Ding, Sprint überlappt mit Weihnachten
00:20:29: und das macht keinen Sinn und dazwischen wird sowieso dann nicht so viel gemacht.
00:20:33: Aber ansonsten, natürlich gibt es mal einen, zwei Personen,
00:20:36: die sich mal für eine Woche rausziehen müssen, weil es wirklich ein absolutes Fokussthema ansteht.
00:20:39: Aber ansonsten, nee, das war auch die, also ich kann verstehen, wo die Versuchung herkommt.
00:20:45: Vielleicht macht es auch Sinn, das dann auch klar war zu legen.
00:20:47: Bei uns war es dann auch nicht auf dem Freitag Nachmittag, wo alle Platz sind,
00:20:50: sondern eher Start der Woche, also auf dem Montag,
00:20:53: dass wir dann Revier-Retro machen, den Wochenstart machen,
00:20:56: die letzten zwei Wochen quasi dann auch offiziell abschließen und dann nach vorne schauen.
00:20:59: Mit Energie und ein bisschen Reflexion, manchmal ist man auf dem Freitag einfach durch.
00:21:04: Aber haben wir nie gekattet und würde ich glaube ich auch nicht machen.
00:21:08: Es gibt so Themen, da will man schneller sein, die kürzt man
00:21:11: und am Ende ist man dadurch langsamer.
00:21:13: Allein Motivation macht ja auch diesen Unterschied und wenn man irgendwie eine Spannung im Team hat,
00:21:17: dann bringen die Leute auch nicht die gleichen Ergebnisse.
00:21:19: Also konsistent dabei bleiben ist glaube ich wichtig.
00:21:23: Dieser Podcast wird präsentiert von der KfW-Bankengruppe.
00:21:27: Ob sie gründen oder in ein bestehendes Unternehmen einsteigen,
00:21:30: Fördermittel der KfW erleichtern ihnen die Existenzgründung und ihre ersten Jahre der Selbstständigkeit.
00:21:36: Finden sie die passende Förderung und lassen sie sich von anderen Vollblutunternehmerinnen und Unternehmern inspirieren.
00:21:43: Unter kfw.de/gründen und kfw.de/nachfolge.
00:21:47: Alle wichtigen Infos dazu finden sich auch in den Shownotes dieser Folge.
00:21:52: Was würdest du, wenn du jetzt auf die Jahre zurück schaust, heute anders machen?
00:21:57: Also vielleicht dann früheren ich mitgeben.
00:22:00: Ich würde anderes Verhältnis zu Risiken haben.
00:22:04: Wenn ich jetzt zurückblick, es gab einige Situationen, wo ich dachte,
00:22:09: oh, die Wahrscheinlichkeit, dass es nicht klappt, ist 90 Prozent.
00:22:13: Und ich habe es deshalb gar nicht erst angefangen.
00:22:14: Ein Beispiel ist, wir brauchen eine Dermatologin und Dermatologen.
00:22:18: Allerersten, die uns unterstützt und mit medizinischem Feedback hilft.
00:22:22: Das war eigentlich Grundvoraussetzung, um diese Idee vorzuführen.
00:22:25: Ich habe auf ein ganz schön gesagt, 2016 kam die erste Idee im Studieprojekt.
00:22:28: Danach war es so ein bisschen auf Standby, weil einfach das Timing nicht gestimmt hat.
00:22:32: Aber es gab einen gewissen Punkt, wo sich die gesetzlichen Weichenstellungen schon geändert haben.
00:22:36: Ich hätte viel früher anfangen können, Dermatologen anzuschreiben.
00:22:40: Und ich hatte dann ein Gespräch mit einem Kumpel, der hat gesagt, hey Jan,
00:22:43: weil ich immer gesagt habe, ja, um das zu gründen,
00:22:45: brauche ich mal eigentlich medizinische Expertise.
00:22:47: Aber als Patient war ich schon drei Monate auf dem Termin.
00:22:49: Und jetzt bin ich hier irgendwie so ein Start-up-Typ von der Uni.
00:22:52: Ich bin noch nicht mal als Patient und will denen irgendwas von der Firma erzählen.
00:22:55: Die haben doch sowieso keinen Interesse und Zeit dafür.
00:22:58: Und da meinte der eben, ja, wie hoch siehst du denn die Erfolgswahrscheinlichkeit?
00:23:01: Ist ja vielleicht zehn Prozent, 90 Prozent wird es nicht klappen.
00:23:03: Und dann kam er mit so einem Spruch, den man auch hingeblieben ist,
00:23:06: und das eigentlich das auch so zum Ausdruck bringen.
00:23:09: Der meinte so, okay, wenn 90 Prozent der Wahrscheinlichkeit hast du scheitern,
00:23:12: wie viele Dermatologen gibt es hier, schreib doch 20 an.
00:23:15: Also da ist die Wahrscheinlichkeit extrem hoch, dass jemand winnen wird.
00:23:18: Und dann haben wir die ersten drei Mails rausgeschickt,
00:23:20: die drei bekanntesten und populärsten Dermatologen hier im Bremen.
00:23:24: Und innerhalb von einer Stunde kam eine Antwort vom Vorsitzenden des Berufsverbandes hier.
00:23:28: Hier haben wir heute nicht am Freitag nach Praxis Schluss vorbeikommen.
00:23:31: Und das war für uns ein Riesen-Game-Changer.
00:23:33: Und jetzt rückblickend war so der Moment,
00:23:35: warum habe ich das nicht ein Jahr früher einfach mal gemacht?
00:23:38: Und es gibt so ganz viele andere Themen im Start-up-Bereich.
00:23:40: Und ich finde das irgendwie aus einer deutschen Mentalität,
00:23:42: ah, zu 90 Prozent wird das nicht klappen, also fange ich am besten gar nicht erst an.
00:23:46: Es ist, wer im Sales arbeitet, der kennt das, Kaltakfüße und so weiter.
00:23:50: Aber für viele Menschen ist das irgendwie nicht selbstverständlich, das ist so ein Hemmnis.
00:23:53: Ich glaube, das ist Angst vor Scheitern und vor kleinen Fehlern, die man machen könnte.
00:23:56: Aber manchmal gehört es einfach dazu.
00:23:58: Ich glaube, es sind auch so ein bisschen die unangenehmen Aufgaben,
00:24:01: die man da vielleicht vor sich her schiebt.
00:24:03: Also wo man dann sowohl ein bisschen Angst vor Ablehnung hat
00:24:07: und dann so sagt Mensch, okay, das mache ich vielleicht morgen und so weiter.
00:24:10: Aber es sind eigentlich die Aufgaben, dann diese, die Hebelaufgaben,
00:24:14: die eigentlich alles andere dann einfacher machen.
00:24:16: Klar, du hättest natürlich jetzt auch lauter Absagen bekommen können
00:24:19: und auch lauter Gespräche führen können und da im Prinzip immer schlechtes Feedback.
00:24:23: Aber dann wäre das eben auch etwas gewesen, womit du hättest weiterarbeiten können.
00:24:26: So konnte es eigentlich gar nicht arbeiten oder viel weniger.
00:24:30: Ja, es gibt so ein Spruch "Sundime is the wind, sundime is the learn".
00:24:33: Und das ist so ein Spruch, der ist auch hängen geblieben.
00:24:36: Den habe ich jetzt auch mehr und mehr verinnerlicht.
00:24:38: Aber ich merke aber nach wie vor, dass es immer wieder auch die Hemmnis gibt,
00:24:41: was zu machen, was ja vielleicht scheitern könnte oder wo man...
00:24:44: Ich bleibe mir, also das relativiert sich jetzt.
00:24:47: Ich weiß nicht, auf wie viel Pitches ich schon war, also man gewöhnt sich natürlich an Themen.
00:24:50: Nächstes zu Trotz sind das ja die Punkte, von denen man lernt, ins kalte Wasser zu Springen Sachen zu machen,
00:24:55: die man vielleicht noch nicht oft gemacht hat, daraus lernt, immer besser wird.
00:24:58: Und ja, es ist eine Frage der Wahrscheinlichkeit.
00:25:02: Und ob es klappt oder nicht, ist ja auch keine statische Sache.
00:25:05: Sondern man lernt dazu und kann natürlich Wahrscheinlichkeit auch erhöhen,
00:25:08: indem man neue Informationen hat, ein Pitchdeck weiterentwickelt,
00:25:12: vielleicht eine Kommunikationsstrategie weiterentwickelt,
00:25:14: wo einfach merkt, der Mehrwert für den Patienten,
00:25:17: das muss ich den Arzt nicht erzählen, und die Patienten haben sowieso mehr als genug.
00:25:20: Ich muss dem Arzt erzählen, was ist denn sein Mehrwert?
00:25:23: Die haben Zeitdruck, die haben kaum Zeit in der Arztpraxis.
00:25:26: Und wenn Patienten kommen, dann alle am liebsten vor der Arbeit oder nach der Arbeit,
00:25:31: Riesenstoßzeiten und wenn dann ein Patient so eine Lichttherapie anfängt,
00:25:34: noch drei Sitzungen aufhört und dann wieder da aus einer anderen Therapie braucht, das ist ein Pen.
00:25:37: Das heißt, das war auch so ein Learning.
00:25:40: Man muss einfach mal anfangen, um auch so Einblickes zu kriegen.
00:25:44: Gibt es noch was, was du dir raten würdest?
00:25:47: Das ist ein Punkt.
00:25:50: Anderer ist, ich war notorisch optimistisch, was die Zeitlinie angeht.
00:25:55: Und glücklicherweise sehr pessimistisch, was die Finanzen eingehen, das hat sich ausgeglichen.
00:26:00: Aber wenn man im Projektmanagement ist, das ist dann so in der absoluten Frühphase.
00:26:05: Also so ein paar, ich würde mal sagen, Anfänger, viele Leute, die man macht bei Robmaps etc.
00:26:09: Man kann eine absolut logische Zeitplanung machen.
00:26:12: Aber da sind wir wieder bei Wahrscheinlichkeiten.
00:26:14: Früher oder später wird jemand mal krank werden und früher oder später wird irgendjemand auch mal im Urlaub sein.
00:26:18: Und irgendwas externes wird früher, später auch mal passieren.
00:26:22: Wir kommen jetzt noch gar nicht so lange aus einer Pandemiezeit.
00:26:24: Aber auch jetzt kriege ich was, was ich, was es gibt, so viele Sachen,
00:26:27: Liefer-Schwierigkeiten, die auch mal Sachen dazwischenfunken können.
00:26:31: Ich glaube, das ist wichtig in der Projektplanung, gewissen Puffer zu haben
00:26:35: und auch immer mal wieder Zeitslots schon vorab zu reservieren.
00:26:37: Wo man sagt, jetzt lass ich das Review passieren und mache eine neu geupdatete Planung.
00:26:42: Denn das alles nach Plan läuft, also keine Ahnung.
00:26:45: Das ist ja auch die Basis von agilen Arbeitsmodellen zu sagen,
00:26:48: dass diese Wasserfallplanung vorab hier genau so wird es gemacht.
00:26:51: Die nächsten fünf Jahre, dass sich das nicht im aktuellen Zeitgeist entspricht.
00:26:56: Ich glaube, es ist wichtig, so die im Plan zu haben.
00:26:59: Man vor allen Dingen noch wichtiger die Richtung zu haben,
00:27:01: dann aber sicherlich auch einen Plan zu haben, wie man da hinkommen möchte.
00:27:05: Aber auch zu wissen, okay, das wird sich ändern.
00:27:08: Wir werden da irgendwie einen Umweg fahren müssen.
00:27:10: Vielleicht finden wir auch eine Abkürzung.
00:27:11: Wer weiß, also das ist halt nicht in Stein gemeißelt.
00:27:15: Und gerade, du hast es gesagt, in den letzten Jahren ist es gefühlt,
00:27:19: noch vielleicht schwammiger oder unklarer geworden,
00:27:23: wie wir genau da hinkommen, wo wir eigentlich hin wollen.
00:27:25: Absolut.
00:27:26: Das macht ja auch das Spannende am Unternehmer da sein aus.
00:27:30: Und das ist der Vorteil von Start-ups, Agil Chancen wahrzunehmen und reinzugehen,
00:27:34: während andere Corporates überhaupt sich erst mal orientieren müssen
00:27:36: und Sachen analysieren, dass man dann relativ schnell in die Themen reinspringen kann.
00:27:41: Und das darf man nicht verlieren als Start-up.
00:27:44: Thema Finanzierung, auch wichtig für Start-ups.
00:27:46: Ihr habt ja schon zwei Finanzierungsrunden erfolgreich hinbekommen.
00:27:50: Du hast da vorhin schon aufgezeigt, bevor jetzt quasi die klassischen Investoren eingestiegen sind.
00:27:56: Haben wir auch andere Wege genutzt, um überhaupt diese Zeit zu überbrücken.
00:28:00: Und natürlich auch die eigenen Lebenshaltungskosten irgendwie zu decken,
00:28:03: weil nur von Luft, Liebe und Start-up, Feeling, könnt ihr alle auch nicht leben.
00:28:09: Insofern, was war eure Strategie und was sind deine Learnings aus den Finanzierungsrunden?
00:28:16: Also ich glaube, gerade in Deutschland haben wir den Vorteil,
00:28:18: dass wir relativ viele Finanzierungsvehikel haben, auf die man zurückgreifen kann.
00:28:21: Wir haben natürlich auch einige Nachteile hier.
00:28:23: Also allein die Tatsache, dass man jedes Mal zur Notar rennen muss,
00:28:26: bei der Kapitalerhöhung etc., die Vertragswerke etc., das ist natürlich auch ein Unstandortnachteil, den wir hier haben.
00:28:31: Nächstes und trotz gibt es Sachen, die man hier wunderbar nutzen kann.
00:28:34: Also ich finde, gerade in der Frühphasenförderung gibt es relativ viele Programme,
00:28:39: also zum Beispiel alle, die einen Hochschulbezug haben oder von nicht allzu vielen Jahren ihr Studium abgeschlossen haben.
00:28:45: Gibt es zum Beispiel die Exist-Stipendium, es gibt gleichzeitig aber auch viele Landesstipendien,
00:28:49: die letztendlich ermöglichen, an der eigenen Idee zu arbeiten, über einen gewissen Zeitraum mit absolutem Fokus.
00:28:55: Also ein Stipendium ist in der Regel, dass man, ich glaube, rund 2500 Euro im Monat kriegt.
00:29:00: Und das Einzige, was man machen muss, ist wirklich, an seine Idee zu arbeiten,
00:29:03: zwischendrin vielleicht mal einen Zwischenstand zu präsentieren.
00:29:05: Also das ist unglaublich mächtig.
00:29:06: Und allein was man in einem Jahr schaffen kann, ist gewaltig.
00:29:11: Und das ist auch wichtig, denn jetzt ein Business-Angel zum Beispiel wird in vielen Fällen noch nicht investieren,
00:29:18: wenn es noch nichtmals irgendwie ein Prototypen oder ein Team oder einen fünftigen Businessplan oder ein Konzept gibt.
00:29:23: Und deshalb sind diese Stipendien und Förderprogramme extrem gut.
00:29:26: Kann ich allen nur empfehlen.
00:29:28: Vor allen Dingen, das ist halt equity-free.
00:29:29: Das heißt, man gibt keine Anteile ab.
00:29:31: Und das ist so eine Zeitpunkt, wo der Firmenwert ja ziemlich niedrig ist.
00:29:34: Das heißt, also in unserem Fall, also bis zum jetzigen Stand haben wir 3 Millionen Euro gerastet.
00:29:40: In der Frühphase wird schon klar, wir brauchen mehrere Millionen als Investitionsbetrag.
00:29:45: Ja, aber die Idee, die Firma hatte zu dem Zeitpunkt ja noch gar nicht den Wert.
00:29:48: Wie soll das klappen, wenn eine Firma vielleicht einen Wert von 2 Millionen hat und man 3 Millionen braucht, dann alles verkaufen.
00:29:52: Also, das haut ja nicht hin.
00:29:54: Deshalb ist es wichtig, Schritt für Schritt alles zu stecken sozusagen.
00:29:58: Angefangen mit solchen Förderprogrammen, supermöglichkeit.
00:30:02: Dann, finde ich, sind Business Angels.
00:30:05: Also, das ist somit das Beste, was an passieren kann, ein richtig guter Business Angel, der oder die Erfahrung aus der Branche hat.
00:30:12: Aber auch wenn es keine Branche Erfahrung ist, dann aber unternehmerische Erfahrungen.
00:30:15: Denn davon kann man unglaublich profitieren.
00:30:17: Und das ist wirklich nur, dass man kriegen kann und eben nicht nur Geld, dass das endlich beides.
00:30:21: Man kann den finanziellen Runway verlängern und hat auf einmal eine Person auf der eigenen Seite, die mit den gleichen Themen vertraut ist.
00:30:30: gewissen Halt geben kann oder auch bei künftigen Verhandlungen mit am Tisch sitzen kann. Das ist
00:30:34: sehr mächtig. Sehr spannendes Vehikel, das wir öfter genutzt haben, sind Wandel-Dalehen. Man
00:30:38: hat ja das Problem als Start-up, wenn die Finanzierungszonei geht, oder sagen wir uns einen
00:30:43: Stipendium zum Beispiel, bis das jetzt mal eine Kapitale-Erhöhung mit Notatermin etc. aufgesetzt
00:30:48: ist, ist das ein langer Weg. Man will das ja auch nicht mit dem ersten Angel machen und dann drei
00:30:52: Monate später mit dem nächsten Investor, den man kennengelernt hat und dann drei Monate
00:30:55: wieder, dann ist man eigentlich nur in der Bürokratie gefangen. Das Schöne an Wandel-Dalehen ist,
00:31:01: dass man letztendlich darüber ein Vehikel hat, dass es ermöglicht, den Investitionsbetrag zu
00:31:05: bekommen, letztendlich auch ein Vertragswert aufzusetzen. Das garantiert, dass dieser
00:31:09: Betrag in Firmanteile gewandelt wird, aber zu einem späteren Zeitpunkt gemeinsam mit anderen
00:31:14: Investoren. Dann natürlich als Vorteil mit einem schönen Rabatt. Das ist der Discount von X%. Man
00:31:21: kann auch eine maximale Firmbewertung noch reinziehen, das ist ein Cup oder eine minimale
00:31:24: Firmbewertung mit einem Floor. Und das ist relativ schnell und stand aufgesetzt. Man spart sich den
00:31:28: Notatermin. Man spart sich auch eine sehr lange Diskussion über die Firmbewertung, denn man kann
00:31:32: letztendlich sagen, wenn du an die, die glaubst, du kriegst 20 Prozent Rabatt auf die Bewertung,
00:31:36: die Investoren später zahlen, sobald wir letztendlich den Betrag der kompletten Runde
00:31:41: zusammen haben. Und der Runway ist ebenfalls verlängert, was dann wieder die Verhandlungsposition
00:31:44: mit anderen Investoren verbessert. Also total spannendes Tool sozusagen auch für Zwischenfinanzierung und
00:31:49: dann am Ende natürlich das ganze Thema Funding Round. Wo letztendlich alles zusammenkommt. Man
00:31:55: dann eine Handvoll von Investoren hat aus verschiedenen Bereichen. Es gibt viele Möglichkeiten. Wir
00:32:00: haben als Fonds zum Beispiel eine Gründerfonds dabei, aber auch das Land Bremen hat sich bei uns
00:32:04: beteiligt, neben natürlich auch strategischen Investoren. Und genau, es gibt auch noch andere
00:32:10: Wege. Family Offices oder andere Unternehmen, die sich beteiligen, läuft aber strukturiert,
00:32:15: letztendlich aufs Gleiche hinaus. Man geht zum Total, definiert natürlich die Regeln der
00:32:19: Finanzierung, was gibt es für Meilensteine, wie soll damit umgegangen werden, im Best Case,
00:32:23: im Worst Case etc. Aber das ist sozusagen der Weg. Sprich, man kann mit Förderungen arbeiten,
00:32:28: man kann mit Wandel darlegen arbeiten, man kann mit Kapitalöhrungen arbeiten. Und wenn man ein
00:32:32: bisschen weiter ist, natürlich auch mit Fremdkapital. Das heißt, dass man zurückzuhaltet.
00:32:35: Ja, dann nehmen wir mal als Tipps quasi mit vorne vielleicht erst mal schauen, was gibt es für
00:32:40: Fördermöglichkeiten, damit man da einfach auch noch gar keine Anteile abgeben muss. Dann das Thema
00:32:44: Wandel darlehnen. Ich kann mich auch erinnern. Das ging so vor, ich weiß nicht, ob das so 2017,
00:32:49: 2018, dass das so ein bisschen da die Runde gemacht hat, auch der Band. Also Business Angel
00:32:54: Netzwerk Deutschland hat damals, glaube ich, so ein Paper rausgegeben, worauf man bei Wandel
00:32:59: darlehnen achten soll, dann hat das so ein bisschen an Fahrt aufgenommen. Zwischendurch war es,
00:33:03: glaube ich, ein bisschen auch wieder ruhiger. Also insofern das Instrument vielleicht mal prüfen.
00:33:07: Und dann später eben die größeren Finanzierungsrunden. Du hast ja auch wohin von Pitches,
00:33:14: gesprochen. Das heißt, das Thema Investoren suchen. Also die kommen ja auch nicht jetzt
00:33:18: oder selten auf dich zu, sondern man muss quasi aktiv rausgehen. Wie oft hast du gepitched,
00:33:25: um dann im Endeffekt auch so eine Runde dann zu schließen? Also man pitcht viel als Start-up und
00:33:30: auch vermischt das. Also man ist auf mir, wenn du pitchst jetzt nicht nur für Investoren, sondern
00:33:33: auch für Potentialekunden etc. oder allgemeine Sichtbarkeit, wie oft ich insgesamt in das
00:33:38: Start-up gepitcht habe. Ich habe es jetzt nicht gezählt.
00:33:41: War es leicht, um so mal ein Verhältnis zu geben. 50, 100 Mal oder so bis jetzt. In verschiedenen
00:33:50: Formen natürlich. Die klassischen Pitches und allen möglichen Formaten. 2 Minuten pitch, 3 Minuten
00:33:54: pitch, 5 Minuten pitch, 10 Minuten pitch, 5 Minuten Keynote auf Deutsch, auf Englisch. Das ist
00:33:59: sehr unterschiedlich. Da muss man natürlich auch vorbereitet sein. Aber das ist ein essenzieller
00:34:04: Bestandteil. Und das Pitchen an sich, das ist eigentlich ziemlich ähnlich wie Hölle der Löwen.
00:34:08: Nur der Unterschied beim Fundraising ist, dass der Deal natürlich nicht dann innerhalb von 10 Minuten
00:34:13: besiegelt ist. Da kommt noch ein relativ langer Weg danach. Erst wenn die ganze Diligence so
00:34:18: geprüft wird, ob das alles Hand und Fuß hat und dann kommt eigentlich noch die eigentliche
00:34:21: Verhandlung. Insofern, das muss man auch frühzeitig anfangen und es auch immer gut laufend,
00:34:27: gute Beziehungen zu interessanten Investoren und Investoren zu haben. Auch wenn die vielleicht
00:34:31: erst in spätere Phasen investieren, eine andere Phasen, in der man noch nicht drin ist, aber
00:34:35: spät auch einkommen kann. Ja, ich glaube, es ist ein wichtiges Learning. Das ist eben nicht so
00:34:41: schnell geht, wie man da auch manchmal denkt. Okay, jetzt gehe ich mal los und dann werde ich die
00:34:45: Finanzierung abgeschlossen haben. Also es ist einfach viel Arbeit. Das ist viel Pitchen. Mich
00:34:50: auch erinnern. Ich war auch für Gründer, also nicht gepitcht, aber ich war auch vielen Pitching-Events
00:34:55: auch zwischen 2, 10, 2, 15. Und man hat dann quer durch die Republik häufig die gleichen Start-ups
00:35:02: gesehen, die dann in Hamburg gepitcht haben, in Berlin gepitcht haben, in München gepitcht
00:35:07: haben. Also es ist einfach viel Awareness schaffen, viele Kontakte haben, um dann im Endeffekt am Ende
00:35:15: zu dem passenden Investor zu kommen. Ja, man trifft sich immer wieder in der Start-up-Szene,
00:35:19: gerade wenn es dann auch noch sprottel-spezifisch ist, das ist eigentlich ganz witzig. Und es
00:35:22: fühlt sich so ein bisschen an, wie so ein Gedicht aufzusagen. Letztendlich den Pitching kann man
00:35:26: in und aus, wenn ich kann drei Nachts gebacken werden, masken wie der Pitch, jo, los geht's. Und dann
00:35:30: natürlich spannend. Also Pitch ist immer interessant, auch dazu zu sehen. Noch interessanter finde ich
00:35:35: eigentlich dann immer die Q&A, die du oft dann auch noch auf der Bühne hast, wo halt dann Fragen
00:35:40: von der Jury oder aus dem Publikum kommen. Und das kann man halt nicht perfekt vorplanen. Und da
00:35:43: zeigt sich wirklich, ob eine Person tief in Thema steckt und die Idee aus verschiedenen Ecken und
00:35:48: Winkeln betrachtet hat. Und auch da ist Learning by Doing. Also man kann ja nicht die Garantie haben,
00:35:53: dass man alles bedacht hat, ob die Bühne steht und perfekt ist. Aber man kann ja auch nicht,
00:35:57: nicht auch solche Events gehen, weil man denkt, man hat noch nicht alles fertig. Also da muss man
00:36:01: irgendwann auch einfach mal den ersten Schritt gehen. Das ist spannend und essenzieller Bestandteil.
00:36:06: Also das kann, glaube ich, keinen Fahnder. Also jedes Team, wo man ist, ist eine Person, die das gut
00:36:11: kann ernst nimmt und vernünftig umselnst. Dann hast du noch das Thema angesprochen. Wenn dann so
00:36:18: langsam sich herauskristallisiert wäre, einsteigen könnte, starten die Verhandlungen. Und es gibt
00:36:24: dann ja auch durchaus viel Vertragswerk. Hast du da etwas, worauf Gründer ganz besonders achten
00:36:32: sollten, damit sie am Ende nicht nach ihrer Finanzierungsrunde das irgendwann bereuen?
00:36:37: Also ich glaube, das Wichtigste ist zu verstehen, was im Vertrag steht. Also das klingt so selbstverständlich.
00:36:44: Aber man hat ja noch ein operatives Geschäft. Man hat gewisse Ziele, die man sich setzt und
00:36:48: fundraisen an sich. So eine Metapher, die ich genutzt. Es fühlt sich an wie so ein Roadtrip bis
00:36:55: zum Mittelmeer. Man hat den Bus geparkt, da sind tolle Leute drin, etc. Und es ist unterwegs.
00:37:00: Wir zwischendrin aber auch noch ein paar Leute einsammeln, was ganz nett ist. Und die Investoren
00:37:05: helfen ja auch noch mal, die richtige Route zu finden. Aber man muss zwischendrin noch mal tanken.
00:37:08: Und natürlich werden alle ungeduldig an der Tankstelle, wenn man jetzt sozusagen in der
00:37:14: Finanzierungsrunde in der Verhandlung ist. Aber das macht wirklich Sinn, sich damit auseinander
00:37:19: zu setzen. Man braucht dabei auch gute Beratung. Das Beste, was dann passieren kann, ist,
00:37:22: eine Person im Umfeld zu haben, die sozusagen das Wissen mit einem teilt. Aber es gibt natürlich
00:37:28: auch Anwältinnen und Anwälte, die einen da sehr gut unterstützen können und dann auch gute
00:37:33: Rechnungen stellen. Aber auch das hat sich bei uns gelohnt. Und da gibt es viele Terms, weil viele
00:37:37: denken, mit der Firmenbewertung und wie viele Anteile, wie viel Geld ist alles geklärt. Das
00:37:41: ist ja nur eine von vielen Komponenten. Also das geht weiter mit, was ist mit Erlöspräferenzen,
00:37:46: was ist mit persönlichen Garantien, die abgegeben werden, was ist mit dem Westing,
00:37:50: was ich eingangs gesagt habe, Calloption, Putoption. Da muss man sich reinarbeiten. Und die
00:37:55: Herausforderung, wenn man das das erste Mal macht, ist gleichzeitig auch nicht zu wissen,
00:37:59: was Bronx schon üblich ist. Und deshalb ist es total wichtig, dabei gut unterstützt zu werden.
00:38:03: Lass uns ein Thema rausgreifen, das von den Erlöspräferenzen oder nennt sich,
00:38:09: glaube ich, auch häufig Liquiditätspräferenzen gesprochen. Vielleicht kannst du da einen
00:38:13: kleinen Einblick geben. Ah ja, das ist zum Beispiel so ein Beispiel, was total wichtig ist,
00:38:17: weil das je nach Konstellation den Firmenwert ja also einen riesigen Unterschied machen kann.
00:38:23: Erlöspräferenzen ist letztendlich, man kann sich das so vorstellen, ein Investor investiert,
00:38:27: einen Betrag X, sagen wir mal eine Million Euro. Und mit einer Erlöspräferenz wird letztendlich
00:38:33: geregelt, dass wenn jetzt ein Exit kommt, sagen wir mal für 10 Millionen Euro, das wäre übrigens dann
00:38:38: ein schlechter Exit, wenn je nachdem, wie viele Anteile der Investor hat, aber sagen wir mal,
00:38:43: es wären 7% Anteile, dann würde man ja meinen, dass beim 10 Millionen Exit der Investor eine Million
00:38:49: Euro dann kriegt. Wenn man jetzt eine Erlöspräferenz hat, würde man regeln, okay, gut, vorab kriegt
00:38:54: der Investor eine Million Euro, was er investiert hat, zurück und danach wird der Rest purater
00:38:58: verteilt. Das heißt neun Millionen Euro dann nochmal durch alle verteilt und der Investor hätte
00:39:01: dann natürlich das Glück, dass er aus nem komplett neutralen Investment sich nochmal abgesichert hat
00:39:05: und noch mehr kriegt. Das Ganze kann man jetzt natürlich noch mal hebeln, dass man sagen kann,
00:39:08: das kriege ich nicht nur Faktor 1 zurück, es vergeht ja Zeit etc. Ich gehe in Risiko rein durch
00:39:13: mein Investment, ich will Faktor 5. Das heißt die ersten 5 Millionen Origine hat den Investor
00:39:17: und danach das Ganze dann nochmal purater. Das heißt man participiert dann nochmal ebenfalls.
00:39:21: Plötzlich verteilen sich die Exit-Erlöser komplett anders. Und dort gibt es viele Möglichkeiten,
00:39:26: das letztendlich aufzusetzen. Also das eine ist, wann wird letztendlich die Erlöspräferenz
00:39:32: gezogen? Was ist der Faktor? Ist das Ganze dann Participating oder Non-Participating?
00:39:37: Das heißt die Frage ist, was mit dem Rest betragt wird das angerechnet, was schon ausgezahlt
00:39:40: wurde oder nicht? Das ist nur eines von vielen Beispielen, das man einfach verstehen muss,
00:39:44: weil das nochmal elementar ist für die Verhandlung und dann mit Firmwaret X-Uvalon ist alles
00:39:49: geklärt. So leicht ist es dann leider nicht. Ja, ich glaube da lohnt es sich dann tatsächlich,
00:39:54: um mal eine eigene Echsel aufzumachen und mal verschiedene Varianten durchzurechnen. Um dann
00:39:58: wirklich zu sehen, was passiert dann eigentlich? Und ich glaube, das ganz spannende ist, weil
00:40:03: das ist ja auch gerade mit dem Firmwaret. Ich kann natürlich jetzt sagen, ich möchte jetzt hier
00:40:07: einen sehr attraktiven Unternehmenswert durchsetzen. Dafür könnt ihr euch beteiligen. Dann werden
00:40:13: die Investoren aber sich entsprechend attraktive Erlöspräferenzen reinschreiben und zwar für
00:40:18: denen reinschreiben lassen und zwar für den Fall, dass eben diese Bewertung später nicht
00:40:22: realisiert wird. Und dann habe ich halt ein Problem als Founder, weil dann kriege ich relativ
00:40:27: wenig raus. Absolut. Ich habe so das Gefühl, dass manchmal das ganze Firmwarethema so ein bisschen
00:40:33: Ego-Spiel ist, wo Leute denken, je mehr, desto besser. Ähnlich ist es auch, es ist gerade
00:40:38: eine kleinen Trendwende mit den Mitarbeitenden. Je mehr Leute im Team, desto erfolgreicher muss
00:40:42: man sein. Das ändert sich jetzt gerade durch das Aufkommen von KI, Agents etc. Also jetzt ist
00:40:46: gerade eher der Trend, den Schlanketeams aufzubauen. Aber oft habe ich echt das Gefühl, dass das
00:40:50: so psychologisch das Ganze verzehrt, was wie wertig wahrgenommen wird. Und da kann ich alle
00:40:56: eigentlich nur vorwahren. Das macht nicht so viel Sinn. Lass uns mal ein Thema noch anreißen,
00:41:03: was ja gerade auch jetzt im Verhältnis mit Investoren spannend ist, aber auch bei eurem Thema,
00:41:08: es war lange bis im Prinzip die ersten Umsätze jetzt geflossen sind. Und zwar das Thema Gehalt. So,
00:41:14: musst du auch leben. Wie seid ihr an das Thema rangegangen? Zimmer. Ja, gibt natürlich verschiedene
00:41:21: Philosophien. Ich glaube, es gibt nicht den einen richtigen Weg. Ich teile hier gern um eine
00:41:25: Philosophie und der sind wir sehr treu geblieben und wir sind uns da alle einig. Wir haben auch alles
00:41:30: im Team sozusagen als Konsens definiert. Unsere Philosophie war, solange diese Firma extern
00:41:37: abhängig ist oder sozusagen in der absoluten Frühphase ist, ist für uns selbstverständlich,
00:41:41: dass wir uns als Gründern wesentlich weniger auszahlen als den eigenen Mitarbeitenden. Und ja,
00:41:46: wir arbeiten überwiegend natürlich wesentlich mehr und tragen natürlich mehr Verantwortung etc. Aber
00:41:51: unser Kerninvest und unser Kernvorteil sind ja die Anteile und nicht das Geld, was wir nun nicht
00:41:55: aufs Konto kriegen. Wir haben geschaut, was ist das Minimum, was wir zum Leben brauchen. Ich meine,
00:41:59: wir waren alle irgendwie zu dem Zeitpunkt zwischen 30 und 40. Die Jungs waren glaube ich
00:42:02: zu dem Zeitpunkt 26. Da wo man schon nicht mehr bei Mama, Papa etc. und man hat ja auch ein paar
00:42:08: Ausgaben. Aber ich glaube, wir haben angefangen mit einem Monatsgehalt von Brutto 2000 Euro,
00:42:12: haben das dann schrittweise erhöht, je nachdem wie es finanziell aussieht und wie der Ausblick ist.
00:42:17: Die Firma hat sich super entwickelt. Das Ganze wurde professioneller. Wir konnten natürlich durch
00:42:22: das Gap zwischen, das hätten wir eigentlich verdienen können, also wenn wir corporate
00:42:26: geblieben werden, das teilen wir uns aus. Das ist ja ein Zwischenbetrag. Und das Betrag haben wir
00:42:30: letztendlich betrachtet als unser monatliches Invest in die Firma. Aus unserem Brutto, das wir
00:42:35: hätten haben können, viel Steuern weg und dann wieder zurück in die Firma reinfließen lassen,
00:42:38: was wesentlich effizienter letztendlich die finanzielle Burn Rate dadurch zu reduzieren.
00:42:42: Nach und nach haben wir es dann erhöht. Ich kann jetzt sagen aktuell, also gerne teilen. Da sind
00:42:47: wir auch sehr transparent auch mit allen externen Investoren. Wir haben jetzt sind wir in einer
00:42:51: besseren Lage. Aktuell zahlen wir ein Standardgehalt von 4000 Euro aus und haben für die Geschäftsführung,
00:42:58: weil wir dort auch nochmal zum Tag gewisse Garantien übernommen haben, nochmal 20% und Hopp. Das
00:43:03: sind dann 5000 Euro. Davon kann man gut leben, finde ich. Ja, in anderem bereichen würde ich
00:43:08: natürlich aktuell mit meiner Erfahrung wesentlich mehr verdienen. Aber es geht ja jetzt nicht darum,
00:43:12: dass sich jetzt noch 1000 von monatlich irgendwie 2000 Euro in irgendeinen ETF stecken, um eine
00:43:17: Altersvorsorge zu machen. Also die Altersvorsorge ist die Firma und das ist der Wert, den wir hier
00:43:23: kreieren können. Und hier ist es ja so, dass sich das Ganze ja noch potenzieren kann. Also die Firma
00:43:28: kann sich ja ganz anders entwickeln als jetzt ein ETF etc. und da sind wir nach wie vor sehr von
00:43:33: überzeugt. Wir sind damit gut gefahren. Ich habe aber auch einmal von einem Business Angel gehört,
00:43:38: ah, das mit der Philosophie, dass die Founder ersten Schritt zurücktreten müssen und mitarbeiten
00:43:43: erst mehr gezahlt wird. Das ist provinziell. Das ist eigentlich seriös, wenn man sich dann
00:43:48: marktüblich auszahlt. Kann man auch machen. Ich würde sagen, es muss halt so viel sein,
00:43:52: dass man ein Lebensalltag leben kann, der einem nicht signifikant einschränkt. Also es geht ja
00:43:57: auch am Ende um die eigene Performance. Also das Blödste wäre, wenn man einem denn noch einen
00:44:00: Nebenjob bräuchte und dann 20 Stunden Arbeitszeit verliert, wenn man für was anderes arbeitet.
00:44:05: Das wäre echt blöd. Oder wenn man plötzlich so frustriert ist, weil man kann nie Urlaub machen
00:44:10: und kriegt ein Burnout. Da hat man auch niemanden gefallen getan. Aber für uns war es jetzt endlich
00:44:14: so, dass wir einen soliden Lebensstandard. Hier reden wir nicht von irgendwie ein Porsche Cayman
00:44:18: S als Dienstfragen oder sonst was, sondern soliden Lebensstandards leben kann, sich auf die
00:44:23: Firma fokussieren kann. Und alles, was darüber hinausgeht, ist unser monatliches Invest in die
00:44:27: Firma. Und das machen wir halt durch ein geringes Gehalt und nicht durch Auszahlen, Steuern und dann
00:44:31: wieder rein investieren. Für die auf Ebene der Gründer kann ich das super nachvollziehen. Jetzt
00:44:37: aber im Endeffekt mit Mitarbeitern, auch wenn ihr euer Team vergrößern wollt. Da kann ich mir schon
00:44:42: vorstellen, je nach Qualifikation dann natürlich auch, dass da erst mal es schwierig ist, mit dem
00:44:47: Gehalt jemand anzulocken. Ah ja, genau. Aber da reden wir dann von der anderen Kategorie. Also
00:44:52: Mitarbeitern ist natürlich noch mal was anderes. Wir haben sozusagen eine einheitliche Philosophie
00:44:56: da. Aber natürlich, also wenn wir jetzt mit Sales anfangen, da haben wir auch ganz andere Geheilsmodelle,
00:45:02: wo dann Provision etc. eine Rolle spielen. Das kommunistisch alles ist standardisiert zu haben,
00:45:08: ist eine schöne Idee. Wir hatten es, dass ich auch mal diskutiert, es gibt verschiedene Modelle
00:45:13: auch. In der Start-up-Szene gibt es auch verschiedene Philosophien, immer eine sehr interessante
00:45:16: Diskussion. Letztendlich laufst du immer drauf hinaus, was ist fair, was ist fair? Ist es fair,
00:45:22: wenn alle das Gleiche verdienen? Kann man sagen, ja. Dann kommt die andere Person sagt, es ist fair,
00:45:26: dass die Person, die mehr leistet, mehr verdient. Kann man sagen, ja, das ist auch fair. Dann gibt es
00:45:31: andere Personen, die sagen, nee, es ist fair, dass die Person, die jetzt ein Haus kreditiert und drei
00:45:34: Kinder mehr verdient, weil sie ja höhere Lebenskosten hat, kann man auch so argumentieren. Also ich
00:45:39: will das jetzt alles nicht werten. Aber das ist gar nicht einfach das Geheilsthema zu treffen. Ich
00:45:44: persönlich bin fan davon, dass sich das nach der Leistung orientiert. Was ist der, der effektive
00:45:49: Mehrwert? Weil jetzt das Unternehmer, das ist das, was sich am Ende bemerkbar macht und nicht die
00:45:54: Alter-Lebenssituation etc. Ist natürlich sehr konträr zum öffentlichen Dienst oder Großkonzern,
00:45:59: wo die Geheilserhöhung kommt, weil man einfach schon seit zehn Jahren da ist und ist mal 15
00:46:02: Jahren da. Und eigentlich macht man viel weniger, kriegt aber trotzdem viel mehr und kriegt auch
00:46:07: noch eine Beförderung, weil man ja schon so lang da ist. Das finde ich nicht so logisch. Seid ihr dann
00:46:12: auch im Team, also quasi Team mit allen Transparenten über die Gehälter, weil da gab es ja auch eine
00:46:18: Zeit lang so ein bisschen den Trend, wenn jeder weiß was hier jeder verdient und am besten jeder
00:46:23: redet auch noch mit, was der andere verdient darf. Wie setzt ihr das um? Ja, solche Modelle gibt's
00:46:27: auch. Ich glaube, das kann zu endlosen Diskussionen führen und wir merken es jetzt auch, weil wir
00:46:33: jetzt natürlich auch gerade wachsen und mehr Leute reinkommen. Das ganze Gehaltthema ist sehr,
00:46:40: sehr kompliziert. Also es ist nicht so, dass wir uns alle mitreden. Bei uns ist es endlich eine
00:46:44: Verantwortung der Bereichsleiter. Also aktuell sind wir noch in einer relativ frühen Phase. Wir
00:46:49: haben zwei Bereiche, einmal alles rund um Business, einmal alles rund um Produktentwicklung und R&D.
00:46:54: Das liegt letztendlich in dem Verantwortungsbereich. Wir verteilen natürlich Budgets. Das ist wichtig
00:46:59: und schauen natürlich, dass da eine gewisse Transparenz ist. Aber es ist nicht so, dass wir
00:47:02: über jeden Arbeitsvertrag einschreiben. "Hey Leute, jetzt ist hier Person. Max Mustermann ist jetzt da.
00:47:07: Der verdient jetzt so und so viel aus den Gründen, nur dass ihr Bescheid wisst." Nee, ich glaube,
00:47:11: da braucht es auch einen Vertrauen innerhalb der Firma, dass Gehaltsthemen fair geregelt werden.
00:47:16: Wir sind jetzt nicht, manche Firmen sind ja extrem streng mit Verschwiegenheit etc., dass da
00:47:20: keiner darüber reden darf. Und später wird er darüber geredet. "Tut ja sowieso jeder." Ja,
00:47:25: also und dann finde ich, wenn man das verschleiern will, dann macht man eigentlich ein Problem
00:47:30: draus und so. Ja, also wir hatten dann noch keine Probleme. Das hat bisher geplutscht,
00:47:36: aber ich kann mal gut vorstellen, dass das kein einfaches Thema ist und dass da viele auch sich
00:47:41: viele Gedanken machen und da oft auch Night-Debatten aufkommen etc. Dann gehen wir noch zu einem ganz
00:47:47: einfachen Thema Leadership. Du auch jetzt im Prinzip als CEO. Was sind für dich so die Herausforderungen
00:47:55: und vielleicht auch Veränderungen in den letzten Jahren gewesen? Ja, der größte Unterschied ist
00:48:00: dieser Switch von, man fängt in einem kleinen Team an, paar Co-Founder und jeder hat einen Arbeitsbereich
00:48:07: und arbeitet selber darin. Jeder steuert was bei, am Ende des Sprints sieht man die Ergebnisse
00:48:12: und dann planen wir den nächsten Sprint, man weiß ja, wie viel Zeit man hat. Und dann fängst
00:48:16: du die erste Führungsverantwortung an und dann kommt natürlich ein bisschen Koordination dazu,
00:48:21: Leuten zu erzählen, Leute einzuarbeiten, dann vielleicht mal was zu Reviewen. Man plant aber
00:48:25: trotzdem seinen Sprint ganz normal. Man weiß ja, was man früher mal geschafft hat und die Logik ist,
00:48:29: dass dann hinzukriegen ist, noch mal ein bisschen mehr zu arbeiten. Und dann noch mal ein bisschen
00:48:33: mehr und Management wird immer mehr. Und irgendwann ist der Punkt, wo man sich eingestehen muss,
00:48:37: dass Management jetzt mehr und mehr zum Aufgabenbereich wird und dass operative Arbeiten an
00:48:42: einzelnen Themen gar nicht mehr den Großteil der eigenen Zeit ausmacht. Im Gegensatz hat man den
00:48:47: Vorteil, dass man andere Menschen hat, die das in einem ganz anderen Maße machen können,
00:48:50: auch mit einem ganz anderen Fokus, weil es kommen auch immer mehr Themen in der Vielfalt dazu. Aber
00:48:54: das finde ich ist ein großer Switch, was Management angeht, das zu verinnerlichen und dann auch die
00:49:00: ganzen zwischenmenschlichen Themen dazwischen zu betrachten. Wir hatten es ja gerade mit Gehalt
00:49:04: etc. Also es ist ja nicht nur die Sachebene, dass und das muss so und das ist gut und das ist
00:49:08: schlecht, sondern letztendlich auch das richtig zu motivieren. Und gerade bei Startups, das ist
00:49:13: eine Achterbahnfahrt. Es gibt Momente, die unglaublich toll sind, wo man sich wie ein Überflieger fühlt
00:49:18: oder in Situationen, wo man was nicht so gelaufen ist, wie man es sich gewünscht hat. Und da die
00:49:23: Leute mitzunehmen und emotional quasi da auch zu führen, finde ich wichtig. Ein Learning,
00:49:29: das ich auch hatte, ich hatte viele Paradigmen, wo ich dachte, mehr Transparenz ist besser,
00:49:34: mehr Mitbestimmung ist besser etc., wo ich dachte, ich wüsste, alles besser. Aber dann oft auch
00:49:39: gelernt habe, ist nicht unbedingt so. Ich habe zum Beispiel gemerkt, wenn man selbst mal an einem
00:49:44: Problem arbeitet und man hat am gleichen Tag noch keine Lösung gefunden, macht sich vielleicht mal
00:49:49: Sorgen. Man könnte sagen, ja, Transparenz besser und jetzt erzähle ich das ein und ich weiß nicht,
00:49:52: wie es weitergeht. Und dann habe ich auf einmal drei Softwareentwickler, die sich mega Sorgen machen,
00:49:56: weil das Geschäftsmodell hier mit der Marge nicht klappen, sie eigentlich gar keine Ahnung haben,
00:50:00: was es bedeutet. Und sie wissen eigentlich nur, Jan ist unsicher, jetzt bin ich auch unsicher. Das
00:50:04: macht keinen Sinn. Also da auch eine gewisse sozusagen Verantwortung zu haben, was man kommuniziert.
00:50:09: Einmal natürlich wichtige Themen zu teilen, aber auch gewisse Themen erst mal selbstständig zu
00:50:13: lösen, bevor man ganz das Team durcheinander würfelt. Ja, ich glaube, es war auch mal ein Podcast
00:50:19: von Simon Zinnig. Also klar, diese Offenheit durchaus mal zu sagen, auch bei mir hat hier was
00:50:24: nicht geklappt. Ich weiß gerade nicht, was ich da tun soll. Das ist gut. Auf der anderen Seite,
00:50:28: wenn du halt damit täglich durchs Büro rennst, dann ist es wahrscheinlich kein Transparenzthema,
00:50:33: sondern es ist ein Kompetenzproblem. Also an dauernd zu sagen, ich weiß gerade nicht,
00:50:39: wie es läuft, dann ist es ein anderes Thema. Und klar, das verunsichert dann und bringt eigentlich
00:50:45: alle durcheinander. Aber dann liegt das Problem woanders. Insofern, da muss man glaube ich ganz
00:50:50: ehrlich mit sich selbst sein. Und damit will ich nicht sagen, dass es nicht wichtig ist,
00:50:55: wichtige Themen zu teilen. Auf jeden Fall. Die Frage ist, machen wir das tagtäglich oder
00:50:58: stiefe mal der Nacht drüber, denn 90 Prozent der Probleme lösen sich am folgetag. Da hat man
00:51:04: halt auch eine gewisse Verantwortung, den anderen gegenüber, wenn man jetzt in den Sprint zum
00:51:08: Beispiel arbeitet, zu schauen, macht es den ganzen Sprint hier durcheinander zu würfeln. Oder schauen
00:51:13: wir erst mal, wie es aussieht, analysieren das Ganze und packen es in die nächste Sprintplanung
00:51:16: rein und machen da dann einen kleinen Pivot. Also was sind da schon, ja wir reden viel über
00:51:20: Geschwindigkeit, aber was ist dann eine Woche für den Unterschied, wenn wir von einer riesen
00:51:24: strategischen Pivot etc reden? Ich habe in der Einleitung zu unserer Folge ja auch vom Thema
00:51:30: Burnout gesprochen, das ja mit der ganz praktischen Frage verknüpft, gerade wenn man eben auch so
00:51:36: lange an einem Thema arbeitet, auch so viel an einem Thema arbeitet, so wie es ja nun mal gründert,
00:51:41: dann häufig tun. Man verbringt viel Zeit mit den Leuten, mit denen man gegründet hat,
00:51:47: weniger Zeit mit Freunden, vielleicht sind die Gründe auch Freunde, dann ist das ein bisschen,
00:51:51: aber es sind halt trotzdem auch häufig berufliche Themen, die da eben dann umtreiben. Also diese
00:51:56: Frage, wie kriegt man eine Balance inzwischen, okay das ist hier viel Arbeit, aber gleichzeitig kann
00:52:02: ich halt nicht einen Marathon im Sprint laufen. Wie ist da so dein Rezept? Ja, ich glaube die Gefahr
00:52:09: ist eben, dass es ist ja nie genug. Also es ist ja nicht eine Person da, die sagt, hey das hast
00:52:15: aber toll gemacht und jetzt mach mal Feierabend. Und man will sich ja selber auch in Zukunft nie
00:52:19: vorwerfen müssen, dass es gefloppt ist, weil man nicht alles gegeben hat. Und das ist natürlich
00:52:24: ein Risiko, deshalb dann immer mehr zu arbeiten und Nachtschichten etc. Und ich glaube, das ist
00:52:32: wichtig, damit vernünftig umzugehen, was gerade gesagt ist ein Marathon kein Sprint, natürlich
00:52:36: kann man mal durchpushen, aber irgendwann braucht man Regeneration und eine Nacht durchgearbeitet
00:52:41: bis für morgens für zu erhöhten Schlafbedürfnisse am Vorgetag und zu Fehlern, die man macht und
00:52:45: netto hat man dann nicht unbedingt Sachen schneller gemacht. Vor einer engen Deadline natürlich
00:52:49: gibt es auch Situationen, da führt kein Weg dran vorbei, aber das ist extrem wichtig. Und
00:52:52: ansonsten finde ich, der Körper ist in vielen Bereichen ja echt wie eine Maschine, die mit gewissen
00:52:58: Parametern oder besser oder schlechter läuft. Also gesunder Schlaf ist wichtig, da kann man nur
00:53:08: begrenzt dran streichen, gesunde Ernährung wird sich auch rechen, das zu vernachlässigen fast
00:53:13: schuld und nichts mehr kochen oder sonst was, weil man gerade irgendwie am hasseln ist und dann
00:53:18: krank werden übrigens auch nix. Dann soziale Kontakte und mentale Balance ist auch total
00:53:23: wichtig und Sport und Bewegung genauso. Man kann natürlich schnell als Start-up in so einen Tunnel
00:53:29: kommen, dass man dann plötzlich, jetzt ist es schon so spät etc. Was mir da persönlich geholfen hat
00:53:34: ist zu checken. Also ich habe so eine Smartwatch, die tracked meinen Schlaf, das ist mein Schwachpunkt,
00:53:40: dass ich mal zur richtigen Uhrzeit ins Bett gehen muss. Man muss wissen, was sind die Themen,
00:53:44: auf die man besonders ein Auge drauf haben muss. Ernährung und Sport waren mir immer okay,
00:53:48: habe ich natürliches Bedürfnis nach, aber auch soziale Kontakte, da einfach dann noch gewisse
00:53:53: Zeiten zu blocken, zu reservieren, dass man da auch mal gemeinsam was macht oder vielleicht auch mal
00:53:57: dann zu etablieren, dass man beim Anfang vielleicht voll motiviert, sieben Tage die Woche arbeitet,
00:54:01: irgendwann zu sagen, hey, ich mache jetzt mal einen richtigen Sonntag und vielleicht auch mal ein
00:54:04: richtiges Wochenende, um dann das endlich Zeit mit Freunden oder Bekannten zu verbringen. Oder
00:54:09: ich mache mal Urlaub und nehme mal nicht den Laptop mit. Habe ich es auch noch nicht geschafft,
00:54:13: aber gewisse Boundaries zu klären. Aber ich habe es geschafft in der Urlaub dem Laptop
00:54:18: nur noch eine Woche nicht zu öffnen. Das war der erste kleine Erfolg und das Unternehmen lief
00:54:21: trotzdem. Und da hat man eine Verantwortung gegenüber sich selbst, eben langfristig auch,
00:54:27: weil Pausen auch die Performance tatsächlich erhöht, also zweifelsohne. Natürlich auch eine
00:54:31: Verantwortung geben wir den anderen, denn wenn man mega überarbeitet ist, also typische Symptome ist,
00:54:36: dass die Leute pumpig werden, mit Leuten dann wirklich nicht mehr gut umgehen und das nur,
00:54:40: weil jemand auf seine eigene Gesundheit nicht 8 gegeben hat, das ist ja auch nicht wirklich
00:54:43: verantwortungsvoll. Auch wenn man dann vielleicht dann im Fördantrag zwei Seiten mehr geschrieben
00:54:48: hat oder dann keine Ahnung, fünf mehr Sales-Calls gemacht hat, also man muss das richtige Maß
00:54:53: finden. Ja, spannend. Allerdings häufig, oder es ist ja schwierig, das selbst zu reflektieren,
00:55:00: insofern auch da, glaube ich, wichtig, dass man vom Umfeld auch Signale zurückbekommt. Da sind
00:55:05: natürlich Mitgründer, also vom Mitarbeitern wird es wahrscheinlich ein bisschen schwierig sein,
00:55:09: aber Mitgründer oder eben aus der eigenen Familie oder eben von Freunden. Absolut. Oder so
00:55:15: Co-Working Spaces. Also wir tagen so Office mit drei, vier anderen Start-ups. Ich hatte das,
00:55:20: glaube ich, von ein paar Tagen, wie wir pushen uns gegenseitig. Ob wir ins Büro kommen, das ist
00:55:26: ein Kumpel Deike, heißt er, ich komme rein, er ist da und ich das erst mal sage, es ist Deike,
00:55:30: das wird dein Tag! Und schon hat er nöchelt auf den Lippen und pusht. Und einen anderen Tag
00:55:34: kam er vorbei, ich war schon ein bisschen spät, wir waren ja bei den Letzten im Büro und der Herr
00:55:38: Jan, die Sonne scheint, du brauchst jetzt ein B mit mir, lass uns zum See gehen. Und das war einfach
00:55:42: schön, weil man dann letztendlich aufeinander Acht gibt. Und das ist toll, auch so ein Umfeld von
00:55:47: anderen Gründern zu haben, weil die das Problem genauso kennen und man sich da gegenseitig sehr
00:55:51: gut unterstützt und kann. Es gibt auch viele Foundersportrunden von Paddle Tennis über Jogging
00:55:55: Clubs etc. Kann ich auch allen nur empfehlen, das gibt auch halt. Sehr gut, vielleicht noch ein
00:56:01: Thema zum Empfehlen. Wir haben es am Anfang ja schon angesprochen, das Netzwerk Bremen Start-ups.
00:56:05: Ist ja auch oftmals so ein Thema Mensch, soll ich jetzt noch Zeit aufwenden, also ich habe viel
00:56:11: zu tun, soll ich dann noch Zeit aufwenden, mich bei so einem Netzwerk zu engagieren. Also zu den
00:56:16: Events zu gehen, zu reden, vielleicht dann noch abends. Wie ist es aus deiner Sicht? Also ich war
00:56:23: extrem viel über die letzten Jahre im Netzwerk und gerade jetzt auch in der Bremen Start-ups
00:56:27: sind aktiv und es hat extrem viel gebracht. Ich kann aber verstehen, warum manche Menschen da
00:56:31: zurückhaltend sind, was Netzwerken angeht. Das ist so der Gedanke. Ich gehe jetzt auf ein Event. Ich
00:56:36: habe ja keine Garantie, dass ich das, was ich jetzt gerade brauche, definitiv auch kriege. Und
00:56:40: weil ich jetzt die und die Aufgaben habe und definitiv weiß, wenn ich jetzt hier das Pitch Deck
00:56:44: fertig mache und heute noch raus schicke, dann habe ich mein Ziel erreicht. Das ist natürlich dann
00:56:49: auch da die Versuchung wieder groß zu sagen, ja okay, dann spare ich an der Ecke. Aber das Prinzip
00:56:54: von Networking, genauso auch von Pitches, ist ja auch Chancen für Eventualitäten zu schaffen,
00:56:59: für zufällige Begegnungen. Aber es kann ja nur eine zufällige Begegnung geben, wenn man an einem
00:57:04: Ort ist, wo Begegnung stattfindet. Und dafür finde ich halt das ganze Thema Networking und
00:57:09: Start-up Events total wichtig. Muss natürlich am Rahmen sein, also wenn man jetzt durch die
00:57:13: ganze Republik nur noch tut und sonst gar nichts mehr macht, das macht keinen Sinn. Ich kenne auch
00:57:17: die anderen Fälle, wo Start-ups im Loop von Preisengewinne gefangen waren und am Ende irgendwie
00:57:23: 12 Preise hatten und nach wie vor ihren Co-Foundern nicht gefunden haben oder nicht am Produkt
00:57:27: gewählt haben, sondern weil sie immer noch mehr auf sich Wettbewerbe beworben haben. Man kann
00:57:31: es auch überziehen. Aber ein gesundes Maß an Networking, also das macht natürlich absolut Sinn.
00:57:35: Und auch hier, es gibt jede Woche Events, ich gehe inzwischen auch nicht mehr jede Woche hin,
00:57:38: aber schon zweimal ein Monat auf dem Start-up-Stammtisch, auf dem Event, schon. Und das macht auch
00:57:45: Spaß, mal zu schauen, was andere machen. Ich glaube, das hat es im Vorgespräch auch berichtet,
00:57:50: ihr habt doch ein Investor über das Netzwerk gewonnen. Ja, mit mehreren tatsächlich. Genau,
00:57:55: ein Business Angel und tatsächlich einen großen strategischen Investor, beides über das
00:58:01: Netzwerk. Und das ist auch, oft wird so bei Intros so was gedacht, dass dann eine Person ein
00:58:08: Intro das gemacht wird. Ja, das auch. Aber ich glaube, was es bei uns eher gebracht hat,
00:58:12: ist, dass von mehreren Personen gegenüber interessanten Investoren wieder immer wieder
00:58:17: genannt wurden. Also eine gewisse Reputation, die man aufbaut. Und das kann man natürlich auch
00:58:21: nur schaffen, wenn man sichtbar ist. Ansonsten weiß ja niemand, dass es das eigene Projekt,
00:58:25: die eigene Idee überhaupt gibt. Sofern totaler Mehrwert. Auch da ein Team, man kann es auch
00:58:30: verteilen. Also ich rede hier von Netzwerken ist wichtig, aber wir sind nicht mit allen
00:58:35: aus solchen Netzwerkevents. Also wir haben ein, zwei Personen, die sind kommunikativ. Also
00:58:39: in meinem Fall, ich bin viel auf Bühnen und rede da, das ist gut. Aber wir schleppen nicht das
00:58:43: ganze Team dahin. Und es rechnen nicht Leute, denen das überhaupt nicht liegt, die das gar nicht
00:58:46: mögen. Nee, aber mit ein, zwei Leuten kann man schon unglaubliches Netzwerk aufbauen.
00:58:50: Jan, vielen Dank für all deine Einblick und auch deine Transparenz. Zum Abschluss jetzt
00:58:57: nochmal so dein Impuls, dein Rat, dein Tipp an angehende Gründer und Gründerin.
00:59:03: Mein größter Rat ist, dass ihr den Mehrwert eures eigenen Handels in den Vordergrund stellt.
00:59:09: Also man kann ja auch viel von der Technologie kommen, etc. Aber was ist euer Impact und
00:59:13: warum macht ihr das? Das ist auch so schön, wie wir gestartet haben. Start with the why. Was ist
00:59:18: der Grund, der euch antreibt? Denn so eine Start-up-Reise ist lang und es ist hart. Ihr braucht
00:59:22: eine ganz hohe intrinsische Motivation, um diese Reise letztendlich zu durchstehen. Und das würde
00:59:26: euch noch viel mehr Freude bereiten, wenn ihr wisst, wie viel ihr das Ganze macht. Auch
00:59:29: Erfolge fühlen sich dann noch wesentlich wertiger an. Und ich glaube, der Tipp,
00:59:32: den ich euch gerne mitgeben möchte. Ja, und ich glaube, es hilft auch beim Durchhalten, wenn es
00:59:37: mal nicht so gut läuft. Wenn es nicht der mögliche Exit ist, der mich motiviert oder irgendwie ich
00:59:42: möchte mal ein Team mit 20 Leuten haben, sondern wenn mich motiviert, warum ich etwas mache. Und
00:59:50: wenn es da, wenn ich wirklich ein Problem löse, wenn ich Leuten helfen kann, dann treibt mich das
00:59:55: auch durch die schwierigen Zeiten. Absolut. Deutlich besser. Jan, vielen Dank für deine Einblicke,
01:00:00: viel Erfolg euch weiterhin und natürlich gute Ergebnisse bei euren Patienten, bei euren Kunden,
01:00:06: dass ihr da den Impact liefern könnt, den ihr schon unter Beweis gestellt habt und jetzt aber
01:00:12: ausräumen könnt. Ja, vielen Dank. Danke auch an euch fürs Zuhören. Ich hoffe, wir konnten euch
01:00:17: auch eine ganze Reihe an Impulse mitgeben, an Dingen, die ihr jetzt bei eurem Vorhaben vielleicht
01:00:21: ein bisschen anders macht, worauf ihr achtet. Wenn ihr Fragen habt zum Podcast oder Feedback
01:00:26: geben wollt, schreibt uns an podcast@4-gründer.de. Wenn euch die Folge gefallen hat, lasst uns gerne
01:00:31: eine Bewertung da und dann würde ich einfach sagen, bis zum nächsten Mal. Tschüss. Das war
01:00:36: "Besser gründen" der Podcast von FürGründer.de. Weitere Folgen mit spannenden Gästen findest du auf
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