#182 Finanzierung durch Crowdfunding: PaperSync's Learnings

Shownotes

In dieser Folge sprechen die Gründer von PaperSync über ihre Entscheidung, eine Crowdfunding-Kampagne zu starten, um eine kleinere Investitionssumme zu sammeln und ihre Vision einer breiteren Öffentlichkeit zu präsentieren. Obwohl das Ziel nicht erreicht wurde, teilen sie offen die Erfahrungen und Erkenntnisse, die sie aus dieser Kampagne gewonnen haben.

Du erfährst:

  • Was Crowdfunding ist und wie es funktioniert
  • Chancen und Risiken, die mit Crowdfunding verbunden sind
  • Die wichtigsten Learnings von PaperSync aus ihrer gescheiterten Kampagne

Wie Crowdfunding funktioniert, deutschsprachige Plattformen und Tipps für kreative Ideen haben wir auf unserer Portalseite für dich zusammengestellt.

Über PaperSync:

PaperSync wurde von Tobias Buchta, Andreas Hanrath und Steffen Tomasik gegründet. Ihre Mission ist es, Menschen dabei zu unterstützen, ihre Zeit effektiver zu nutzen und ihre Prioritäten klar zu setzen. Dies soll durch ein smartes E-Paper-Display gelingen, das verschiedene Produktivitäts-Apps verknüpft und Daten individuell visualisiert.

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Transkript anzeigen

00:00:00: Das ist ein Tipp, den ich allen noch mal als Herz legen würde,

00:00:02: die eine Crowdfunding-Kampagne planen.

00:00:04: Dass man da eigentlich schon komplett die Leute,

00:00:07: die Kunden im Funnel zu haben, bevor die Kampagne überhaupt startet.

00:00:10: Wenn ich dann aber zu dem Zeitpunkt merke,

00:00:12: okay, ich bin noch nicht ready, ich hab noch nicht genug Leute,

00:00:15: die das Produkt wirklich wollen, dass ich dann wirklich auch den Schritt gehe

00:00:18: und sage, ich warte vielleicht noch ein bisschen.

00:00:21: "Wesser Gründen", der Podcast von FürGründer.de.

00:00:24: Thema in dieser Folge.

00:00:26: Die eigene Idee anschieben mit Crowdfunding?

00:00:29: Die besten Learnings mit dem Team von "PaperSync".

00:00:31: Und hier ist euer Host und für Gründer-Redakteurin Elena Todewa.

00:00:36: Herzlich willkommen zu einer neuen Folge von "Besser Gründen".

00:00:40: Macht ihr euch gerade Gedanken

00:00:41: zu unterschiedlichen Finanzierungsmöglichkeiten

00:00:43: für eure Unternehmungen

00:00:45: und wisst noch nicht genau, welche Option die passende für euch wäre?

00:00:48: Dann ist möglicherweise Crowdfunding etwas für euch.

00:00:51: Vielleicht spielt ihr auch schon mit dem Gedanken,

00:00:53: eine Crowdfunding-Kampagne durchzuziehen.

00:00:55: Wollt aber zuerst von den Erfahrungen andere lernen,

00:00:57: um Fehler zu vermeiden.

00:00:59: In beiden Fällen seid ihr hier goldrichtig.

00:01:01: Denn in dieser Folge spreche ich mit dem Team von "PaperSync",

00:01:04: das sich für Crowdfunding als Finanzierungsweg entschieden hat.

00:01:07: Das Start-up hat ein smartes ePaper-Displaym-Angebot,

00:01:10: das die Daten von Produktivitäts-Apps in Echtzeit synchronisiert

00:01:14: und direkt und ohne Ablenkung auf den Schreibtisch bringt.

00:01:17: Die Gründer von "PaperSync" erklären uns heute,

00:01:19: was Crowdfunding genau ist,

00:01:21: warum sie sich für diesen Finanzierungsweg entschieden haben

00:01:24: und welche Chancen und Risiken es mit sich bringt.

00:01:27: Anschließend beleuchten sie, wie eine Crowdfunding-Kampagne abläuft,

00:01:30: welche Herausforderungen damit verbunden sind

00:01:32: und welche Fehler sie rückblickend gerne vermieden hätten,

00:01:35: damit ihr eure eigenen Crowdfunding-Aktivitäten

00:01:37: erfolgreicher an den Start bringen könnt.

00:01:39: Aber bevor wir starten, herzlich willkommen im Podcast

00:01:42: Tobias, Andreas und Stefan.

00:01:43: Hallo, danke für die Einnahmen. Hallo.

00:01:46: Fangen wir an. Was genau macht "PaperSync"

00:01:48: und wie war eure Gründungsgeschichte?

00:01:50: Was hat euch zur Gründung bewegt?

00:01:52: Du hast eben schon gesagt,

00:01:53: also "PaperSync" ist ein smartes ePaper-Display,

00:01:56: das die wichtigsten Daten aus Kalendern und Fidulisten

00:01:59: direkt am Schreibtisch visualisiert.

00:02:01: Man kann sich das vorstellen wie so ein Widget,

00:02:04: das man vielleicht auch vom Handybildchen kennt,

00:02:07: das praktisch die Prioritäten direkt ins Sichtfeld bringt,

00:02:10: mit dem Unterschied, dass "PaperSync" ein physisches Gerät ist,

00:02:13: was ich mir direkt an Schreibtisch stellen kann.

00:02:15: Der Gedanke ist also, dass ich dann meine Daten,

00:02:17: die ich im Blick behalten möchte, einfach spiegeln kann.

00:02:20: Also ich verknüpfe einmalig meine Dienste,

00:02:22: wie zum Beispiel Outlook oder auch Google Calendar,

00:02:24: die ich ohnehin schon verwende.

00:02:26: Und wenn dann irgendetwas Neues reinkommt,

00:02:27: wie zum Beispiel "Neuer Termin" oder auch "Ner Deadline",

00:02:30: die näher rückt, dann habe ich direkt auf einen Blick alles da,

00:02:32: was ich darüber wissen muss.

00:02:34: Und wie genau war eure Gründungsgeschichte?

00:02:35: Also was hat euch zur Gründung bewegt?

00:02:37: Genau, es war eigentlich damit angefangen,

00:02:39: dass wir selber bei uns gemerkt haben,

00:02:41: okay, wir haben so coole Software, so coole Apps

00:02:43: eigentlich für die Strukturierung von unserem Alltag.

00:02:46: Und trotzdem hängen wir weiterhin an Papier und an Whiteboards.

00:02:49: Ich habe da mit Andreas am Anfang drüber gesprochen

00:02:52: und er hat auch direkt sich daran wiedererkennen können,

00:02:55: hat gesagt, ja, es geht mir ganz genauso,

00:02:56: dass ich vielleicht auch meine wichtigsten Prioritäten

00:02:59: nochmal auf den Postage schreibe

00:03:01: und an meinen Schreibtischklebe oder irgendwie an einem Whiteboard

00:03:03: meine Robemap visualisiere.

00:03:06: Obwohl ich doch eigentlich so, ja, leistungsstarkes Software habe,

00:03:09: die das für mich machen könnte.

00:03:11: Und da haben wir gedacht, okay, wie kann das sein,

00:03:12: dass wir auf der einen Seite diese digitale Ebene haben

00:03:16: und auf der anderen Seite trotzdem weiter von Papier abhängig sind.

00:03:19: Und ob es da nicht vielleicht eine Lösung geben könnte,

00:03:22: die beides in einem verknüpft,

00:03:24: also die auf der einen Seite diesen visuellen Reminder von Papier hat,

00:03:28: dass man immer alles auf einen Blick sichtbar hat

00:03:30: und auf der anderen Seite trotzdem die smarte Strukturierung

00:03:33: und die intelligente Aktualisierung auch von den digitalen Diensten.

00:03:37: Und als wir dann drüber gesprochen haben, haben wir gesagt,

00:03:39: okay, wenn es noch keine Lösungen gibt,

00:03:41: dann müssen wir irgendwie selber was bauen

00:03:44: und so ist dann die Idee von Papier-Sync geboren.

00:03:47: Wir haben dann auch ziemlich schnell gemerkt,

00:03:48: dass wir weiterhin noch Expertise brauchen im Team,

00:03:51: dass wir uns brauchen, der sich auch mit der IT-Seite

00:03:54: von dem Ganzen auskennt.

00:03:55: Und da hat Andreas damit Steffen gesprochen,

00:03:57: den auch aus der Unikante, hat ebenfalls erst mal das Problem geschildert

00:04:01: und Steffen war auch direkt begeistert, hat gesagt, klar,

00:04:03: die Lösung fehlt mir persönlich auch noch.

00:04:05: Und so sind wir drei dann ziemlich schnell als Team zusammengekommen

00:04:09: und haben dann auch sehr frisch angefangen,

00:04:11: die Lösung ins MVP auszubauen.

00:04:13: Mhm, und wie war eure Entwicklung?

00:04:15: Könnte Sie ein bisschen schildern?

00:04:16: Ja, also wir haben am Anfang wirklich jede Möglichkeit wahrgenommen,

00:04:20: jedes Angebot, was irgendwie in Reichweite war,

00:04:22: von Coachings bis zu Messen und Erwetbewerben.

00:04:25: Unter anderem haben wir dabei auch ein paar Daboren in der Garage 33,

00:04:28: haben da Coaching bekommen, was uns am Anfang begleitet hat

00:04:32: und auch weiterhin begleitet.

00:04:33: Wir waren im CET in Dortmund, was dann vor allem

00:04:36: über Andreas und Steffen zustande kam,

00:04:38: haben dann dadurch auch den Start-to-Grow Business Planet Bewerb kennengelernt,

00:04:41: bei dem wir zusätzlich auch noch eine Coaching-Möglichkeit bekommen haben,

00:04:45: Bereich Marketing.

00:04:46: Und ja, je mehr Feedback und Import wieder bekommen haben,

00:04:49: desto tiefer sind wir in die Idee reingekommen,

00:04:51: desto mehr haben wir gemerkt, dass wir das auch wirklich umsetzen wollen.

00:04:54: Und dann haben wir ziemlich schnell auch entschieden,

00:04:57: wir müssen jetzt irgendwie ein fertiges Produkt bauen,

00:04:59: wir müssen an den Markt gehen, wir wollen reales Kundenfeedback sammeln,

00:05:03: wir machen das und so kam dann auch die Idee von der Crowdfunding-Kampagne.

00:05:06: Start-to-Grow ist der Business Planet Bewerb, richtig?

00:05:09: Genau, ja, da haben wir einen ganzen Business Plan geschrieben,

00:05:12: was auch für uns nochmal eine spannende Erfahrung war.

00:05:15: Das haben wir vorher auch noch nicht gemacht,

00:05:17: um die Geschäftsidee nochmal explizit einfach runterzuschreiben

00:05:20: und dann eben im Zuge von Webseite auch an verschiedenen Workshops teil,

00:05:24: in einem Coaching-Angebote bekommen und viel gepitscht natürlich auch.

00:05:27: Das war auch total wichtig für die Entwicklung, glaube ich, aber.

00:05:30: Sehr cool, vielen Dank für den Einblick.

00:05:32: Ich habe im Intro schon erwähnt,

00:05:33: dass ihr euch für Crowdfunding als Finanzierungsweg entschieden habt.

00:05:36: Fangen wir bei den Basics an.

00:05:38: Was genau ist Crowdfunding und wie funktioniert es?

00:05:40: Ja, das kann ich ja vielleicht übernehmen und zwar ist Crowdfunding

00:05:44: generell die Finanzierung einer Firma oder ein Unternehmen durch die Crowd,

00:05:49: also dann eben durch viele einzelne Personen.

00:05:52: Und das erfolgt auf der Basis von,

00:05:56: ja, das wird in dem Kontext, wird das Spenden genannt.

00:05:59: Und die komplette Kampagne, also das ist nicht,

00:06:02: dass man so wie man das von klassischen Aktieninvesting kennt,

00:06:06: dass man dadurch quasi Renditen am Unternehmen bekommt,

00:06:09: sondern man spendet quasi an das Projekt, was man vorstellt

00:06:13: und bekommt dadurch um Gegenzug, Belohnungen dafür,

00:06:16: dass man das Projekt einmal unterstützt.

00:06:19: Und das Ganze ist immer auf einen bestimmten Zeitraum angelegt,

00:06:23: also meistens sind das dann 30 Tage.

00:06:26: Und man setzt sich dann als Projekt ein bestimmtes Ziel an,

00:06:30: spenden, was man eben einnehmen möchte.

00:06:32: Und da es dann im klassischen Crowdfunding,

00:06:36: also wie das damals angefangen hat,

00:06:38: ist dann so, man bekommt das Geld am Ende auch nur,

00:06:40: wenn dieses Ziel erreicht worden ist.

00:06:43: Also nur dann ist die Kampagne erfolgreich.

00:06:46: Und wenn man das Ziel eben nicht erreichen würde

00:06:48: und nur, weiß ich nicht, 60 Prozent quasi Ziels einnimmt,

00:06:53: dann geht das Geld aber auch an die Spender wieder zurück.

00:06:56: Aktuell gibt es jetzt auch wieder die Möglichkeit,

00:06:58: dass man quasi eine flexible Grenze hat,

00:07:00: also dass man sagt, ich will nicht dieses fixe Ziel von festlegen,

00:07:04: sondern ich gebe mich auch weniger zufrieden,

00:07:06: aber das wird noch eher weniger an Fällen gemacht,

00:07:09: also ganz klassisch, ganz oder gar nicht.

00:07:11: Welche Belohnungen gibt es da, zum Beispiel?

00:07:14: Das kann ganz unterschiedlich ausgestaltet sein.

00:07:17: Das kommt auch immer so ein bisschen darauf an,

00:07:20: was für ein Projekt dort unterstützt wird.

00:07:23: Weil ganz klassisch ist Crowdfunding,

00:07:25: es wird viel von kreativen Benutzt,

00:07:28: also die zum Beispiel in Filmen drehen wollen,

00:07:30: die ein Buch schreiben wollen.

00:07:32: Und da können dann beispielsweise,

00:07:34: dass dein Name im Abspann des Films auftaucht

00:07:37: oder halt irgendwie besonders als Dank,

00:07:39: einfach das, was du dieses Projekt möglich gemacht hast.

00:07:42: Wenn man etwas direkt so ein bisschen verkaufst,

00:07:45: wie wir das bei uns ja durch das für ein Hardware-Produkt haben,

00:07:48: dann ist es auch oft der Fall,

00:07:50: dass eben wirklich konkret dieses Hardware-Produkt

00:07:52: wirklich als Belohnung dort zu ...

00:07:55: Oder dass man das Belohnung dann einmal bekommt, wenn man spendet.

00:07:58: Und welche weiteren Gegenleistungen gibt es?

00:08:01: Also eigentlich sind Belohnungen die einzigen Gegenleistungen,

00:08:04: die man wirklich bekommt.

00:08:06: Man kann sich die Kampagne spenden.

00:08:08: Also das ist nicht so, dass wie in einem klassischen Investing,

00:08:12: dass man irgendwelche Beteiligungen am Unternehmen

00:08:14: oder irgendwelche Renditen erwirtschaftet.

00:08:17: Und das ist dann auch im Gegensatz zu dem Crowdinvesting,

00:08:20: was so in dem Kontext auch noch ein bisschen

00:08:23: einmal als Thema rumschwirt.

00:08:25: Und das ist eben, dass man konkret als Privatperson

00:08:28: ein Darlehen an Unternehmen oder an Startups einmal gibt.

00:08:32: Und man dann nach einer gewissen Zeitraum

00:08:34: eben Renditen auf dieses Darlehen dann anbaut kommen,

00:08:37: wenn das Unternehmen dann auch so performt,

00:08:39: wie man es das wünscht.

00:08:41: Also so ein bisschen wie Aktienleit, kann man vielleicht sagen.

00:08:45: Aber das ist auch vom Spielwirt, geht es beim Crowdinvesting,

00:08:48: geht es eigentlich wirklich um das reine Geld.

00:08:51: Beim Crowdfunding ist es auch noch ein bisschen mehr,

00:08:54: ich will wirklich dieses Projekt unterstützen,

00:08:56: ich find die Idee cool, ich find das Team cool.

00:08:58: Also das ist also ein bisschen mehr über diesen reinen,

00:09:01: monetären Aspekt hinaus.

00:09:03: Und welche konkreten Formen nachteil hat Crowdfunding

00:09:06: gegenüber Crowdinvesting?

00:09:07: Das ist hauptsächlich, dass man keine Anteile

00:09:10: am Unternehmen abgeben muss, wie das dann eben

00:09:12: beim klassischen Investing ist.

00:09:14: Dadurch, dass man eben wirklich nur das Geld als Spenden bekommt,

00:09:18: ist das wirklich dann wie eine reine Einnahme.

00:09:21: Und du behältst immer noch 100 Prozent dann am Unternehmen

00:09:24: und ist auch nicht auf eine Fremdfinanzierung angewiesen.

00:09:29: Und das war auch tatsächlich einer der Gründe,

00:09:32: weshalb wir uns für Crowdfunding entschieden haben.

00:09:36: Dadurch, dass wir generell von uns aus

00:09:39: nicht auf eine Fremdfinanzierung, wie es eben von VCs,

00:09:42: also wirklich professionell Investor und Dir,

00:09:44: aber auch ab, weiß ich nicht, 100.000 Euro erst anfangen

00:09:47: oder Bankkrediten, dass wir davon erst

00:09:49: bei Unabhängigsein wollten, sondern wirklich Bootstrappen wollen.

00:09:53: Bootstrappen heißt in dem Start-up-Kontext generell

00:09:55: ohne Fremdfinanzierung.

00:09:57: Und dadurch war das auf jeden Fall dann ein guter Weg für uns,

00:10:02: dass wir gleichzeitig Geld einsammeln konnten,

00:10:05: weil wir auf jeden Fall Geld brauchen,

00:10:07: um das Gerät jetzt in die nächste Stufe zu entwickeln,

00:10:10: aber eben unabhängigsein wollten.

00:10:11: Mhm.

00:10:13: Und für wen eignet sich Crowdfunding als Finanzierungsform?

00:10:15: Ich hatte zu Beginn ja schon mal gesagt,

00:10:17: dass das vor allem zu Beginn sehr viel von kreativen Projekten genutzt wird.

00:10:23: Es sind aber auch mittlerweile, wie in unserem Fall,

00:10:25: sehr viele Start-ups, die sich dann noch in einer frühen Phase befinden.

00:10:30: Also kann man eigentlich generell sagen,

00:10:32: dass es für Projekte mit vor allem zu Beginn

00:10:35: kleineren Summen nötig ist.

00:10:37: Also dass es jetzt nicht in so eine,

00:10:39: weiß ich nicht, halbe, millionen, millionen Zielgröße geht aus,

00:10:42: was man da einsammeln möchte.

00:10:44: Und das ist meistens eher die Zielgröße,

00:10:45: wo halt wirklich so klassische Investoren wirklich erst mal anfangen.

00:10:49: Dass man eigentlich, wenn man sagt, hey, ich habe eine kleinere Summe,

00:10:52: die möchte ich einsammeln und auch noch so ein bisschen die,

00:10:55: ja, Division einfach ein bisschen mehr verbreiten und teilen möchte,

00:10:59: was ja oft bei Start-ups oder vielleicht auch bei kreativen

00:11:02: dann einfach der Fall ist, wenn man das einfach in die Welt raustragen will

00:11:05: und sagen, ja, hey, ich habe eine coole Idee,

00:11:07: wollte uns dabei nicht unterstützen, wenn ihr das auch teilt.

00:11:10: Mhm. Und habt ihr bereits erwähnt,

00:11:12: warum ihr euch für Crowdfunding entschieden habt?

00:11:14: Könntet ihr noch im Detail ausführen, was euch dazu bewogen hat?

00:11:18: Also warum schien Crowdfunding für euer Projekt der richtige Weg zu sein?

00:11:22: Genau, da hatte ich jetzt ja vorhin schon angesprochen,

00:11:24: dass wir ja Boots trappen wollten.

00:11:26: Und das war auf jeden Fall auch ein großer Grund für uns,

00:11:31: das durchgeführt zu haben.

00:11:33: Das andere war, dass es auch noch in einem sehr großflächigen,

00:11:37: in einer sehr großflächigen Sicht auch eine Art der Validierung für uns war,

00:11:41: dass wir einfach so ein bisschen dadurch auch validieren konnten,

00:11:45: hey, ist das Interesse da?

00:11:47: So wie wir uns das vorstellen, finden wir die Kunden,

00:11:50: so wie wir das wollen, so wie wir das wollen.

00:11:53: Das ist zugegebenermaßen auch eine sehr aufwendige Art der Validierung

00:11:56: und es ist auch nicht so, dass wir das vorher,

00:11:59: also wir haben vorher schon sehr viel validiert in die Richtung,

00:12:02: um einfach das Interesse der Zielgruppe abzuchecken.

00:12:05: Aber das war jetzt einfach noch mal quasi auf einer nächsten,

00:12:08: höheren Stufe, dass man das dann einmal am Ende weiß,

00:12:11: okay, ist das so, wie wir uns das vorstellen, wie wir uns das machen,

00:12:13: ist das ein guter Weg oder müssen wir uns dann nicht irgendwie noch nach links

00:12:16: und nach rechts nochmal anpassen?

00:12:18: Mhm. Und um welches Summe ging es bei euch?

00:12:20: Und welchen Zeitraum habt ihr euch gesetzt

00:12:22: und welche Gegenleistungen habt ihr in eurer Kampagne umgesetzt?

00:12:25: Bei uns haben wir den klassischen Weg der 30 Tage genommen

00:12:30: und haben uns dann für 10.000 Euro als Ziel entschieden.

00:12:36: Dabei dann aber nicht mit dieser, ich habe vorhin kurz angesprochen,

00:12:39: dass es einmal diese Flexibel und einmal diese fixe Grenze gibt.

00:12:42: Wir haben uns dafür eine fixe Grenze entschieden,

00:12:45: also dass wir wirklich gesagt haben, hey, nur wenn wir die 10.000 Euro erreichen,

00:12:49: dann bekommen wir auch alles.

00:12:51: Und die Belohnungen, die wir bei uns eingefügt haben,

00:12:56: sind, dass wir das Hardware-Gerät in verschiedenen Bandels verkauft haben

00:13:01: oder bzw. in verschiedenen Preistufen.

00:13:03: Also man kann die Belohnungen immer so ein bisschen staffeln,

00:13:06: dass man sagt, hier, das Gerät zum Preis von quasi, ich sage mal,

00:13:10: 80 Euro sind es nur 10 Mal verfügbar,

00:13:12: dann das für die in der nächsten höheren Preistufe

00:13:15: ist dann vielleicht 20 Mal verfügbar.

00:13:16: Und das war das, was wir eigentlich hauptsächlich gemacht haben.

00:13:18: Also das ist, wie gesagt, hey, hier, wenn du 80 Euro spendest,

00:13:21: dann bekommst du eben auch dann das Gerät.

00:13:23: Und zusätzlich haben wir dann auch noch für alle,

00:13:27: die uns eben wegen unserer Vision oder unterstützen wollten,

00:13:32: haben wir dann so eine Donationswall aufgesetzt,

00:13:35: dass wenn man ja fünf Euro spendet, so,

00:13:37: dass man dann in der Donationswall dann bei uns in Büro und auf der Webseite,

00:13:41: dass man dort dann erscheint, dass man einfach so auch im Nachhinein sehen kann,

00:13:44: ja, hey, hier, ich habe dieses Projekt unterstützt,

00:13:46: weil ich das cool finde.

00:13:48: Okay, jetzt darf ich wissen, wie Crowdfunding funktioniert

00:13:52: und warum ihr euch das für entschieden habt.

00:13:54: Wollen unsere Zuhörer in der Bestimmt wissen,

00:13:56: welche Chancen und Risiken es sind, beim Crowdfunding zu beachten?

00:13:59: Ja, genau. Also das offensichtlichste Risiko,

00:14:02: was Stefanie auch schon erwähnt hat,

00:14:04: ist, dass man halt das Kampagnenziel auch nicht erreichen kann,

00:14:07: dadurch wirklich leer ausgeht, besonders bei einem Fixed Goal,

00:14:11: wo das von vornherein klar ist,

00:14:13: gehen dann auch natürlich manche Donations eher ein,

00:14:17: weil die sich denken, okay, wenn es klappt cool und wenn nicht,

00:14:21: dann kriege ich ja mein Geld zurück.

00:14:23: Deswegen kann auch noch so einen Push geben.

00:14:25: Aber sonst besteht natürlich das Risiko,

00:14:27: dass man dann einen großen Aufwand hat,

00:14:29: viel Arbeit und Zeit reingesteckt hat und im Endeffekt,

00:14:32: ich sage mal monetär, mit leeren Händen da wieder raus geht,

00:14:36: das ist natürlich nicht, dass man da nichts mitnehmen kann.

00:14:39: Man hat ja viel gelernt, man hat viel Content kreiert,

00:14:42: ja, laut auf die Porke geschlagen,

00:14:44: hoffentlich kennt dann jeder das Produkt,

00:14:46: aber trotzdem ist das natürlich ein hoher Zeitaufwand,

00:14:51: hoher Arbeitsaufwand für dann halt sehr geringe und niedrige Returns,

00:14:55: also ein niedriger Ertrag so gesehen.

00:14:58: Und ansonsten hat man ja auch noch einen extrem großen Vorlauf

00:15:01: was Marketing und Öffentlichkeitsarbeit angeht.

00:15:04: So ein Crowdfunding-Kampagnen lebt ein wenig davon,

00:15:06: dass man so ein bisschen auf Vieralität geht.

00:15:09: Man hofft, dass das Produkt sozusagen oder die Deamsleistung

00:15:13: durch die Decke geht, dass man diesen Push kriegt von der Plattform,

00:15:18: also wenn das auf der Seite gelistet wird

00:15:21: und dann da andere Leads und Sales dazukommen,

00:15:25: dadurch, dass Leute sich einfach auf der Plattform bewegen,

00:15:28: ob es jetzt IndieGoGo ist oder Kickstarter oder sonst so eine Plattform.

00:15:32: Man hofft also genau auf diese Vieralität,

00:15:35: deswegen ist der Start so extrem wichtig,

00:15:37: Crowdfunding-Kampagnen und die Vorbereitung eben so.

00:15:42: Also man muss da wirklich alles in den Startblöcken haben,

00:15:46: bevor man da wirklich startet.

00:15:48: Und muss ein Video zum Produkt oder zur Idee haben

00:15:53: und sollte natürlich auch sehr gut sein und catchy und gut gemacht.

00:15:57: Davon lebt die ganze Kampagne,

00:15:59: ansonsten noch die Kampagnen seitens ein hoher Aufwand.

00:16:03: Die sollte clean aussehen und überzeugen auf jeden Fall,

00:16:07: die das Wertversprechen gut vermitteln.

00:16:10: Und natürlich muss man auch die Community pflegen

00:16:12: während der Kampagne, dass man Updates gibt,

00:16:14: dass man sagt, wie der Zwischenstand ist.

00:16:17: Und generell geht es halt alles um Marketing und Vertrieb in diesem Stadion.

00:16:21: Deswegen ist es halt so wichtig, dass man da richtig gut startet,

00:16:26: um halt diesen Push der Plattform zu bekommen.

00:16:29: Und das Risiko ist natürlich da,

00:16:30: dass wenn man den Zeitpunkt verpasst oder da Pech hat

00:16:34: oder es gibt ja verschiedenste Gründe,

00:16:35: warum das da nicht klappen sollte oder könnte,

00:16:38: dass man da halt viel Zeit und Arbeit reingesteckt hat

00:16:41: und dass man damit lernen, wie der rausgeht.

00:16:43: Also das ist auf jeden Fall das Hauptrisiko, was Crowdfunding angeht.

00:16:47: Hat aber natürlich enorme Chancen, wenn man sich überlegt,

00:16:51: dass man da halt einfach Fremdfinanzierung bekommt,

00:16:53: ohne Anteil abzugeben.

00:16:55: Der ganze Kuchen gehört dir und die Vision ist da draußen.

00:16:58: Wenn es dann klappt, dann ist ja fantastisch.

00:17:01: Das ist ja ein super Marketing-Tool,

00:17:02: wenn man eine erfolgreiche Kampagne gehabt hat

00:17:04: und kann sich somit auch seine Community aufbauen

00:17:07: mit Leuten, die die Idee genauso feiern wie man selber

00:17:11: und die sich einfach da begeistert sind.

00:17:13: Der Punkt zur Ideen- und Produktvalidierung,

00:17:15: den hat Stefanie auch schon angesprochen,

00:17:17: der ist halt super wichtig.

00:17:19: Das ist im Prinzip auch ein Software-Launch von dem Produkt.

00:17:23: Und dadurch kann man nochmal bestätigen,

00:17:25: ob wirklich ein Nied dafür da ist

00:17:26: und ob die Zielgruppe, die man sich überlegt hat

00:17:29: und hoffentlich genug validiert hat,

00:17:31: dass die halt zahlungsbereit ist.

00:17:34: Und ja, das sind auf jeden Fall auch große Chancen.

00:17:36: Der Push der Plattform, man hofft auf so ein virales Produkt,

00:17:40: das ist natürlich eine Riesenchance,

00:17:41: dass man das im Momentum generiert für sein Produkt

00:17:44: oder für die Idee, dass man dadurch halt nochmal

00:17:47: so einen großen Push kriegt.

00:17:49: Und den Sale hat nicht über seinen eigenen Webshop machen muss,

00:17:53: sondern über so eine renommierende Plattform,

00:17:55: wie Kickstarter oder Indie-Gogo, das halt auch ist.

00:17:58: Und dass man da halt nochmal ganz andere Zielgruppen,

00:18:01: aber auch einfach Menge an potenziellen Kunden abgreifen kann.

00:18:05: Dieser Podcast wird präsentiert von der KfW-Bankengruppe.

00:18:09: Ob sie gründen oder in ein bestehendes Unternehmen einsteigen,

00:18:12: Fördermittel der KfW erleichtern ihnen die Existenzgründung

00:18:16: und ihre ersten Jahre der Selbstständigkeit.

00:18:18: Finden sie die passende Förderung

00:18:20: und lassen sie sich von anderen Vollblutunternehmerinnen

00:18:23: und Unternehmern inspirieren.

00:18:24: Unter kfw.de/gründen und kfw.de/nachfolge.

00:18:29: Alle wichtigen Infos dazu

00:18:31: finden sich auch in den Shownotes dieser Folge.

00:18:34: Ihr habt schon einige wichtige Faktoren genannt,

00:18:37: die bei einer Crowdfunding-Kampagne eine Rolle spielen.

00:18:40: Wie läuft denn eigentlich eine Crowdfunding-Kampagne ab?

00:18:43: Von der Idee über die Finanzierung bis hin zur Umsetzung.

00:18:45: Welche Schritte gehören dazu?

00:18:47: Andreas hat eben schon viel zur Kampagne erzählt.

00:18:50: Im Endeffekt gibt es eigentlich drei Phasen,

00:18:52: in denen man so eine Crowdfunding-Kampagne unterteilen kann.

00:18:56: Das ist am Anfang der Pre-Launch,

00:18:58: also alles, was die Vorbereitung der Kampagne betrifft.

00:19:01: Das ist dann auch abhängig davon,

00:19:03: dass es sehr viel mehr oder sehr viel weniger kann.

00:19:05: Die eigentliche Kampagne ist natürlich der Hauptteil,

00:19:08: wo es darum geht, Leute auf die Seite zu bewegen

00:19:11: und zum Kauf zu animieren.

00:19:13: Nachdem die Kampagne abgeschlossen ist,

00:19:15: geht es vor allem ums Fulfillment.

00:19:17: Das Ausliefern von den Produkten oder von den Geschenken,

00:19:22: wie man es der drei Resonant nennt,

00:19:24: die bei der Crowdfunding-Kampagne versprochen wurden.

00:19:26: Wobei natürlich der erste Schritt, der Pre-Launch,

00:19:29: die Vorbereitung, ist, dass Andreas eben auch schon gesagt,

00:19:32: der meiste Arbeit eigentlich bedeutet.

00:19:34: Da fließt der größte Work-Lob rein.

00:19:37: Der Aufwand hängt aber, wie gesagt, extrem davon,

00:19:40: wie viel man vorher schon gemacht hat.

00:19:42: Wenn ich schon ein komplett fertiges Produkt hab,

00:19:45: vielleicht auch schon Käufe oder ja, Fairkäufe generieren konnte,

00:19:48: dann hab ich natürlich viel weniger zu tun,

00:19:51: als wenn ich mit einer reinen Idee in die Crowdfunding-Kampagne starte

00:19:54: und mir erst mal überlegen muss, wie ich den Mein MVP vielleicht

00:19:57: visualisieren kann, wie ich ein Explainer-Video drehe usw.

00:20:01: Und wie sehen die konkreten Schritte aus?

00:20:03: Genau, also im Pre-Launch geht es natürlich erst mal damit los,

00:20:06: dass man irgendwie vor allem Visuals braucht.

00:20:09: Das ist bei Crowdfunding extrem wichtig,

00:20:11: dass man also was optisch Ansprechendes hat,

00:20:13: was die Leute sehen und wo die Leute im besten Fall direkt denken,

00:20:17: das ist das, was die Kuhn aus das will ich haben.

00:20:19: Das ist vielleicht auch nochmal ein Unterschied

00:20:21: zu einem klassischen Produktlaunch,

00:20:23: weil bei Crowdfunding das Ganze einfach noch ein bisschen schneller ist.

00:20:27: Die Leute surfen vielleicht auf der Seite,

00:20:30: okay, das ist ein Startup, das ist innovativ,

00:20:32: aber sieht das spannende aus.

00:20:35: Und da braucht man dann eben wirklich hochwertige Medien.

00:20:38: Es können Bilder sein, es können Produktfotos oder Render sein, da muss man dann ein bisschen

00:20:42: entscheiden, was für die jeweilige Lösung die beste Möglichkeit ist.

00:20:46: Und wie gesagt, kommt es auch viel darauf an, wie weit man schon ist.

00:20:50: Es gibt durchaus auch Leute, die in so eine Crowdfunding-Kampagne starten, mit dem fertigen

00:20:54: Produktvideo, was wir vielleicht vorhin schon gemacht haben und das einfach nur noch hochladen.

00:20:58: Bei uns war das nicht der Fall.

00:20:59: Wir haben nicht von null gestartet, aber mit sehr wenig Medien.

00:21:03: Wir haben dann am Anfang ein Videoscript geschrieben, das Video gedreht, Produktfotos gemacht und

00:21:08: gerendert, um die dann praktisch auf der Kampagne Seite darzustellen.

00:21:12: Das ist eigentlich so der erste Schritt, also wirklich die reine Erstellung von den Medien.

00:21:17: Sobald man die dann hat, kommen viele Crowdfunding-spezifische Fragen.

00:21:21: Da haben Andreas und Stefan eben auch schon darüber gesprochen, also wie hoch leg ich

00:21:24: eigentlich das Fundingsziel, möchte ich ein flexibles oder ein fixes Funding haben und

00:21:29: auch auf welche Plattform gehe ich überhaupt.

00:21:30: Also wir haben uns dafür in die Google entschieden, aber es gibt natürlich auch ganz viele andere

00:21:34: Anbieter, die alle ihre eigenen Vor- und Nachteile haben und für bestimmte Arten von Produkten

00:21:38: besser geeignet sind als andere vielleicht und da fliegt es natürlich auch viel Recherche

00:21:43: in diese Entscheidung einfach hinein, also zu gucken, wie genau gehe ich die Kampagne

00:21:47: an.

00:21:48: Sobald ich die Entscheidungen dann getroffen habe, geht es eigentlich um den wichtigsten

00:21:52: Schritt, nämlich darum, die Leute für die Kampagne heiß zu machen, also die Leute schon

00:21:56: zu begeistern, bevor das Ganze überhaupt startet.

00:21:58: Wir haben da mit einem Bekannten aus der Netzwerk gesprochen, Moses, der hat schon ein eigenes

00:22:04: Startup mit K-Camp über Crowdfunding schon finanziert und der hat das eigentlich ganz

00:22:07: treffend formuliert.

00:22:08: Er hat mich gesagt, dass man schon vor dem Start der Kampagne eigentlich genügend Leute

00:22:12: auf Hold oder im Funnel haben muss, um das Fundingsziel direkt zu erreichen.

00:22:16: Sprich, ja nicht sage ich möchte 10.000 Euro raisen und mein Produkt kostet 100 Euro vielleicht,

00:22:23: dann muss ich eigentlich schon bevor die Kampagne überhaupt losgeht, 100 Leute in der Pipeline

00:22:27: haben, von denen ich weiß, dass die das Produkt wirklich kaufen, sobald es losgeht.

00:22:30: Nur so kann man auf der einen Seite natürlich den Algorithmus von der Crowdfunding Seite

00:22:34: pushen, was wirklich auch ein großer Faktor ist, weil dieser Algorithmus im Endeffekt

00:22:38: der größte Vorteil von diesen Crowdfunding Seiten ist, dass also bei einer erfolgreichen

00:22:42: Kampagne direkt gepusht werde, auf die Startseite komme und im besten Fall sogar eigene Anzeigen

00:22:48: von der Crowdfunding Seite auf mein Produkt geschaltet werden und neben diesem Algorithmus

00:22:52: natürlich auch psychologisch total wichtig.

00:22:54: Bei Leuten dann sehen, die Kampagne ist vielleicht ersten Tag draußen, hat schon die Fundingsziel

00:22:59: erreicht, muss ja irgendwie gut sein.

00:23:01: Und das ist natürlich erstmal irgendwie ein bisschen, ja, hält sich komisch an, aber

00:23:06: spielt auch eine sehr große Rolle, dass man einfach diesen Erfolg schon signalisiert,

00:23:11: bevor man ihn überhaupt hatte, also dass man wirklich die Leute bereit hat, bevor das

00:23:15: Ganze losgeht.

00:23:16: Deswegen geben wir auch dieser große Aufwand, dass man also im Endeffekt kann man das angehen,

00:23:20: das klassische Produktlohn, den man so aus dem Startup-Leben eigentlich kennt oder von

00:23:26: dem man schon mal gehört hat.

00:23:27: Sprich, man geht viel über Netzwerk, man geht auf Messen, wir haben da spezifisch eigentlich

00:23:33: jede Messe wahrgenommen, die irgendwie in Reichweite für uns möglich war.

00:23:37: Unter anderem auch über Start to Grow haben wir da viele Möglichkeiten bekommen, über

00:23:40: die Garage 33 unser Produkt Leuten vorzustellen und wir haben dann wirklich versucht, möglichst

00:23:45: viele Menschen in den Fund zu bekommen, E-Mail-Adressen zu sammeln, Kontakte zu sammeln.

00:23:50: Unter anderem auch über klassische Online-Anzeigen.

00:23:53: Ist natürlich auch immer vom Produkt und vom Fallabhängig.

00:23:56: Für uns war auf jeden Fall das Learning auch, dass dieses Netzwerk nochmal eine größere

00:24:02: Rolle spielt als die klassischen Anzeigen.

00:24:04: Also auch diese natürlich wichtig, auch die muss man wahrscheinlich nicht schalten, aber

00:24:08: sollte man oder das wird häufig gemacht, aber auf der anderen Seite die privaten Kontakte,

00:24:13: die man so auf Veranstaltungen knüpft, sind mindestens genauso wichtig wie die Anzeigen,

00:24:18: die man dann vielleicht auf Google oder auf Meta schalten kann.

00:24:20: Das war jetzt die Vorbereitungszeit.

00:24:22: Und wie sieht es mit dem Start aus und den Bemühungen währenddessen?

00:24:25: Genau, also im besten Fall habe ich vor allem währenddessen ganz, ganz wenig nur noch zu

00:24:29: tun, indem ich eben schon die größte Arbeit vor dem Start mache.

00:24:33: Das bedeutet, ich habe denn ja schon meine Medien, ich habe meine Kampagnen-Seite, die

00:24:36: fertig ist und das Wichtigste, ich habe im besten Fall die Leute im Funnel, die schon auf die

00:24:41: Seite gehen.

00:24:42: Während der Kampagne kann man das Ganze eigentlich betrachten wie im klassischen Launch,

00:24:47: wie man auch so vom normalen Start-up kennt.

00:24:49: Das bedeutet, ich schalte natürlich Anzeigen oder versuche irgendwie auch Messen und

00:24:54: was Netzwerke Reichweite zu generieren.

00:24:56: Besonders das haben wir bei Papersync auch sehr intensiv gemacht, also wir haben da wirklich

00:25:00: jede Messe und jedes Event, was irgendwie thematisch gepasst hat, besucht und mit Leuten gesprochen.

00:25:05: Das hat sich, denke ich, auch ausgezahlt.

00:25:07: Wir konnten später in der Auswertung von der Crowdfunding-Kampagne oben zumindest auslesen,

00:25:11: woher die Käufer kamen.

00:25:12: Da hat sich auch noch mal gezeigt, dass die Online-Anzeigen, die man ja typischerweise

00:25:17: schaltet, also über Meter oder auch über Google, dass die schon eine Rolle spielen.

00:25:22: Aber das Netzwerk, da gar nicht unbedingt das Privatnetzwerk sondern das Netzwerk im

00:25:27: Bereich Gründungen wird, zum Beispiel über die Garage 33 über Start-to-Grow-SCT, dass

00:25:32: das wirklich der treibende Faktor ist.

00:25:34: Weil wenn man da einmal Momentum generieren kann und die Leute im Netzwerk von dem Produkt

00:25:40: hören und das Produkt vielleicht auch ihren Freunden weiter empfehlen, dann ist das, glaube

00:25:44: ich, der größte Faktor.

00:25:45: Und wenn das wirklich klappt, dann ist die Arbeit während der eigentliche Crowdfunding-Kampagne

00:25:49: gar nicht mehr groß.

00:25:50: Denn da geht es vor allem nur noch darum, die Leute abzudaten, darüber zu sprechen, was

00:25:55: gerade gemacht wird, wie ihr im Produkt gearbeitet wird und einfach aktiv in den Ausdruck zu

00:25:59: gehen, die Leute mitzunehmen und zu beschreiben, wie es jetzt weitergeht.

00:26:03: Also wie gesagt, im besten Fall habe ich die Hauptarbeit wirklich schon erledigt, bevor

00:26:08: ich überhaupt starte und kann das Ganze dann automatisch ausruhlen lassen.

00:26:12: Ihr habt euer Kampagnen-Ziel leider nicht erreicht.

00:26:17: In Retrospective, welche Fehler sind euch eure Meinung nach unterlaufen und wie hättet

00:26:21: ihr sie formaten können?

00:26:22: Welche Learnings konntet ihr aus dieser Erfahrung ziehen?

00:26:25: Ja genau, der Stache sitzt doch tief, wir haben das Ziel leider nur knapp zur Hälfte

00:26:30: erreicht und es gibt wahrscheinlich Millionen Gründe, warum das der Fall ist, wenn man das

00:26:35: selbst versucht aufzubereiten und uns die größten Fehler nochmal klar zu machen, dass wir auch

00:26:40: daraus lernen, auch für die Zukunft und gucken, wie wir das in Zukunft auch besser machen

00:26:44: können.

00:26:45: Und ein wesentlicher Punkt war definitiv, dass wir vielleicht nicht ganz all in gegangen

00:26:50: sind im Bezug auf Marketing, dass wir zu wenig finanziell da reingesteckt haben, dass man

00:26:57: halt durch diesen Boots-Drapping-Lifestyle den nächsten Mal versucht hat, das so sparsam

00:27:03: ermöglichen zu machen, aber sich dadurch vielleicht auch Chancen verbaut hat oder halt nicht laut

00:27:10: genug war in den ganzen Communities, dass die Bescheid wissen, dass Leute die Anzeige

00:27:15: zum 5.

00:27:16: Mal sehen und dann doch neugierig werden.

00:27:18: Also was wir natürlich schon gemacht haben, ist das Netzwerk angehauen, Freunde, Bekannte,

00:27:24: Informiert, Start to Grow, alle Kontakte, die wir da gesammelt haben, abgedatet, gefragt,

00:27:30: dass man da mit LinkedIn-Posts weiterhelfen kann auf Produkthand, warum wir unterwegs,

00:27:35: Bakers Website, was wir da auch ne Außenaustellung haben, auch in diesen etwas mehr nischigen

00:27:41: Techie-Seiten und da halt auch mit viel Content versucht haben zu überzeugen.

00:27:47: Also generell haben wir da schon viel gemacht, nur hätten da vielleicht nochmal ein bisschen

00:27:51: mutiger dran gehen sollen und mehr auf den Start setzen.

00:27:55: Ein weiterer großer Punkt war auf jeden Fall die Zielgruppe, die wir nicht klagenug definiert

00:28:01: haben, unserer Meinung nach.

00:28:02: Also wir hatten sie auf jeden Fall validiert und damit verschiedene Experimenten und Factor-Experimenten

00:28:10: und Interviews erst rausgefunden, wer die Zielgruppe ist und wie die Zahlungsbereitschaft

00:28:15: da ist.

00:28:16: Aber das war unserer Meinung nach immer noch zu, Wage, alles.

00:28:20: Also hätte das noch spezifischer herausfinden müssen durch eine ausführlichere Marktanalyse,

00:28:25: dass man einfach genauer diesen Zielmarkt schon kennt und trifft, dass man da weiß, okay,

00:28:31: wenn ich da jetzt x Euro reinstecke, kommt doch Y wieder zurück und dass man da nicht

00:28:36: so ein bisschen blind drauf losrennt und da einfach mal guckt, ob da, wenn ich da jetzt

00:28:42: eine Anzeige schreit, ob das klappt und da ist man da ein bisschen sicherer als ich

00:28:46: sein kann.

00:28:47: Ich hatte letztens noch ein Video gesehen, wie ein Mann auf einer Treppe, ein Kasten mit

00:28:51: Tischteilsbällen, die Treppe runterrollt und unten waren Becher.

00:28:54: Also ganz kleiner Becher, und da stand Sales und Leads drauf.

00:28:59: Und dann war halt die Caption, wenn man halt keine Marketingstrategie hat, wie es dann

00:29:05: enden kann, weil natürlich kein einziger Ball letztendlich in dem Becher gelandet ist.

00:29:10: Also man sollte sich da schon sehr sicher sein, wer die Zielgruppe ist.

00:29:14: Ja, und Grund tatsächlich, weshalb wir dann auch marketingmäßig nicht all in gehen konnten,

00:29:20: sei ich einfach mal wahr, dass wir den Wohlhalt, wir schon im Vornherein gesagt bekommen haben,

00:29:25: hier die Vorbereitung ist auch wirklich sehr viel, man muss sehr, sehr viel machen.

00:29:28: Haben wir dann am Ende den Aufwand dafür und insbesondere für das Video doch ziemlich

00:29:36: unterschätzt.

00:29:37: Also dadurch, dass wir jetzt da auf jeden Fall jetzt erstmal den Fokus drauf gelegt haben,

00:29:41: weil natürlich das Video und die Kampagnenseite an sich sind natürlich einfach essentiell

00:29:45: für so eine Kampagne.

00:29:47: Wir haben alle vorher keine Erfahrungen mit Videoproduktion gehabt und haben das dann

00:29:52: auch komplett selber gemacht.

00:29:54: Also wir haben uns dann das Skript überlegt, wir haben uns die Sachen gefilmt und dann

00:29:57: nachher, klar, Post Production, die Sachen filmen, dann Colorgrating, Musik einfügen,

00:30:02: so das ist alles.

00:30:03: Das war echt viel Arbeit und wir haben uns tatsächlich echt viel gelernt und am Ende

00:30:08: sind wir auch mit dem Video und mit der Kampagnenseite auch echt zufrieden.

00:30:12: Dafür, dass wir da wirklich von Null gestartet sind, haben wir da wirklich was Gutes produzieren

00:30:17: können, aber dadurch, dass das dann vom Aufwand wirklich so wichtig war, sind dann eben auch

00:30:22: teilweise Marketingmaßnahmen, die Andreas jetzt schon so ein bisschen angesprochen hat,

00:30:25: dann einfach ein bisschen mehr über den Tisch gefallen, dass er dann noch mehr einfach Presse

00:30:31: und Blocks anschreiben sollte, die Seite reposten, dass man noch mehr in Foren geht, wo wirklich

00:30:39: die Zielgruppe ist und wirklich auf die Seite aufmerksam macht und natürlich generell

00:30:44: dann einfach bei Instagram und TikTok einfach dann doch noch viel, viel mehr Sachen macht.

00:30:48: Genau, das war tatsächlich dann auch deswegen Grund, weshalb dann das Marketing nicht so

00:30:54: all ingehen konnte, weil einfach die Zeit einfach zu knapp war dann am Ende.

00:30:58: Und das, was Tobi vorhin schon angesprochen hatte, dass man durch Crowdfunding die Möglichkeit

00:31:05: hat, mit der Community zu interagieren.

00:31:07: Das war auch etwas, wo wir einfach diesen Spirit einfach viel zu wenig gelebt haben.

00:31:13: Also es gab bei uns auf der Seite keine Updates, keine Kommentare, dass wir mal gesagt haben,

00:31:19: ja, hey, hier, wir haben jetzt so und so viel erreicht und es gibt jetzt noch weiß ich

00:31:22: nicht die und die neue Belohnungen.

00:31:23: Also da gibt es so ganz, ganz viele verschiedene Möglichkeiten, wie man so im klassischen Sinne

00:31:29: dann die Leute, ich sag mal, ködert und dann eben auch immer die Aufmerksamkeit auch immer

00:31:34: wieder zurück auf die Kampagne lenkt.

00:31:37: Und da haben wir einfach diese Interaktion verpasst und eben auch diese die Möglichkeit

00:31:43: des Feedbacks, dass man eben schon während der Kampagne auch noch mal ein bisschen mehr

00:31:46: das Gefühl dafür bekommt, okay, was fehlt den Leuten vielleicht noch an dem Produkt?

00:31:52: Also das war am Ende, dass es ja für uns wirklich die Hauptarbeit dann, wie Tobi vorhin schon

00:31:57: gesagt, dann zu Beginn der Kampagne beendet war und dass wir das währenddessen einfach

00:32:01: dann nicht mehr so wirklich beachtet haben leider.

00:32:05: Und steht ihr jetzt drübelkant nach zur Plattform und der Summe, die ihr gefordert habt oder

00:32:11: würdet ihr das jetzt auch anders machen?

00:32:12: Also zur Plattform, da gibt es glaube ich recht wenig Unterschiede zwischen den großen Plattformen.

00:32:19: Es gibt halt teilweise Seiten, die sich auf, ja zum Beispiel auf soziale Projekte konzentrieren,

00:32:25: aber das war jetzt bei uns jetzt nicht so der Fall.

00:32:27: Also von daher Plattform ist, weil in unserem Fall IndieGurgo, aber das war ja glaube ich

00:32:31: nicht das Problem in Bezug auf die Summe.

00:32:35: Also wir hatten uns da schon vorher schon so recht gut überlegt, von dem dass wir eben

00:32:39: diese Summe für jetzt erstmal für eine Hartbeer Zertifizierung einfach brauchen, die halt

00:32:43: einfach essentiell ist, um offiziell verkaufen zu dürfen.

00:32:46: Dass das ist erstmal der Hauptgrund war, deshalb war die Summe an sich auch nicht das Problem.

00:32:51: Das was wir im Nachhinein sagen würden, dass wir eventuell nicht mehr dieses fixe Goal oder

00:32:57: dieses fixe Ziel nehmen würden, sondern eben im Nachhinein eine variable Grenze.

00:33:03: Dadurch dass wir uns zwar die 10.000 Euro klar berechnet hatten, aber trotzdem wäre

00:33:06: jetzt auch die knapp 5.000 Euro, die uns jetzt ja quasi die ja in der Kampagne drin waren,

00:33:12: die wir jetzt ja aber am Ende nicht ausgezahlt bekommen hätten.

00:33:14: Die hätten uns jetzt im Nachhinein auch noch ziemlich geholfen.

00:33:18: Nicht so sehr, wie wir uns das natürlich am Anfang gewünscht hätten, aber es wäre

00:33:21: auf jeden Fall besser als nichts gewesen.

00:33:24: Von daher ist da auf jeden Fall der Tipp, dass man sich vorher wirklich genau überlegt.

00:33:29: Kann ich auch mit weniger Leben, kann ich damit auch schon was machen oder bin ich wirklich

00:33:33: auf dieses Ziel angewiesen?

00:33:35: Ja, an dieser Stelle erstmal Hut ab, dass ihr so offen über dieses Thema sprecht.

00:33:40: Ich finde es sehr wichtig, da in der Start-up-Szene oftmals nur über Erfolge gesprochen wird.

00:33:44: Misserfolge auf dem Weg zum Erfolg, aber zum Prozess gehören.

00:33:47: Und ich bin sicher, dass eure Insights dazu beitragen können, dass andere Gründer und

00:33:51: Gründerinnen ihre eigenen Crowdfunding-Aktivitäten erfolgreich an den Start bringen.

00:33:54: Jetzt vielleicht ein kleiner Blick in die Zukunft.

00:33:56: Wie geht es für euch weiter?

00:33:57: Also das Crowdfunding war ja auch eine wichtige Validierung für uns und irgendwas hat ja

00:34:03: nicht gereicht.

00:34:04: Deswegen war unser Schluss, unsere Schlussfolgerung, dass jetzt irgendeine Änderung nötig ist.

00:34:10: Also ob es jetzt am Produkt, am Markt, an der Idee ist, wollten wir jetzt halt rausfinden

00:34:15: und wollten im klassischen Lean-Start-up-Manier, wollten einen Pivot wagen.

00:34:20: Also im Prinzip einfach eine Veränderung der Strategie, wie wir das Papersync vermarkten

00:34:26: wollen, ohne jetzt die Vision zu ändern.

00:34:28: Also im Prinzip das selbe Ziel zu haben, was wir mit Papersync erreichen wollen.

00:34:33: Aber die Strategie, wie wir da hinkommen, muss jetzt eine andere sein.

00:34:36: Da konnten wir jetzt entweder die Produktidee verändern, das Kundensegment, also die Zielgruppe

00:34:42: konnten wir verändern.

00:34:43: Das Geschäftsmodell oder Wertschöpfungskette wäre jetzt auch ein klassischer Pivot.

00:34:48: Das war jetzt bei uns bei uns nicht so.

00:34:50: Unbedingt notwendig oder sinnvoll.

00:34:53: Deswegen haben wir uns halt auf die C-Gruppen Pivots und auf die Produktidee Pivots beschränkt

00:34:58: und wollen da verschiedene Möglichkeiten validieren.

00:35:01: Da in dem Prozess sind wir auch gerade noch mit drin.

00:35:04: Aber hatten wir uns verschiedene Möglichkeiten überlegt, wie zum Beispiel eine neue C-Gruppe

00:35:10: mit Menschen mit Konstellationsstörungen, mit ADS, mit ADHS, wo wir auch schon auf Messen

00:35:17: und in privaten Gesprächen das Feedback bekommen haben, dass unsere Idee auch für diese Zielgruppe

00:35:23: bestimmt geeignet ist und dann einen spielbaren Benefit lösen könnten.

00:35:28: Da haben wir also wieder ein Stück weit wieder bei Null angefangen, mit klassischen Interviews

00:35:34: und Umfragen und geguckt, ob wir da auch das Problem existiert, ob die aktuellen Lösungen

00:35:41: ausreichen und letztendlich ob das Problem groß genug ist, dass da eine Zahlungsbereitschaft

00:35:47: der C-Gruppe ist.

00:35:48: Da sehen die ersten Ergebnisse auf jeden Fall sehr vielversprechend aus.

00:35:51: Hatten aber noch andere Ideen im Bereich Produktanpassung, dass das jetzt doch mehr in Richtung Familienplaner

00:35:57: geht, also der klassische Küchenkalender, wo jeder, was der Familien seine wichtigsten

00:36:03: Daten einträgt, in DINA4 Format, dass man das ja auch digitalisieren könnte mit einem

00:36:09: E-Paper-Display oder halt, dass man auch in Richtung B2B rennt, also dass man sich das

00:36:15: mehr als Homeoffice zu Behör vorstellt.

00:36:17: Also wir haben da viele Überlegungen, wie es weitergehen könnte und testen die gerade

00:36:22: aus und wollen dann das vielversprechendste auswählen und uns da dann stärker darauf

00:36:28: fokussieren, damit wir nicht dieselben Fehler nochmal machen, dass wir uns nicht sicher

00:36:33: genug sind, ob da eine Zahlungsbereitschaft ist.

00:36:35: Das freut mich zu hören.

00:36:37: Und zum Schluss, welche drei Tipps habt ihr für alle die Crowdfunding als Finanzierungsoption

00:36:41: in Erwägung ziehen?

00:36:42: Ja, ich habe eben schon beim Ablauf der Kampagne betont, wie wichtig ist es, alles vorher fertig

00:36:47: zu haben und eigentlich schon komplett die Leute, die Kunden im Funnel zu haben, bevor

00:36:53: die Kampagne überhaupt startet.

00:36:54: Das ist eine Sache, die wir selber uns auch vorgenommen haben, die wir rückblickend,

00:36:58: aber glaube ich, nicht so geschafft haben, wie wir uns das gewünscht haben.

00:37:01: Das war auf jeden Fall auch ein wichtiges Learning für uns und das ist ein Tipp, den

00:37:05: ich allen nochmal wirklich ans Herz legen würde, die eine Crowdfunding Kampagne planen, dass

00:37:10: man da ja auch vielleicht über seine eigenen Schatten springt und sagt, okay, ich habe

00:37:14: eine interne Deadline.

00:37:15: Ich habe gesagt, ich möchte am ersten Juni oder ersten Mai oder war noch immer die Crowdfunding

00:37:20: Kampagne haben.

00:37:21: Wenn ich dann aber zu dem Zeitpunkt merke, okay, ich bin noch nicht ready.

00:37:24: Ich habe noch nicht genug Leute, die das Produkt wirklich wollen, dass ich dann wirklich auch

00:37:28: den Schritt gehen sage.

00:37:29: Ich warte vielleicht noch ein bisschen, baue noch ein bisschen mehr auf und starte dann

00:37:33: im Monat später.

00:37:34: Das fühlt sich immer blöd an und deswegen haben wir es am Ende auch nicht gemacht.

00:37:36: Aber ich glaube wirklich, dass das eine der wichtigsten Faktoren ist, wirklich das Ganze

00:37:40: schon aufgebaut zu haben, bevor es losgeht.

00:37:43: Tipp Nummer zwei.

00:37:44: Genau, von mir ein Tipp wäre auf jeden Fall, wenn ihr will, eine Crowdfunding Kampagne

00:37:49: zu starten, steckt vielleicht nicht so viel Hoffnung in den Algorithmus der Plattform.

00:37:54: Man hofft natürlich auch Virellität, aber das kann man natürlich auch nicht immer selbst

00:37:59: forcieren.

00:38:00: Das ist so ein bisschen, als würde man jetzt ein virales TikTok drehen wollen.

00:38:03: Da gehört auch viel Glück dazu und Timing.

00:38:06: Und ja, da kann auch ein anderes Produkt grad kommen, was ähnlich ist und dann aber auch

00:38:11: von einem größeren Unternehmen irgendwie mehr Mittel hatte.

00:38:13: Deswegen steckt da viel Zeit und kauft eine eigene Kampagne und weniger Hoffnung in den

00:38:20: Algorithmus.

00:38:21: Das heißt, nur sehr wenige werden da wirklich hoch gerettrankt und prominent platziert auf

00:38:26: der Startseite.

00:38:27: Deswegen ist es halt umso wichtiger, dass man die ersten Tage der Kampagne wirklich

00:38:33: Gas gibt für diesen Push.

00:38:35: Und da würde ich den Tipp einfach geben, dass man möglichst viel auf den Start der Kampagne

00:38:41: setzt.

00:38:42: Und Tipp Nummer drei.

00:38:43: Genau, bei mir wäre jetzt kein spezifischer Crowdfunding Tipp, sondern es geht eher

00:38:48: in Richtung Marketing-Tipp.

00:38:49: Das war natürlich aber bei uns auch zu 80 Prozent ein Riesenteil der Kampagne, dass

00:38:55: man einfach Interessenten, die sich schon mal in irgendwelche Listen, die ihr vorher

00:39:00: eigentlich geliked haben, dass man die nicht mit Käufern verwechselt.

00:39:05: Das ist wahrscheinlich wirklich Marketing 101, dass man dann natürlich, da hat man immer

00:39:09: so einen klassischen Marketing-Funnel, also so einen Richter, dass man ja ganz viele

00:39:13: kommen oben rein und dann muss man nach und nach durch verschiedene Methoden, durch verschiedene

00:39:16: Werbeaspekte, dass man dann den Interessierten zu einem Käufer quasi motiviert oder genau

00:39:23: transformiert.

00:39:24: Und dafür ist halt wirklich kontinuierliche Arbeit mit, nachdem man sich einmal eingetragen

00:39:29: hat, durch irgendwelche E-Mails, durch immer weiteren Postmöglichkeiten, dass er auch,

00:39:32: wenn er es dann das dritte, vierte, fünfte Mal dann vom Pay-Pasync gehört hat und dann

00:39:35: immer verschiedene Aspekte so ein bisschen beleuchtet werden, was er sich dann irgendwann

00:39:39: denkt, jo, das ist genau das Produkt, was ich einmal haben möchte.

00:39:44: Und das war tatsächlich bei uns nicht so der Fall.

00:39:47: Für uns war das so, wir hatten unsere Mailing-Liste, wo auch viele Leute drin waren und wo wir

00:39:50: dann zu Anfang gedacht haben, okay, wenn wir die Kampagne starten, dann sind auch

00:39:54: dann werden wahrscheinlich 90 Prozent der Liste Werden was kaufen, aber das war leider

00:40:00: in der Realität leider gar nicht so.

00:40:02: Also von daher auf jeden Fall Tipp zusammengefasst, Interessierte nicht mit Käufern verwechseln.

00:40:07: Und mit diesen Tipps war es das auch schon für unser heutiges Gespräch mit dem Team

00:40:12: vom Pay-Pasync.

00:40:13: Ich hoffe, ihr konntet viele wertvolle Anblick in das Thema Crowdfunding gewinnen und habt

00:40:16: viel freie Tipps für euer eigenes Projekt mitgenommen.

00:40:19: Tobias und Riesen Steffen, danke, dass ihr heute mit dabei wart und eure wertvollen

00:40:23: Learnings aus eure eigenen Crowdfunding Kampagne mit uns geteilt habt.

00:40:26: Sehr gerne, danke dir.

00:40:27: Ja, danke, dass wir sein durften.

00:40:28: Danke für die Möglichkeit.

00:40:29: Danke auch an euch, liebe Zuhörende, dass ihr heute wieder mit dabei wart.

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